China wirft den USA Wirtschaftskrieg vor
Im Handelskrieg mit den USA unterstellt China dem US-Präsidenten politische Motive. Die Führung in Peking richtet sich auf einen langen Konflikt ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Handelsstreit zwischen den USA und China nimmt neue Dimensionen an.
- Die asiatische Volkswirtschaft wirft Donald Trump einen «Wirtschaftskrieg» vor.
Die USA führen aus chinesischer Sicht einen «Wirtschaftskrieg gegen China», um den Aufstieg der asiatischen Macht zu verhindern. In den Handelsgesprächen habe Washington mehrere «Rückzieher» gemacht und trage jetzt die volle Verantwortung für den Stillstand in den Verhandlungen.
Am Vortag hatte der Staatsrat in Peking ein «Weissbuch» vorgelegt, in dem einerseits Gesprächsbereitschaft signalisiert, andererseits aber betont wurde, dass China auch keine Angst vor einem Handelskrieg habe.
Donald Trump weitet Handelskrieg aus
Die seit Monaten andauernde Handelsauseinandersetzung zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften hatte sich am Wochenende noch einmal verschärft. China erliess «Gegenzölle» als Reaktion auf die Anhebung amerikanischer Sonderabgaben auf Importe aus China Anfang Mai.
Auch gegenüber seinem Nachbarn Mexiko schwingt US-Präsident Donald Trump jetzt die Zollkeule. Er droht mit massiven Zöllen, falls Mexiko nicht stärker gegen illegale Auswanderung in die USA vorgeht und seine Grenzsicherung verstärkt.
People have been saying for years that we should talk to Mexico. The problem is that Mexico is an “abuser” of the United States, taking but never giving. It has been this way for decades. Either they stop the invasion of our Country by Drug Dealers, Cartels, Human Traffickers....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) June 2, 2019
Chinas Führung unterstellt Trump politische Motive und sieht sich darin bestätigt, dass der US-Präsident auch gegenüber Mexiko Zölle als Werkzeug seiner Aussenpolitik einsetzt.
China ist offen für Verhandlungen
Die Führung in Peking geht offenbar von einem lange andauernden Konflikt aus. «China ist offen für Verhandlungen, wird aber bis zum Ende kämpfen, wenn es nötig ist», hiess es in dem «Weissbuch».
Als neueste Waffe will Peking eine Liste mit «unzuverlässigen» ausländischen Firmen aufstellen. Auf der Strafliste sollen Unternehmen, Personen und Organisationen geführt werden, die den Interessen chinesischer Unternehmen schaden.
Donald Trump auf Staatsbesuch in London
Heute Montag hat Donald Trump seinen dreitägigen Staatsbesuch in London begonnen. Der US-Präsident und die First Lady werden zunächst feierlich im Buckingham-Palast empfangen und dort unter anderem mit der Queen zu Mittag essen.
Geplant sind auch ein Besuch der Westminster Abbey in London und ein Treffen mit Prinz Charles. Für den Abend ist ein Staatsbankett im Buckingham-Palast angesetzt.
Anders als ein normaler Arbeitsbesuch wird eine Staatsvisite mit dem ganzen Pomp des Königshauses zelebriert. Trumps Besuch ist höchst umstritten. Es wird mit massiven Protesten gerechnet.