Coronavirus Ausland: Heimkehrer fliehen in der Ukraine vor Zwangsqua

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Das Coronavirus hat die Welt im Griff. Bisher gibt es global mehr als 597'000 bestätigte Fälle. Über 27'000 sind laut BAG bisher an der Krankheit gestorben.

Coronavirus pandemic in Italy
In den USA ist das erste weltweit erste Baby unter einem Jahr an Coronavirus gestorben. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das neue Coronavirus hat sich bisher in mehr als 180 Länder oder Regionen ausgebreitet.
  • Insgesamt wurden mehr als 597'000 Menschen infiziert, über 27'000 Menschen sind gestorben.

21.41: In Frankreich sind inzwischen mehr als 2600 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Innerhalb von 24 Stunden seien 292 weitere Todesopfer verzeichnet worden, teilte der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, am Sonntagabend mit.

Insgesamt seien somit 2606 Menschen an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Allerdings sind in der Statistik nur Menschen erfasst, die in Spitälern starben. Todesfälle im eigenen Heim oder in Alters- und Pflegeeinrichtungen werden bisher in Frankreich nicht erfasst. Dies soll erst ab Montag geschehe.

Von den über 40'000 bestätigten Infektionsfällen werden mehr als 19'350 in Spitälern behandelt, mehr als 4630 davon auf Intensivstationen.

21.36: Weil sie wohl nicht in Zwangsquarantäne wollten, sind in der Ukraine Passagiere aus einem Flughafenterminal der Hauptstadt Kiew geflohen. Die aus Thailand mit einem Sonderflug auf dem Fluhafen Kiew-Boryspil eingetroffenen Ukrainer sollten für zwei Wochen in Hotels – und das auch noch selbst zahlen, wie örtliche Medien am Sonntag berichteten. Über den Verbleib der Menschen war zunächst nichts bekannt. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor eine zwangsweise Beobachtung aller Heimkehrer angekündigt.

Corona
Medizinisches Personal in Schutzanzügen steht auf dem Rollfeld des Flughafens in Kiew (Archivbild). - dpa

Damit soll die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden. Kiew hat bereits seit knapp zwei Wochen die Grenzen für Ausländer geschlossen und alle regulären Verbindungen per Flugzeug und Bahn eingestellt. Die Regierung wurde jedoch wegen fehlender Quarantänemassnahmen für Heimkehrer kritisiert. Alle, die seit Samstag einreisen, müssen nun in eine zweiwöchige Quarantäne.

In den vergangenen zwei Wochen kehrten mehrere Zehntausend Ukrainer vor allem aus Hochrisikogebieten wie Italien, Spanien und Deutschland zurück. In dem osteuropäischen Land sind nach offiziellen Angaben bisher 475 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Zehn Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19.

21.06: Die Zahl der Todesopfer durch Covid-19 ist in der Türkei auf 131 gestiegen. An einem Tag seien 23 Menschen gestorben, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Sonntag auf Twitter mit.

Zudem seien 1815 weitere Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden, damit steigt die Gesamtzahl der offiziell erfassten Infizierten auf 9217. In 24 Stunden seien rund 10'000 Tests durchgeführt worden, schrieb Koca.

Die türkische Regierung gibt keine regionale Aufschlüsselung der Fälle bekannt. Nach offiziellen Angaben gibt es im gesamten Land Coronavirus-Fälle.

20.50: Die Frau des kanadischen Premierministers Justin Trudeau, Sophie Grégoire Trudeau, hat die Lungenkrankheit Covid-19 überwunden. «Ich fühle mich so viel besser und habe die Entwarnung von meinem Arzt und dem Gesundheitsamt von Ottawa erhalten.»

Sophie Grégoire Trudeau Meghan
Sophie Grégoire und Justin Trudeau sind Freunde von Meghan Markle und Prinz Harry. - Keystone

Sie drängte ihre Landsleute, zu Hause zu bleiben, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verhindern. Anstelle sich direkt zu treffen solle man die sozialen Netzwerke nutzen.

