ChatGPT schafft Uni-Abschluss in den USA mit Note 5
ChatGPT hat in den USA den Unikurs Master of Business Administration absolviert. Die künstliche Intelligenz schaffte dabei die Endnote 5.
Das Wichtigste in Kürze
- Die künstliche Intelligenz ChatGPT sorgt bereits seit Wochen für weltweit für Aufsehen.
- Der Chatbot konnte nun einen Kurs einer US-Elite-Uni erfolgreich absolvieren.
Seit mehreren Wochen schon sorgt die künstliche Intelligenz ChatGPT international für Gesprächsstoff. Nun zeigt ein neuer Fall aus den USA, dass die Software nicht nur für Hausaufgaben gut ist. Selbst Unikurse kann das Programm anscheinend meistern.
Der Bot hat sich dabei einem Examen der in Philadelphia ansässigen Wharton Business School unterzogen. Am Ende stand die Note B bis B- zu Buche, in der Schweiz entspräche dies der Note 5.
Professor ist von ChatGPT begeistert
Professor Christian Terwiesch lehrt an der renommierten Universität den Kurs «Operations Management» und führte eine kleine Studie durch. Er stellte der KI einige Fragen aus dem Abschlusstest seines Kurses.
Schüler sollen herausfinden, an welcher Stelle eines Erzgewinnungsprozesses sich der Flaschenhals einer Produktionsanlage befindet. Für ChatGPT keine Herausforderung. «Wow! Die Antwort ist nicht nur richtig, sie ist auch hervorragend erklärt», berichtet Terwiesch in seiner Studie.
Dem Bot unterlaufen in den anschliessenden Fragen, die Sachaufgaben der gymnasialen Mittelstufe ähneln, aber doch noch grobe Fehler. Terwiesch hält fest: «Wir sind noch weit von einer A+ für komplexe Probleme entfernt, und wir brauchen immer noch einen Menschen dahinter.»
ChatGPT polarisiert
Der Fall schlägt im Land dennoch hohe Wellen: Wharton ist ein angesehenes Institut an der University of Pennsylvania und gilt als Top-Adresse für die Ausbildung der künftigen Business-Elite. Tesla-Gründer Elon Musk, Google-Chef Sundar Pichai oder auch Ivanka Trump sind allesamt ehemalige Abgänger.
In Zukunft werde sich Terwiesch dafür einsetzten, die Software bei Hausaufgaben und Prüfungen zu verbieten. Nicht so sein Kollege Ethan Mollick, der ebenfalls an der Wharton School of Business doziert. Seit Kurzem ist die Verwendung von ChatGPT in seinen Kursen vorgeschrieben.
Die Studierenden müssen das Online-Tool gar einsetzen, um zu bestehen, berichtet die «Süddeutsche Zeitung». Wer sie aber falsch nutzt oder Fehler nicht erkennt, dem werden Punkte abgezogen. Das Motto von Mollick: «Wir können KI nicht besiegen, aber sie muss ja auch nicht uns besiegen.»