Braunbär 747 gewinnt «Fat Bear»-Wahl in Alaska
Den ganzen Sommer über frass er Lachse, nun hat sich das für Braunbär 747 ausgezahlt: In Alaska wurde der Riese zum Gewinner des «Fat Bear»-Wettbewerbs gekrönt. Gegen ihn hatte «Chunk» keine Chance.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gewinner des kuriosen «Fat Bear»-Wettbewerbs in Alaska steht fest: Ein massiger Braunbär mit der Nummer 747 und dem Spitznamen «Jumbo Jet» wurde zum fettesten Pelztier des Katmai-Nationalparks gekürt.
Er setzte sich in dieser Saison gegen Anwärter Nummer 32 mit dem vielsagenden Beinamen «Chunk» (zu deutsch «Klotz») durch.
Zwölf Braunbären waren in dem Nationalpark eine Woche lang im Rennen gewesen. Beim Finale der letzten beiden Kandidaten war 747 mit gut 68 Prozent der Stimmen klarer Gewinner. Der «Graf der Üppigkeit» sei zum Champion gewählt worden, teilte der Nationalpark im nördlichsten US-Bundesstaat am Dienstagabend (Ortszeit) mit.
747 werde nun seinem Schicksal folgen, «fett und fabelhaft» in den Winterschlaf zu ziehen. Das genaue Gewicht des über 16 Jahre alten Männchens ist nicht bekannt - im vorigen Jahr schätzten die Ranger rekordverdächtige 630 Kilogramm. In diesem Sommer habe der Bär so viele Lachse verspeist, dass sein Bauch scheinbar den Boden streifte, witzelten die Tierhüter in einer Mitteilung. Der ebenfalls stämmige «Chunk» hatte es ins Finale geschafft, doch am Ende kam das etwa gleichaltrige Männchen mit dem ausladenden Hinterteil gegen «Jumbo Jet» nicht an.
2019 war «Holly» zur üppigsten Braunbärin im Katmai-Nationalpark gekürt worden. «Sie ist fett, sie ist fabelhaft», gratulierten damals die Ranger dem stattlichen Pelztier - doch diesen Titel konnte das Weibchen in diesem Jahr nicht verteidigen.
Zum sechsten Mal veranstaltete der Park im Südwesten von Alaska die «Fat Bear Week». Mehr als 650 000 Stimmen wurden abgegeben. Online konnten Besucher und Bären-Fans eine Woche lang Vorher-Nachher-Fotos anschauen und ihre Favoriten auswählen.
Mit dem «Fat Bear»-Wettstreit will der Park über das Ökosystem und den Lebensraum der über 2000 Braunbären in der Region informieren. Im Frühjahr sind die Bären noch mager, bis zum Herbst haben sie sich Fettreserven für den Winterschlaf angefressen. In diesem Jahr war das Buffet am Brooks-River, wo Dutzende Braunbären von Juni bis Oktober Lachse fangen, besonders opulent.
In einem «gigantischen Tsunami» seien Lachsen - wohl mehr als 800 000 Fische - den Fluss hochgeschwommen, erzählte der Biologe Mike Fitz am Dienstag. Es habe so viel Futter gegeben, dass die Bären nicht einmal darum streiten mussten. 747 «Jumbo Jet» sei ein besonders guter Angler gewesen - «der wuchtigste Bär, den ich je mit eigenen Augen gesehen habe».
Auch die Corona-Pandemie mag das Fressgelage in diesem Sommer begünstigt haben, vermuten die Ranger. Es waren deutlich weniger Besucher in dem Park, die Bären konnten ungestört zulangen.
Per Webcam kann man die Pelzriesen aus sicherer Entfernung aber bestens beobachten. Während der «Fat Bear»-Woche haben sie besonders viele Fans, die sich mit Kommentaren ins Zeug legen. «Ich hatte heute Lachs zum Lunch, zu Ehren der Fat Bear Wahl», schrieb ein Nutzer am Dienstag. Ein anderer gratulierte der Nummer 747 zum Sieg. «Ich denke, du bist ganz schön fett! Hab einen wunderbaren Winterschlaf und träume von ganz viel leckeren Fischen.»