19.47: Im Kampf gegen das Coronavirus verhängt die russische Hauptstadt Moskau eine Ausgangssperre. Von diesem Montag an dürfe man die Wohnung nur unter bestimmten Umständen verlassen, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Sonntagabend mit. Darunter fallen demnach der Weg zur Arbeit, zum Supermarkt, zur Apotheke und zum nächst gelegenen Müllcontainer. Auch Haustiere dürften nur in einem kleinen Radius um die eigene Wohnung herum ausgeführt werden.

Die Moskauer dürften sich «nicht mehr ohne Grund in der Stadt bewegen», meinte der Bürgermeister. Bislang gab es eine Ausgangssperre für Menschen im Alter von über 65 Jahren.

Sobjanin reagiert damit auf weiter steigende Infektionszahlen. In der Millionen-Metropole haben sich nach offiziellen Angaben bereits mehr als 1000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - Tendenz steigend.

18.25: In Italien ist die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten am Sonntag erneut deutlich gestiegen. Aber die Zunahme der Neuinfektionen hat sich weiter verlangsamt.

Wie der Zivilschutz am Abend mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Corona-Toten am Sonntag um 756 auf 10'779. Dies ist der höchste Zahl weltweit.

Die Gesamtzahl der Infizierten seit Beginn der Pandemie stieg um 5217 auf jetzt 97'689. Der Tagesanstieg ist deutlich geringer als am Samstag (5974) und entspricht einer Zunahme um 5,6 Prozent. Vor einer Woche lagen die Zuwachsraten noch im zweistelligen Bereich. Die Zahl der Geheilten stieg um 646 auf 13'030.

16.50: Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, rechnet mit Millionen von Corona-Infizierten in den USA. Ausgehend von der aktuellen Lage bestehe die Möglichkeit, dass 100'000 bis 200'000 Menschen in Folge der Pandemie sterben, sagte Fauci am Sonntag dem TV-Sender CNN.

Anthony Fauci
Dr. Anthony Fauci, Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, während einer Pressekonferenz über das Coronavirus. - dpa

Der angesehene Virologe machte zugleich jedoch deutlich, dass er wenig von Prognosen halte, da man leicht falsch liegen und die Leute in die Irre führen könne. «Schauen Sie sich einfach die Daten an (...) und sorgen Sie sich nicht um diese Worst-Case- und Best-Case-Szenarien», sagte Fauci. «Wir haben ein ernsthaftes Problem in New York, wir haben ein ernsthaftes Problem in New Orleans und wir werden ernsthafte Probleme in anderen Gebieten entwickeln.»

Die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierten Menschen in den USA liegt nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei fast 125'000 – in keinem anderen Land der Welt ist die Zahl so hoch. Fast 2200 Menschen sind bereits gestorben.

16.36: Grönland führt auch aus Sorge vor Gewalt gegen Kinder während der Corona-Krise ein vorübergehendes Alkoholverbot ein. Die Massnahme gilt umgehend und bis zum 15. April für die Hauptstadt Nuuk sowie die nahe gelegenen Siedlungen Kapisillit und Qeqertarsuatsiaat, wie die grönländische Regierung am Wochenende mitteilte.

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In Grönland dürfen keine Getränke mit einem Alkoholgehalt jenseits von 2,25 Prozent ausgeschenkt werden. - Keystone

In der besonderen Situation müssten viele Vorkehrungen getroffen werden, um die Ausbreitung des Virus zu vermeiden, erklärte Regierungschef Kim Kielsen. «Der Kern meines Beschlusses ist aber, dass Kinder beschützt werden. Sie sollen ein sicheres Zuhause haben.» Hinzu komme, dass Menschen unter Alkoholeinfluss weniger aufmerksam seien, was letztlich das Infektionsrisiko erhöhe.

Gemäss den Auflagen von Kielsen dürfen in der Hauptstadtregion keine Getränke mit einem Alkoholgehalt jenseits von 2,25 Prozent ausgeschenkt werden. Es ist auch nicht mehr möglich, Alkohol im Laden zu kaufen.

Bislang sind in Grönland nach Angaben der dänischen Gesundheitsbehörde zehn Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben ist dort bislang niemand an Covid-19.

