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Autor Salman Rushdie beschwerte sich über zu viel Sicherheit

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

USA,

Bei einem Angriff wurde Salman Rushdie schwer verletzt. Brisant: Der Autor bezeichnete seinen Personenschutz in der Vergangenheit unter anderem als «unnötig».

Rushdie
Salman Rushdie im Jahr 2017. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 24-Jähriger hat Salman Rushdie in New York mit einem Messer schwer verletzt.
  • 1988 hat der Iran öffentlich dazu aufgefordert, den Autoren zu töten.
  • Rushdie erhielt Personenschutz – hielt die Sicherheitsmassnahmen aber für «übertrieben».

Schock im US-Staat New York: Bei einer Veranstaltung in Chautauqua ist der bekannte Autor Salman Rushdie mit einem Messer angegriffen worden. Der 75-Jährige liegt mit schweren Verletzungen im Spital. Er wird künstlich beatmet und könnte ein Auge verlieren, heisst es.

Wie mehrere Medien berichten, soll Rushdie selbst die Gefahr eines Attentats unterschätzt haben. Immer wieder äusserte sich der «Die satanischen Verse»-Schriftsteller kritisch zu den Massnahmen, die ihn schützen sollten.

Rushdie über Schutzmassnahmen: «Unnötig und übertrieben»

Besonders klar formulierte er es im Jahr 2001 im Rahmen eines Autorenfestivals in Prag: «Hier zu sein und ein grosses Sicherheitsaufgebot um mich herum zu sehen, fühlt sich etwas unangenehm an.»

Und weiter: «Ich finde es wirklich unnötig und irgendwie übertrieben.» Die Massnahmen seien sicher nicht auf seine Bitte hin angeordnet worden, so Rushdie.

Erst kürzlich sagte er gegenüber dem «Stern» zudem, er fühle sich in den USA sicher. «Für einige Jahre war er ernst, aber seit ich in Amerika lebe, hatte ich keine Probleme mehr.»

Iranischer Führer rief 1988 zum Mord an Rushdie auf

1988 hatte der iranische Revolutionsführer Ajatollah Chomeini öffentlich zum Mord an Rushdie aufgerufen. Dies im Rahmen einer Fatwa – dabei handelt es sich um ein Rechtsdokument im Islam. Grund dafür war der Roman «Die satanischen Verse». Für einige Muslime war das Werk eine Verletzung ihrer religiösen Gefühle.

Ajatollah Chomeini
Ajatollah Ruhollah Chomeini (M.) winkt am 1. Februar 1979 in Teheran den Menschenmassen zu die ihn nach seiner Rückkehr begrüssen. - dpa

Laut der Fatwa sollten auch alle Personen getötet werden, die an der Verbreitung des Buchs beteiligt waren. So wurde 1991 ein japanischer Übersetzer in diesem Zusammenhang ermordet.

Allerdings ist unklar, ob die aktuelle Tat mit der Fatwa im Zusammenhang steht. Sicher ist, dass ein 24-jähriger Mann festgenommen wurde. Er soll den Anschlag verübt haben – das Motiv ist laut der Polizei noch unbekannt.

Haben Sie «Die Satanischen Verse» gelesen?

Nach dem Aufruf lebte Salman Rushdie unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Was ihm wie gesagt nicht immer sonderlich gut gefiel.

2017 machte Rushdie sich sogar über die Fatwa lustig. So hatte er einen Auftritt in der Comedy-Serie «Curb Your Enthusiasm». Dort sagte er unter anderem, Frauen würden die Aussicht auf «Fatwa-Sex» mit ihm attraktiv finden.

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