Boeing zügelt Produktionsrate bei Flugzeugbau
Flugzeughersteller Boeing hat seinen internen Produktionsrahmenplan geändert und wird erst zu einem späteren Zeitpunkt die Flugzeugherstellung anheben.
Der Flugzeughersteller Boeing hat eine kleine Änderung in seiner Planung durchgeführt, die eine grosse Aussagekraft haben könnte: Die Produktionsrate wurde verringert.
Denn zunächst wurde laut «Reuters» kommuniziert, das Unternehmen wolle ab diesem September eine Rate von 42 Flugzeugen pro Monat erreichen. Doch nun gab das Unternehmen seinen Zulieferern bekannt, dass diese Ziffern erst im März 2025 erreicht werden.
Kommt Boeing aus der Krise nicht raus?
Das ist deshalb für die Zulieferer von Wichtigkeit, um langfristig ihre eigene Produktion planen zu können. Für den Flugzeughersteller bedeutet die noch nicht aufgestockte Rate wahrscheinlich: Er benötigt noch mehr Zeit, um sich von den Turbulenzen der vergangenen Monate zu erholen.
Wichtig zu wissen: Diese Rahmenplanung bedeutet nicht direkt eine Anpassung des realen Flugzeugausstosses. Vielmehr nutzt der Flugzeughersteller sie, um die Produktionsstabilität zu gewährleisten und zusätzliche Sicherheitspuffer einzubauen.
Ziel: Stabilität in der Produktion
«Im Rahmen des Masterplans werden wir auch weiterhin Anpassungen vornehmen und die einzelnen Zulieferer auf der Grundlage der Lagerbestände steuern», erklärte der Finanzchef von Boeing, Brian West. Das Hauptziel bestünde darin, die Lieferkette noch vor der Endmontage zu beschleunigen, um die Stabilität der Produktion zu unterstützen.
Trotzdem könne die Mitteilung einer geringeren Produktionsrate darauf hindeuten, dass auch der Gesamtausstoss langsamer zunimmt.
Die offiziell kommunizierte Zielsetzung blieb allerdings unverändert: Bis Ende 2024 plant Boeing, monatlich 38 Exemplare der 737 Max herzustellen. Im Vergleich zum Stand im Juli, als nur 25 Flugzeuge produziert wurden, wäre dies laut «Aerotelegraph» eine erhebliche Steigerung.
Boeing im Umbruch
Das Unternehmen ist ein grosser Akteur im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnologie. Nach Lockheed Martin war das Unternehmen im Jahr 2020 der zweitgrösste Produzent seiner Branche. Zum Portfolio gehören sowohl zivile als auch militärische Flugzeuge, Hubschrauber, Satelliten und Trägerraketen.
Gemeinsam mit Airbus bildet Boeing ein Duopol im Bereich der Grossraumflugzeuge. In der jüngsten Vergangenheit erlebte das Unternehmen jedoch einige Schwierigkeiten. So wurde im Januar 2024 ein Flugverbot für die Boeing 737 Max 9 verhängt, da es Produktionsprobleme beim Zulieferer Spirit AeroSystems gab.
Im März 2024 kündigte der damalige CEO Dave Calhoun seinen Rücktritt für Ende 2024 an, woraufhin Kelly Ortberg im August des gleichen Jahres seine Nachfolge antrat. Diese und weitere interne Veränderungen zeigen, dass es in der Organisation von Boeing einige Umwälzungen gab.