15.50: Innerhalb eines Tages ist die Zahl der registrierten Corona-Infizierten in Deutschland um mindestens 4000 Fälle gestiegen. Das geht aus den Daten hervor, die das Robert Koch-Institut am Sonntagvormittag veröffentlichte. Demnach zählte es bislang insgesamt 52'547 Fälle – 63 pro 100 000 Einwohner. Das waren 3965 Fälle mehr als am Vortag. Insgesamt seien bislang 389 Infizierte gestorben.

Die Zahlen lassen sich nicht einfach von Tag zu Tag vergleichen. So hat das RKI nach eigenen Angaben am Samstag von drei Bundesländern keine Zahlen übermittelt bekommen.

15.20: Rund 4000 Krankenpfleger haben sich in Italien bisher mit Covid-19 infiziert. Dies berichtete der Verband der italienischen Krankenpfleger FNOPI, der die Leistungen des Sanitätspersonals im Kampf gegen die Pandemie hervorhob.

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Ärzte arbeiten auf der Intensivstation des San Matteo Krankenhauses, auf der ein Patient stationiert ist, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde. - dpa

9448 Krankenpfleger meldeten sich inzwischen beim italienischen Zivilschutz, der zusätzliche 500 Personen im Gesundheitssystem in der Lombardei anstellen will. Der Verband forderte die Regierung auf, die Krankenpfleger mit genügend Schutzmaterial auszurüsten.

15.16: Nach langem Stillstand fliesst in Chinas Epizentrum der Corona-Pandemie allmählich wieder der Verkehr: In die Millionenstadt Wuhan kehrten nach Wiederaufnahme der Zugverbindungen am Wochenende Zehntausende zurück. Allein am Samstag hätten 60'000 Menschen, die wegen der Blockade andernorts gestrandet waren, die Stadt wieder betreten, berichtete die Nachrichten-Webseite «The Paper» unter Berufung auf die Bahn. Auch die U-Bahn fuhr wieder.

Der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge kamen 12'000 Menschen mit Hochgeschwindigkeitszügen in die schwer von der Corona-Pandemie getroffene Stadt. Bis zum 8. April ist allerdings nur die Einreise nach Wuhan erlaubt. Erst danach können Chinesen die Stadt mit mehr als zehn Millionen Einwohnern auch wieder verlassen.

Wuhan Coronavirus
Anfang des Jahres glich Wuhan wegen des Ausbruchs des Coronavirus einer absoluten Geisterstadt. - dpa

15.15: Auch im Bürgerkriegsland Libyen gilt wegen einer drohenden Ausbreitung des Coronavirus nun eine tägliche Ausgangssperre. Ab täglich 14.00 Uhr bis 7.00 Uhr morgens des folgenden Tages dürfen die Menschen ihre Häuser nicht mehr verlassen, teilte die international anerkannte Regierung mit Sitz in Tripolis am Sonntag mit.

Die Ausgangssperre sollte zunächst kürzer sein, dann wurden aber neue Infektionen bekannt und die Massnahmen verschärft. In Tripolis hat die Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch ihren Sitz, die mit General Chalifa Haftar um die Macht in Libyen kämpft.

Die Gegenregierung im Osten des Landes, die Haftar unterstützt, hatte bereits eine komplette Ausgangssperre wegen des Coronavirus verhängt. Diese gilt bereits seit Mittwoch und zunächst noch bis kommenden Freitag. In diesen zehn Tagen dürfen die Menschen ihre Häuser überhaupt nicht verlassen.

Libyen hatte am Dienstag den ersten Fall der Lungenkrankheit Covid-19 offiziell bekanntgegeben. Am Samstag wurden zwei weitere Infektionen in dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland gemeldet.

14.44: Serbien will Menschen, die nach einer Corona-Infektion nur leichte Symptome aufweisen, in improvisierten Massenlazaretten unter Quarantäne halten. Die ersten zehn Patienten trafen am Sonntag in einem 3000-Betten-Feldlazarett auf dem Gelände der Belgrader Messe ein, wie das staatliche Fernsehen RTS berichtete. Ähnliche Quarantäne-Lazarette werden derzeit in den Grossstädten Novi Sad und Nis eingerichtet.

