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Biden nominiert früheren Mastercard-Chef Ajay Banga für Spitze der Weltbank

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Neuer Präsident der Weltbank soll der frühere Chef des Zahlungsdienstleisters Mastercard, Ajay Banga, werden.

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Ajay Banga, Präsident der Weltbank. (Archivbild) - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Regierung: Kampf gegen Klimakrise ist für den 63-Jährigen eine Priorität .

US-Präsident Joe Biden nominierte den 63-jährigen US-Manager indischer Herkunft für den Spitzenposten, wie am Donnerstag das Weisse Haus in Washington mitteilte. Banga ist derzeit Vizechef der Investmentfirma General Atlantic. Der amtierende Weltbank-Präsident David Malpass hatte in der vergangenen Woche seinen Rücktritt angekündigt.

Banga verstehe es, privates und staatliches Kapital zu mobilisieren, und sei erfahren genug, um die «dringlichsten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen – den Klimawandel eingeschlossen», erklärte Biden. Auch US-Finanzministerin Janet Yellen betonte, Banga habe «die richtigen Führungsqualitäten und Management-Fähigkeiten, Erfahrung in aufstrebenden Märkten und Finanzexpertise, um die Weltbank an diesem kritischen Punkt der Geschichte zu leiten».

Der Präsident der in Washington ansässigen Weltbank, deren zentrale Mission der Kampf gegen die Armut ist, kommt traditionell aus den USA. Der ebenfalls in der US-Hauptstadt ansässige Internationale Währungsfonds (IWF) wird dagegen traditionell von einem Europäer oder einer Europäerin geführt.

Banga ist in Indien geboren und aufgewachsen und hat dort auch seine ersten Berufsjahre verbracht. Von ihm verspricht sich die US-Regierung nach eigenen Angaben deutliche Impulse zur effektiveren Bekämpfung globaler Probleme. Banga habe in seinen vorherigen Jobs den Kampf gegen die Klimakrise und die Beschaffung von privatem Kapital zur Unterstützung des ökologischen Wandels zu seiner Priorität gemacht, sagte ein hochrangiger US-Regierungsmitarbeiter.

Die Rücktrittsankündigung des bisherigen Weltbank-Präsidenten David Malpass war überraschend gekommen. Der US-Ökonom wird den Posten Ende Juni und damit knapp ein Jahr vor Ende seiner eigentlichen Amtszeit abgeben. Malpass war im April 2019 an die Spitze der Weltbank getreten, nominiert hatte ihn der damalige US-Präsident Donald Trump.

Malpass galt als scharfer Kritiker der Institution Weltbank und hatte im vergangenen Jahr mit Äusserungen zum Klimawandel irritiert. Bei einer Konferenz antwortete er auf die Frage, ob das Verbrennen fossiler Energieträger durch den Menschen zu einer schnellen und gefährlichen Erderwärmung führe: «Ich bin kein Wissenschaftler.» Dies führte zu Kritik und Rücktrittsforderungen.

Kernaufgabe der aus fünf Unterorganisationen bestehenden Weltbankgruppe ist es, die Lebensbedingungen der Menschen in armen Ländern zu verbessern. Die USA sind der grösste Beitragszahler der Weltbank und stellen seit Gründung der Finanzinstitution zum Ende des Zweiten Weltkriegs durchweg deren Präsidenten. Der IWF wurde dagegen bislang stets von Europäern geführt – derzeit von der Bulgarin Kristalina Georgieva.

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