Brasilien: Ex-Bürgermeister ist Vizekandidat von Ex-Präsident

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Der ehemalige Bürgermeister von São Paulo (BRA), Fernando Haddad, wird Vizepräsidentschaftskandidaten des inhaftierten Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva.

Jair Bolsonaro
Fernando Haddad, ehemaliger Bildungsminister Brasiliens, bei einer Wahlkampfveranstaltung anfangs August. Der Oppositionspolitiker bezeichnete Jair Bolsonaro als den «schlechtesten Krisenmanager der Welt». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ex-Bürgermeister von São Paolo wird Vizekandidat bei den Brasilien-Wahlen im Oktober.
  • Der Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ist momentan im Gefängnis.

Die Brasilianische Arbeiterpartei hat den ehemaligen Bürgermeister von São Paulo (BRA), Fernando Haddad, zum Vizepräsidentschaftskandidaten des inhaftierten Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva ernannt. Die Arbeiterpartei gab die Entscheidung am Sonntag (Ortszeit) auf Lulas Twitter-Konto bekannt. Am Vortag war der seit April wegen Korruptionsvorwürfen inhaftierte Lula zum Spitzenkandidaten gekürt worden.

Der 72-jährige Lula verbüsst im Gefängnis von Curitiba eine zwölfjährige Haftstrafe wegen Korruption und Geldwäsche. Er bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe und hält seine Verurteilung für politisch motiviert. Trotz seiner Inhaftierung liegt Lula, der Brasilien von 2003 bis 2010 regierte, in Umfragen derzeit vorne. Es ist aber noch unklar, ob Lula bei der Wahl im Oktober tatsächlich antreten kann. Nach brasilianischem Recht sind in der Berufung verurteilte Staatsbürger nicht wählbar. Sollte ein Gericht letztinstanzlich entscheiden, dass Lula nicht antreten darf, wäre Vizepräsidentschaftskandidat Haddad an der Reihe.

Brasilien wählt Anfang Oktober

Haddad war von 2013 bis 2017 Bürgermeister von Brasiliens grösster Stadt São Paolo (BRA). Zuvor war er Bildungsminister unter Lula und dessen Nachfolgerin Dilma Roussef.

In Brasilien wird am 7. Oktober ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Der in eine Reihe von Korruptionsaffären verwickelte rechtskonservative Amtsinhaber Michel Temer tritt bei der Wahl nicht an. Kandidaturen können noch bis zum 15. August eingereicht werden.

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