Serbien will auf diese Weise die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 verlangsamen. Bis zum Sonntag waren in Serbien 659 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Bislang wurden elf Tote gemeldet.

14.12: 2100 Laufrunden auf dem Balkon gegen den Corona-Blues: Das südafrikanische Ehepaar Hilda und Collin Allin ist am Samstag in Dubai wie geplant die Marathondistanz von 42,2 Kilometern gelaufen. Ihre Aktion auf dem 20 Meter langen Balkon ihres Apartments übertrugen die beiden live im Internet. Laut ihrer Stoppuhr liefen sie den Marathon in fünf Stunden, neun Minuten und 39 Sekunden.

«Wir haben es geschafft», erklärte der 41-jährige Extremsportler Allin im Online-Dienst Instagram und gratulierte seiner Frau zu ihrem allerersten Marathon. Zugleich dankte er den virtuellen Zuschauern fürs Anfeuern. «Danke für all die Liebe und Unterstützung bei einer albernen Aktion.»

Coronavirus
Das südafrikanische Ehepaar Hilda und Collin Allin ist am Samstag in Dubai die Marathondistanz von 42,2 Kilometern gelaufen. - Screenshot Facebook

Auch die zehnjährige Tochter des Paares, Geena, war während des Marathons im Einsatz: Sie hielt Schilder mit «Start» und «Wenden» hoch und versorgte ihre Eltern mit Wasser, Snacks und anfeuernder Musik.

Allin will das nächste Mal einen «grösseren, globaleren Lauf» organisieren, an dem sich noch andere Menschen beteiligen können, die trotz Ausgangssperre gerne ihre Beine bewegen wollen.

13.50: Italien trauert um sein bisher jüngstes Opfer der Coronavirus-Pandemie, einem 26-jährigen ehrenamtlichen Helfer aus Predappio. 500 Personen beteiligten sich an einer Online-Trauerzeremonie für den jungen Mann.

Zu Ehren des Verstorbenen wurde eine Messe ohne Gläubige zelebriert, die online live gestreamt wurde. Auch Roberto Canali, Bürgermeister von Predappio, beteiligte sich an der Trauerzeremonie.

13.11: Im besonders schwer von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Spanien sind binnen 24 Stunden 838 neue Todesopfer gezählt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Sonntag mit. Das ist die absolut höchste Tageszahl seit Ausbruch der Krise. Insgesamt kletterte die Zahl der Todesopfer auf mehr als 6500. Die Zahl der Infizierten stieg ebenfalls an: Am Sonntag lag sie bei knapp 79 000 - gut 6500 mehr als am Vortag.

Es gibt aber positive Nachrichten: Die Anstiegsraten gehen weiterhin deutlich zurück. Bei den Todeszahlen betrug sie am Sonntag knapp 15 Prozent, nach gut 17 Prozent am Samstag. Bei den Infektionszahlen ging sie im Vergleich zum Vortag sogar um fast vier Prozentpunkte auf neun Prozent zurück.

12.05: Indiens Premierminister Narendra Modi hat sich bei den armen Menschen in der Bevölkerung entschuldigt, weil sie wegen der Ausgangssperre besondere Notlagen erleiden. «Ich entschuldige mich für diese harten Massnahmen, die eure Leben erschweren, insbesondere bei den armen Menschen», sagte Modi am Sonntag in einer Radioansprache. Im Kampf gegen das Coronavirus habe er keine andere Wahl gehabt.

Indiens Premierminister Narendra Modi
Narendra Modi, Premierminister von Indien. (Archivbild) - dpa

Wegen der Corona-Ausgangsbeschränkungen müssen in Indien viele gestrandete Wanderarbeiter jetzt zu Fuss nach Hause in ihre Dörfer zurück. Verzweifelt versuchten Tausende von ihnen am Wochenende, ihre Heimatorte zu erreichen. Der Sender NDTV berichtete von einem Mann, der beim Versuch die 300 Kilometer lange Strecke von Neu-Delhi nach Morena im Bundesstaat Uttar Pradesh zurückzukehren, an den Folgen eines Herzinfarkts starb.

