Bluttat mit 18 Toten: US-Polizei fahndet nach Schütze

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USA,

Nach der Bluttat in Lewiston fahndet die Polizei und die Küstenwache nach dem Schützen. Sein Motiv ist ebenfalls noch unbekannt.

Während der Fahndung kontrollieren Polizeibeamte Fahrzeuge in Lisbon.
Während der Fahndung kontrollieren Polizeibeamte Fahrzeuge in Lisbon. - Robert F. Bukaty/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Mann, der in Lewiston, Maine, 18 Menschen erschossen hat, ist weiter auf der Flucht.
  • Die Polizei sucht fieberhaft nach ihm, auch die Küstenwache ist involviert.
  • Das Motiv des Mannes ist ebenfalls noch unbekannt.

Nach einem Massaker mit 18 Toten im US-Bundesstaat Maine sucht die Polizei weiter mit einem Grossaufgebot nach dem Schützen.

Gestern Abend (Ortszeit) waren zahlreiche Polizeiautos vor dem Haus des Verdächtigen in der Kleinstadt Bowdoin angerückt und Beamte durchkämmten mehrere Grundstücke. Es sei nicht bekannt, ob sich der Verdächtige in einem der durchsuchten Häuser aufhalte, teilte die Polizei mit.

Maine
Die Einsatzkräfte suchen immer noch fieberhaft nach dem mutmasslichen Schützen von Lewiston, Maine. - keystone

Auch die US-Küstenwache fahndete nach ihm, da eine Flucht per Boot nicht ausgeschlossen wurde. In der Region herrscht Ausnahmezustand. Die Polizei warnte Anwohner eindringlich vor dem Flüchtigen und rief die Menschen dazu auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Die Tat

Der Schütze hatte am Mittwochabend in einem Freizeitzentrum mit Bowlingbahnen und in einem Grillrestaurant in der kleinen Stadt Lewiston das Feuer eröffnet. Am ersten Tatort tötete er sieben Menschen, am zweiten acht. Drei weitere Opfer starben kurz nach der Tat im Krankenhaus. Weitere 13 Menschen wurden verletzt. Das Motiv des Täters war auch am Tag danach nicht bekannt.

Eine Überlebende, die ihre Schwester bei der Bluttat verloren hatte, schilderte dem Sender CNN: «Wir waren beim Bowling und hörten einen grossen Knall.» Sie sei sich zunächst nicht sicher gewesen, was los war. Dann habe sie aber mehrere Schüsse gehört. «Ich rannte so weit, wie ich konnte.»

Amoklauf Maine USA
Der mutmassliche Schütze soll mit einer «leistungsstarken Langwaffe» ausgerüstet sein. - Lewiston Maine Police Departement

Lewiston hat knapp 40'000 Einwohner und liegt in Maine, etwa 200 Kilometer nördlich von Boston an der Ostküste der USA. Die Stadt ist etwa 30 Autominuten von Bowdoin entfernt, dem Heimatort des Verdächtigen. Rund zehn Kilometer von Lewiston entfernt fand die Polizei das Auto des Gesuchten, einen kleinen weissen SUV.

Rätselraten über Motiv

Die Polizei identifizierte den 40-jährigen Reservesoldaten Robert C. als mutmasslichen Täter. Nach Angaben der «Washington Post» hatte er sich im Jahr 2002 zum Militärdienst gemeldet, aber keine Kampfeinsätze absolviert. Er habe Ingenieurtechnik studiert, allerdings keinen Abschluss gemacht.

Die Zeitung berichtete ausserdem, das Verhalten des Mannes sei Kollegen vor einigen Monaten seltsam vorgekommen. Er soll schliesslich zwei Wochen in psychiatrischer Behandlung gewesen sein und sich Medienberichten zufolge eingebildet haben, Stimmen zu hören.

Berichten zufolge fanden die Ermittler eine Notiz im Haus des Mannes. Sie machten aber keine Angaben über deren Inhalt. Die Familie des Tatverdächtigen kooperiert mit der Polizei. Die Schwester des Mannes soll Ermittlern laut dem Sender ABC gesagt haben, sie glaube, ihr Bruder habe an den Tatorten nach einer Ex-Freundin gesucht. Er und die Ex-Freundin hätten sich häufig in dem Freizeitzentrum und dem Grillrestaurant aufgehalten.

Die Fahndung

Gestern Abend sah es zunächst so aus, als könnte die Polizei einen Erfolg erzielt haben. Der Sender CNN berichtete, Beamte der Bundespolizei FBI hätten vor dem Haus des Verdächtigen Stellung bezogen, seinen Namen gerufen und ihn aufgefordert: «Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus!»

Kurze Zeit später erklärte die Polizei auf der Plattform X: «Die Durchsagen, die über einen Lautsprecher zu hören sind, sind Standarddurchsagen bei der Vollstreckung eines Durchsuchungsbefehls, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.»

Die Suche nach dem Flüchtigen gestaltet sich auch deshalb sehr schwierig, weil die ländlich geprägte Gegend nur dünn besiedelt ist. Ermittler fürchten, der Verdächtige könnte sich in den Wäldern versteckt haben oder gar mit einem Boot geflüchtet sein. Der Mann soll laut Kollegen geübt darin sein, sich im Gelände zu bewegen. Hunderte Polizeibeamte durchkämmten die Gegend. Mit Informationen hielten sich die Behörden zurück – es drangen kaum Details an die Öffentlichkeit.

Debatte über Waffen

In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schiessereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmässig erschüttern blutige Attacken – etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs und bei Grossveranstaltungen – mit vielen Opfern das Land. Dies führt immer wieder zu Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechts, bislang jedoch ohne wirkliches Ergebnis. In der Regel scheitern strengere Regeln an den Republikanern und der mächtigen Waffenlobby.

Im Bundesstaat Maine gibt es kein Gesetz, das es Strafverfolgungsbehörden erlauben würde, jemanden zu entwaffnen, der eine Gefahr für sich selbst oder andere darstellt. Gestern trat die republikanische Senatorin Susan Collins aus Maine vor die Presse und musste sich Fragen zum Waffenrecht stellen. «Wir haben in unserem Land einen zweiten Verfassungszusatz», betonte Collins mit Blick auf das darin verankerte Recht auf Waffenbesitz. Der entsprechende Passus stammt aus dem 18. Jahrhundert. «Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Region (...) auf eine lange Tradition des verantwortungsvollen Waffenbesitzes zurückblicken kann», sagte Collins.

Kommentare

User #3191 (nicht angemeldet)

Traurig, dass du dich mit deinem Kommentar auch noch darüber lustig machen musst.

User #6442 (nicht angemeldet)

Ich war es. Ich war es. Holt mich endlich!

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