Boulevardzeitschrift soll für Jeff Bezos SMS gezahlt haben
Die US-Boulevardzeitschrift «National Enquirer» hat einem Medienbericht zufolge 200'000 Dollar für Kurznachrichten von Amazon-Chef Jeff Bezos gezahlt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der «National Enquirer» soll für 200'000 Dollar private SMS von Jeff Bezos gekauft haben.
- Der Bruder von Bezos Freundin soll sie der Boulevardzeitschrift verkauft haben.
Wie das «Wall Street Journal» am Montag berichtete, verkaufte der Bruder von Bezos' Freundin Lauren Sánchez die SMS an das Magazin. Die Beziehung der beiden war damals noch geheim.
Der «National Enquirer» hatte im Januar über eine aussereheliche Affäre des reichsten Mannes der Welt mit der Nachrichtenmoderatorin Sánchez berichtet. Kurz zuvor hatten Bezos und seine Frau MacKenzie ihre Scheidung nach 25-jähriger Ehe angekündigt.
Im Februar warf Bezos dem «National Enquirer»-Herausgeber American Media Inc (AMI) dann vor, ihn mit schmutzigen Methoden erpressen zu wollen, damit er seine Nachforschungen zu den Hintergründen der Enthüllungen einstellt. Schon damals fiel der Verdacht auf Sánchez Bruder Michael. Das «Wall Street Journal» bestätigte nun den Verdacht unter Berufung auf mehrere mit der Affäre befasste Quellen. Sánchez wollte den Bericht nicht kommentieren und sprach lediglich von «alten Gerüchten».
Politische Motive vermutet
Bezos vermutet hinter dem Bericht des «National Enquirer» politische Motive: AMI-Chef David Pecker ist ein langjähriger Freund von US-Präsident Donald Trump - im Wahlkampf 2016 hatte er Trump bei der Abwicklung einer Schweigegeldzahlung an eine angebliche frühere Sexpartnerin - das frühere «Playboy»-Model Karen McDougal - geholfen. Michael Sánchez wiederum ist Trump-Anhänger und soll Verbindungen zu dessen unmittelbarem Umfeld haben.
Neben Amazon besitzt Bezos auch die «Washington Post», die für ihre kritische politische Berichterstattung bekannt ist. Bezos, die «Washington Post» und Amazon werden regelmässig zum Ziel von Twitter-Attacken des Präsidenten.