Modi hatte am Dienstag die 1,3 Milliarden Einwohner Indiens angewiesen, drei Wochen lang zu Hause zu bleiben, damit die Pandemie eingedämmt werden kann. Damit verloren Tagelöhner nicht nur ihr Einkommen, sondern sie waren auch plötzlich gestrandet, weil aus den grossen Städten keine Züge und Busse mehr in Richtung ihrer Dörfer fahren.

11.12: Der Klubchef des italienischen Champions-League-Viertelfinalisten Atalanta Bergamo, Antonio Percassi, beklagt den Tod von acht Mitarbeitern im Umfeld seines Fussball-Serie-A-Klubs wegen der Coronavirus-Pandemie, die besonders hart seine Stadt getroffen hat. «Wir erleben eine unglaubliche Tragödie, der eine ganze Generation zum Opfer gefallen ist. Das Virus befällt auch jüngere Menschen. Wir kämpfen gegen einen unsichtbaren Feind, es ist wie in einem Weltkrieg», sagte Percassi der Gazzetta dello Sport am Sonntag.

Der 66 Jahre alte Unternehmer, seit zehn Jahren Eigentümer von Atalanta, lobte den Mut seiner Mitbürger und die Nähe der Fans zu ihrem Klub, der nach dem Sieg gegen den FC Valencia den Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse geschafft hat.

Atalanta Bergamo
Der 66-jährige Antonio Percassi, Präsident von Atalanta Bergamo. - Keystone

Er dankte den Sanitätern, die unermüdlich im Kampf gegen die Pandemie engagiert sind. «Die Leute in Bergamo sind zäh und beweisen auch in dieser Situation einen starken Charakter. Unser Klub umarmt jeden, der in dieser Zeit leidet», äusserte Percassi.

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Priester Marcello Crotti (l) segnet mit Mario Carminati die in der Kirche San Giuseppe aufgereihten Särge in Seriate, einer Gemeinde in der italienischen Provinz Bergamo, während der dramatischen Lage Italiens in der Coronavirus-Krise. - dpa

In Italien ist am Samstag die Schwelle von 10'000 Todesopfern überschritten worden. Die Zahl der Coronavirus-Toten kletterte innerhalb von 24 Stunden um 889 auf insgesamt 10'023 Tote, teilte der Zivilschutz mit. Die Zahl der Infizierten in Italien stieg von 66'414 auf 70'065.

10.32: Für die Zeit nach der Corona-Krise setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf hohe Investitionen in den Klimaschutz und die Digitalisierung. «Die werden beim Wiederaufbau eine ganz dominante Rolle spielen», sagte von der Leyen in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

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Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission. Die EU hat weitere Sanktionen gegen Russland beschlossen. - dpa

Gerade in der Krise helfe ja vor allem digitale Technik, ob nun beim Lernen der Schulkinder, bei Videokonferenzen im Homeoffice oder beim 3D-Druck von medizinischen Schutzvisieren gegen Corona. «Wir werden in ganz Europa massiv neu investieren müssen», sagte von der Leyen. «Dabei sollten wir ganz bewusst auf Zukunftstechnologien setzen und auf saubere Technologien. Der Klimawandel geht ja nicht weg, weil ein gefährliches Virus grassiert.»

Von der Leyen hatte nach ihrem Amtsantritt am 1. Dezember den sogenannten Green Deal für ein klimaneutrales Europa bis 2050 zur Priorität erklärt, ebenso wie die Digitalisierung und die «geopolitische Rolle» der EU. Tschechien und Polen hatten zuletzt Vorbehalte gegen Klimaschutzmassnahmen in der Corona-Krise geäussert. Von der Leyen betonte jedoch: «Bei unseren Schwerpunkten bleibt es.»

