Amok-Überlebende (10) fragt: «Warum tun Leute das?»

Etienne Sticher
Etienne Sticher

USA,

Zoey (10) überlebte die Amoktat in Lewiston, Maine. Sie steht unter Schock und fragt, wieso Menschen so etwas tun.

Zoey
Zoey und ihre Mutter überlebten den Schusswaffenangriff von Lewiston. - Screenshot «ABC»

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Amoklauf in Lewiston, Maine, starben 18 Personen.
  • Zoey (10) wurde von einer Kugel gestreift, als sie davonrannte.
  • Um die Wunde habe sie sich keine Sorgen gemacht, sondern darum, ob sie überleben würde.

18 Personen wurden bei der jüngsten grösseren Amoktat in den USA getötet, 13 weitere verletzt. Ein Mann schoss am Mittwochabend in der Kleinstadt Lewiston im Bundesstaat Maine um sich. Die Tatorte waren eine Bar und eine Bowling-Bahn. Dort trainierte die 10-jährige Zoey mit ihrem Team, als der Schütze reinkam.

Sie und ihre Mutter seien sofort losgerannt und hätten sich in einem Hinterraum zusammen mit anderen Familien versteckt. Dies sagt die Mutter gegenüber dem US-Sender «ABC». Die Kinder krochen unter Tische, die Erwachsenen schoben ein Regal vor die Türe, um sich zu verbarrikadieren.

USA
Die Polizei sperrt eine Strasse nach dem Schusswaffenangriff in Lewiston, Maine. - keystone

Die Familien überlebten die Amoktat dadurch. Zoey wurde aber leicht verletzt: Als sie davonrannte, streifte eine Kugel ihr Bein. «Es war nur ein Kratzer», sagt die Zehnjährige. «Es hat nicht geschmerzt, darum habe ich mir keine Sorgen gemacht.»

«Ich sorgte mich mehr darum, ob ich überleben werde. Werde ich es hier rausschaffen? Was wird passieren?»

Zoey steht weiterhin unter Schock: «Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Kugel ins Bein bekommen werde.» Sie fragt sich, weshalb es geschehen sei. «Warum tun Menschen so etwas? Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll.»

Überlebende: «Das ist nicht in Ordnung»

Die Leute hätten Familien, es seien junge Leute, die noch ein langes Leben vor sich hätten. «Es sollten nicht einfach Menschen kommen und das tun. Das ist nicht in Ordnung.»

Rund 20 Minuten harrten Zoey und ihre Mutter in dem Hinterzimmer aus, dann kamen die Polizisten. Doch als sie anklopften, habe sie nicht öffnen wollen, erklärt die Mutter. «Wir waren nicht sicher, wer es war, wir konnten sie nicht identifizieren.» Die Einsatzkräfte hätten sich schliesslich reingedrängt und sie auf den Parkplatz und in Sicherheit gebracht.

Maine
Die Einsatzkräfte suchen immer noch fieberhaft nach dem mutmasslichen Schützen von Lewiston, Maine. - keystone

Der mutmassliche Täter, ein 40-jähriger Armee-Reservist mit langjähriger Waffen-Erfahrung, ist weiterhin auf der Flucht. Die Polizei hat Fotos einer Überwachungskamera veröffentlicht und sucht mit einer Grossfahndung nach ihm. Sie warnt, der Verdächtige könnte «bewaffnet und gefährlich» sein.

Kommentare

User #4118 (nicht angemeldet)

nützt nichts, siehe kalifornien und new york

User #4050 (nicht angemeldet)

die Sache ist die: wann wurde er krank? Hatte er die Waffe schon? Die Frage ist, was hat dazu geführt, dass er "psychisch" krank wurde - sofern man es da so nennen kann, oder ist er einfach Fanatiker/anhänger (dessen Namen ich nicht sagen möchte) und will nun nur aufräumen?

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