Bidens «Made in America» hat Konsequenzen für Schweizer Unternehmen

Keystone-SDA
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US-Präsident Joe Biden will die heimische Industrie unterstützen und setzt auf das Motto «Made in America». Das hat auch Auswirkungen für Schweizer Unternehmen.

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US-Präsident Joe Biden setzt für die Konjunktur auf Produkte «made in America». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden möchte die US-Industrie sowie einheimische Produkte stärker unterstützen.
  • Wahrscheinlich wird somit die Produktion vermehrt in die USA verlagert.
  • Diese Verschiebung hat gravierende Folgen für die Schweizer KMUs.

Biden will die US-Industrie fördern: «Präsident Biden hat deutlich gemacht, was seiner Meinung nach die beste Möglichkeit ist, um die Kosten langfristig zu senken. Sie besteht darin, die Produktionskapazität unserer Wirtschaft zu erhöhen.» Dies sagte eine hohe Beamtin des Weissen Hauses.

Einfach ausgedrückt, bedeute dies: «Mehr Dinge in Amerika herstellen, damit mehr amerikanische Arbeitnehmer einen Beitrag leisten und ein gutes Einkommen erzielen.» Dazu solle nun schrittweise die Schwelle ansteigen, ab wann ein Produkt als «Made in America» gelte.

Aktuell gilt ein Produkt als «Made in America», wenn 55 Prozent des Wertes seiner Bestandteile in den USA hergestellt wurden. Diese Schwelle soll bis 2029 schrittweise auf 75 Prozent ansteigen. «Durch die schrittweise Anhebung der Schwellenwerte geben wir den Herstellern Zeit, ihre Lieferketten umzustellen», sagte die Beamtin.

Export in die USA aus der Schweiz wird erschwert

«Bei dieser Erhöhung der Schwelle handelt es sich um eine klassische Handelshürde, sprich Protektionismus.» Dies sagte Ivo Zimmermann vom Schweizer Verband Swissmem (Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Dies schmälere die Geschäftschancen von Firmen in der Schweiz empfindlich, die Gütern an den US-Staat verkaufen wollen.

Es gehe dabei allerdings um das öffentliche Beschaffungswesen und nicht um alle Exportgüter. Betroffen sind laut Zimmermann staatliche Käufe von Infrastrukturprodukten wie Kraftwerke, Stromleitungen, Züge und ähnliches. Je höher der US-Anteil am Produkt sein muss, desto schwieriger sei der Export dieser Produkte aus der Schweiz nach Amerika.

Folge: Produktion wird in die USA verlagert

Das bedeute, dass Unternehmen die Produktion tendenziell in die USA verlagern würden. Das könne Schweizer Unternehmen mit einem Produktionsstandort in den USA begünstigen. Leidtragende seien hingegen Schweizer KMU, die keine Produktionskapazitäten in den USA haben. Eine Verlagerung der Produktion aus der Schweiz in die USA sei hingegen für grössere Unternehmen durchaus möglich.

Dass US-Präsident Biden die Schwelle anheben will, hatte er bereits im vergangenen Sommer angekündigt. Nach Angaben des Weissen Hauses will der deutsche Siemens-Konzern an diesem Freitag Folgendes bekannt geben: 54 Millionen US-Dollar sollen in den Ausbau heimischer Produktion investiert werden.

Wie Trump, so Biden

Ex-Präsident Donald Trump hatte mit seinem Slogan «America first» in den USA hergestellte Produkte und heimische Industrien stark gefördert. Biden bedient sich ähnlicher Rhetorik: «Schauen Sie sich einfach um und Sie werden eine erstaunliche Geschichte sehen. Die Wiedergeburt des Stolzes, der sich aus dem Stempel 'Made in America' ergibt, die Wiederbelebung der amerikanischen Fertigung.» Dies sagte Biden erst am Dienstag in seiner Ansprache zur Lage der Nation.

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