10.15: Der vorerst letzte Lufthansa-Linienflug mit dem Grossraumflugzeug A380 ist in Frankfurt gelandet. Die aus Bangkok gestartete Maschine setzte am Sonntag nach einem gut elfstündigen Flug um 06.14 am Frankfurter Flughafen auf, wie ein Lufthansa-Sprecher bestätigte. An Bord der Maschine mit 509 Plätzen waren 459 Passagiere und 24 Crew-Mitglieder, die in Zeiten des Corona-Virus dringend auf ihren Heimflug gewartet hatten.

Der Airbus A380
Ein Airbus A380 der Lufthansa. - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Wegen der weltweit zusammengebrochenen Nachfrage in der Corona-Krise parkt Lufthansa ihre komplette Flotte mit 14 Flugzeugen dieses Typs auf unbestimmte Zeit an den Drehkreuzen Frankfurt und München. Wann und ob überhaupt die A380-Jets mit dem Kranich-Leitwerk noch einmal auf grosse Tour gehen, ist laut Lufthansa nicht konkret absehbar. Den Abschied vom grössten Passagierflugzeug der Welt hat das Unternehmen aus Kostengründen bereits weit vor der Krise eingeleitet und mit dem Hersteller Airbus die Rückgabe von sechs Flugzeugen ab dem Jahr 2022 vereinbart.

08.22: Die für dieses Jahr abgesagten Olympischen Sommerspiele in Tokio sollen nach Berichten aus Japan und den USA voraussichtlich am 23. Juli 2021 eröffnet werden. Die Schlussfeier soll demnach am 8. August steigen. Die wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagten Spiele waren ursprünglich für den 24. Juli bis 9. August 2020 vorgesehen.

Das Internationale Olympische Komitee und die Organisatoren in Tokio hätten sich auf diesen Termin geeinigt, schrieb die «New York Times». Der japanische Fernsehsender NHK berief sich auf Informationen aus dem Organisationskomitee, wonach der Sommer-Termin als Option bevorzugt werde. Die Paralympics würden demnach vom 24. August bis zum 5. September stattfinden. Eine offizielle Bestätigung gab es dazu allerdings nicht.

07.00: Eine Katze hat sich in Belgien bei einem Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Von dem Fall berichtet die belgische Behörde für Lebensmittelsicherheit AFSCA auf ihrer Webseite. Bisher gebe es aber keine Hinweise, dass sich das Virus von Haustieren auf Menschen oder auf andere Tiere übertrage.

Die Katze in Belgien und zwei Hunde in Hongkong seien die einzige bekannten Fälle, bei denen sich Haustiere bei infizierten Menschen angesteckt hätten. Die Hunde hätten keine Symptome gezeigt, die Katze aber habe vorübergehend Atem- und Verdauungsbeschwerden gehabt. Am Freitag hatten die Gesundheitsbehörden unter Berufung auf die veterinärmedizinische Fakultät der Universität Lüttich über den Fall informiert.

Coronavirus - Mallorca
Ein Katze frisst vor einer geschlossenen Bar. - dpa

Die AFSCA betonte: «Das Risiko einer Übertragung des Virus von Haustieren auf den Menschen ist im Vergleich zum Übertragsrisiko durch direkten Kontakt von Menschen untereinander zu vernachlässigen.» Trotzdem werde dringend empfohlen, die üblichen Hygieneregeln zu befolgen. Dazu gehöre, allzu engen Kontakt zum Tier zu vermeiden, vor allem, wenn man selbst krank sei. Nach jedem Streicheln sollte man sich die Hände waschen und sich nicht vom Haustier im Gesicht lecken lassen, schreibt die AFSCA.

05.51: In China sind am Samstag 45 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Am Freitag waren es noch 54 gewesen. Insgesamt beläuft sich die Zahl der bekannten Ansteckungen jetzt auf 81'439, wie die Gesundheitsbehörden in Peking am Sonntag mitteilen.

Am Samstag erlagen zudem laut den Angaben fünf weitere Personen den Folgen der Coronavirus-Ansteckung. Am Freitag waren es drei Menschen gewesen. Das Land hat insgesamt 3300 Todesopfer infolge der Virus-Erkrankung zu beklagen. Zahlreiche Massnahmen zur Quarantäne wurden aufgehoben.

