Boeing-Mitarbeitende: «737 Max wurde von Clowns entworfen»
Kürzlich veröffentlichte interne E-Mails zeigen, dass Boeing-Mitarbeitende grosse Bedenken zur Flugtauglichkeit des Krisenjets 737 Max hatten.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag wurden hunderte interne E-Mails von Boeing geleakt.
- Darin äussern mehrere Mitarbeitende grosse Bedenken zum Krisenjet Boeing 737 Max.
Am Donnerstag wurden hunderte Boeing-interne E-Mails veröffentlicht, die erneut ein schlechtes Licht auf den Krisenjet 737 Max werfen. Mitarbeitende des US-Flugzeugbauers hätten darin mehrfach Sicherheitsbedenken zur Flugtauglichkeit der Maschine geäussert. Das berichtete die britische Zeitung «The Guardian».
Mitarbeitende schreiben in einem E-Mail vom April 2017: «Das Flugzeug wurde von Clowns entworfen und diese werden wiederum von Affen beaufsichtigt.» Auch wurden wiederholt Sicherheitsbedenken zum Design der Maschine geäussert: «Das Design des Flugzeugs ist hundsmiserabel».
Aus den E-Mails ist zudem herauszulesen, dass Boeing während der Produktion, der Simulator-Ausbildung und bei Trainings versuchte, Geld zu sparen. So habe der Flugzeugbauer stets die billigsten Produzenten ausgewählt. Zudem sei von einer Ausbildung der Piloten am Simulator abgesehen worden. Man sei davon ausgegangen, dass die Ausbildung auf dem Vorgängermodell 737 NG ausreiche.
Eigene Mitarbeitende trauen Flugzeug nicht
Dies stiess bei den Mitarbeitenden auf grosse Bedenken. Sie trauten der Maschine nicht: «Würdest du deine Familie in einen Flieger setzten, dessen Piloten an einem Max-Simulator ausgebildet wurden? Ich nicht.»
Boeing hatte im Dezember einen vorübergehenden Produktionsstopp für den Jet angekündigt. Die Flugzeuge sind seit rund zehn Monaten gegroundet. Bei zwei Abstürzen von Maschinen des Typs 737 Max starben insgesamt 346 Menschen.