In den USA starb eine Person an der Beulenpest. Die Behörden warnen, dass Übertragungen über Eichhörnchen möglich sind.
Pest
In den USA wird wegen der Pest vor Eichhörnchen gewarnt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA warnen vor Eichhörnchen, diese können die Beulenpest übertragen.
  • Es wurden bereits mehrere Fälle registriert, mindestens einer endete tödlich.
  • In Europa ist die Beulenpest ausgerottet, Einschleppungen sind aber möglich.
Ad

In den USA sorgt die Vogelgrippe für Sorgenfalten, vor allem Bauern sind angehalten, vorsichtig zu sein. Nun gibt die Gesundheitsbehörde von Colorado eine weitere Warnung heraus – wegen der Beulenpest. Denn in dem Bundesstaat wurde eine Infektion registriert. Angaben über die infizierte Person oder darüber, wie sie sich angesteckt hat, liegen nicht vor.

SRF-Wissenschaftsrektorin Katrin Zöfel beruhigt aber bei SRF 4: «Der Fall ist keine erschreckende Ausnahme», jährlich gebe es in den USA rund sieben Pest-Infektionen. Zudem wurde bereits im Mai gewarnt, dass Flöhe, die mit der Pest infiziert sind, im Fell von Eichhörnchen gefunden wurden.

USa
In den USA gab es mehrere Ansteckungen mit der Beulenpest.
Pest
Im Fell von Eichhörnchen wurden Flöhe, die das Bakterium tragen, gefunden.
Pest
Auch Infektionen über Haustiere sind möglich.

«Die Situation wird beobachtet», sagt Zöfel. Auch sei man sensibilisiert, wodurch der Fall wohl schnell entdeckt wurde. Und das ist wichtig: Innerhalb von 24 Stunden müsse man die richtigen Antibiotika einnehmen, «dann stehen die Chancen gut». Wenn man der Krankheit aber Zeit gebe, sich zu entwickeln, würde es «heikel», die Sterblichkeit hoch, sagt Zöfel.

Dass es auch in entwickelten Ländern wie den USA zu Pest-Todesfällen kommen kann, zeigte sich im März: Ein Mann aus dem Bundesstaat New Mexico starb an der Beulenpest, wie die Behörden mitteilten.

Pest in Europa ausgerottet

In der Schweiz und in Europa ist die Krankheit ausgerottet, weder bei Tieren noch bei Menschen gibt es Infektionen. Einschleppungen sind aber immer möglich: Findet das Bakterium Zugang zu Tierpopulationen, in denen es sich halten könne, könne es auch auf den Menschen überspringen. Um Ausbrüche zu beherrschen, müssten dann Massnahmen bezüglich Hygiene, Isolation und Therapie getroffen werden, erklärt Zöfel.

Bereitet dir die Pest Sorgen?

Von 2010 bis 2015 zählte die WHO weltweit 3248 Pest-Infektionen, von denen 582 tödlich endeten. Wie gefährlich die Krankheit sein kann, zeigte sich im Mittelalter: Im 14. Jahrhundert starben in Europa über 20 Millionen Menschen an der Pest.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

VogelgrippeBauernWHOSRF