Coronavirus - China
Ein Fahrgast, der der aufgrund der Corona-Pandemie eine Mundschutzmaske trägt, sitzt in einer U-Bahn der Metrolinie 4 und schaut auf sein Handy, während ein Zugbegleiter (hinten) durch die U-Bahn geht und ein Plakat hält, das die Fahrgäste daran erinnern soll, den QR-Code für die Namens-Registrierung zu scannen und Masken zu tragen. Einige U-Bahnlinien in Wuhan haben ihren Betrieb wieder aufgenommen. - dpa

Südkorea verzeichnet weiter derweil einen starken Wechsel von an- und absteigenden Zahlen bei den täglich neu erfassten Infektionen mit dem Coronavirus. Am Samstag seien 105 Fälle hinzugekommen, teilten die Gesundheitsbehörden Südkoreas am Sonntag mit. Am Freitag hatte die Zahl bei 146 gelegen, nach 91 am Donnerstag.

Bisher wurden in dem Land 9583 Menschen positiv auf den Sars-CoV-2-Erreger getestet. Die Zahl der Todesfälle, die in Verbindung mit dem Virus gebracht werden, kletterte um acht auf 152.

01.41: Trotz der sich zuspitzenden Coronavirus-Krise sind nach Angaben von US-Präsident Donald Trump Überlegungen über eine Quarantäne der Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut vorerst vom Tisch. «Eine Quarantäne wird nicht notwendig sein», schrieb Trump am Samstag (Ortszeit) auf Twitter.

Auf Empfehlung seiner Coronavirus-Arbeitsgruppe und nach Beratungen mit den Gouverneuren der drei betroffenen Bundesstaaten habe er die Gesundheitsbehörde CDC aufgefordert, «starke Reisehinweise» zu veröffentlichten. Details sollten noch am Abend bekannt werden, erklärte Trump.

01.00: In den USA sind mehr als 2000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Dies ging am Samstagabend (Ortszeit) aus einer Auflistung der renommierten Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Bis zum frühen Sonntagmorgen waren es sogar 2147 Tote.

Ein Grossteil der Toten entfällt auf den Bundesstaat New York, in dem sich das Coronavirus in den vergangenen Tagen besonders schnell ausgebreitet hat. Gouverneur Andrew Cuomo hatte die Zahl der Toten dort am Samstag mit mehr als 700 angegeben.

Coronavirus USA
In den USA nehmen die Corona-Ansteckungen immer noch stark zu. - John Hopkins University

Die USA sind weltweit das Land mit den meisten nachgewiesenen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 - derzeit beläuft sich die Zahl auf mehr als 122'500. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. In Italien starben seit Beginn der Pandemie mehr als 10'000 Menschen. Das ist die höchste Zahl weltweit.

00.30: Die EU-Kommission will Änderungen am geplanten nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen der Europäischen Union vorschlagen. Damit will sie die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise bewältigen.

Dies kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstagabend an. «Das wird ein Konjunkturpaket einschliessen, mit dem der Zusammenhalt der Union durch Solidarität und Verantwortung gesichert wird.»

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will beim EU-Budget für die kommenden Jahre angesichts der Coronavirus-Krise nochmals über die Bücher gehen. (Archivbild)
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will beim EU-Budget für die kommenden Jahre angesichts der Coronavirus-Krise nochmals über die Bücher gehen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/STEPHANIE LECOCQ

Die Verhandlungen über den Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 waren im Februar vorerst gescheitert. Noch in diesem Jahr müssen sie abgeschlossen werden, sonst lägen ab kommendem Jahr viele EU-Programme brach. Von der Leyen erklärte weiter, kurzfristig arbeite man daran, die noch vorhandenen Mittel aus dem laufenden Haushaltsplan flexibel einzusetzen. Das werde sofortige Entlastung bringen.

00.01: Im US-Bundesstaat Illinois wird der Tod eines Babys untersucht, das mit dem Coronavirus infiziert war. In Verbindung mit der Erkrankung Covid-19 habe es bislang noch keinen Todesfall eines Babys gegeben, erklärte das Gesundheitsamt des Staates am Samstag (Ortszeit) in einer Mitteilung. Eine «umfassende Untersuchung» solle die genaue Todesursache klären, hiess es weiter. Das verstorbene Kind war demnach jünger als ein Jahr.

Senioren
Der Lockdown hat gezeigt: Ältere Menschen benötigen in ihren eigenen vier Wänden mit zunehmendem Alter Unterstützung. - dpa

Zur Risikogruppe für das Coronavirus zählen vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, chronisch Kranke, Ältere und Schwangere. In Illinois waren 85 Prozent der Toten 60 Jahre oder älter. Das Gesundheitsamt wies allerdings daraufhin, dass die Krankheit bei Menschen aller Altersklassen einen schweren Verlauf nehmen könne.

Der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge scheint der Krankheitsverlauf bei Kindern häufig geringer ausgeprägt zu sein als bei Erwachsenen. Jedoch kämen auch - insbesondere bei jüngeren Kindern - schwere Verläufe vor.

23.29: Zum Dank dafür, dass die meisten Rumänen sich an die Coronavirus-Ausgangssperre halten, bekommen sie an den Wochenenden aus den Polizeiautos zwei Mal pro Tag ihre Nationalhymne zu hören. Dies ordnete der Innenminister Marcel Vela am Samstag an, wie rumänische Medien berichteten.

An Samstagen und Sonntagen, jeweils um 17 und um 21 Uhr Ortszeit soll die Hymne aus den Lautsprechern der Polizeiwagen ertönen, die im ganzen Land auf den Strasse patrouillieren. Diese Darbietungen sollen für die gesamte Dauer des Notstandes andauern, der in Rumänien wegen der Coronavirus-Pandemie gilt.

Coronavirus - Rumänien
Ein rumänischer Soldat steht vor dem Parlamentspalast in Bukarest. Die Behörden in Rumänien versuchen durch Ausgangsbeschränkungen, die Ausbreitung des neuen Coronavirus zu begrenzen. - dpa

In Rumänien sind bis Samstag 30 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 verstorben. Die Zahl der Infizierten stieg um 160 auf 1452 seit Ausbruch der Pandemie. 139 von diesen sind inzwischen wieder gesund. 34 liegen auf Intensivstationen, 25 in lebensbedrohlichem Zustand. 7801 sind in Quarantäne und 131'367 in behördlich angeordneter Isolation zu Hause.

22.21: Die italienische Regierung ruft die EU-Kommission zu einem grossen «Marshall-Plan» für den Neustart der europäischen Wirtschaft am Ende der Coronavirus-Epidemie auf. «Wir erleben eine Situation, die von einem sanitären zu einem wirtschaftlichen Notstand wird. Auf diesen Notstand müssen alle 27 EU-Mitgliedsstaaten geschlossen reagieren», sagte der Premier Giuseppe Conte.

Die EU müsse sich voll einsetzen, um Arbeitnehmern, Familien und Unternehmern Liquidität zu garantieren. Zugleich sei es wichtig, die sozialen Schutzmassnahmen auszudehnen.

Italiens Regierungschef Conte
Italiens Regierungschef Conte - AFP/Archiv

«Diese Krise hat derartige Auswirkungen, dass wir die Schutzmassnahmen auf breitere Schichten der Bevölkerung ausdehnen müssen. Wir erwarten, dass alle EU-Länder begreifen, dass Europa dieser Herausforderung geschlossen Stand halten muss», sagte der Premier bei einer Pressekonferenz in Rom.

«Das Leben der Europäer, das soziale und wirtschaftliche Netz aller EU-Mitgliedstaaten ist von einem Tsunami erschüttert worden. Es muss daher zu einer ausserordentlichen Reaktion auf sanitärer und wirtschaftlicher Ebene kommen», forderte der Premier. Er kündigte die Erhöhung im April des staatlichen Beitrags für Selbstständige ohne Einkommen an, der im März 600 Euro betrug.

Wie lange der Stopp nicht lebenswichtiger Aktivitäten in Italien noch dauern wird, sei noch schwer zu sagen. «Unsere Priorität bleibt die Gesundheit der Bürger», sagte Conte.

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