Coronavirus: Türkei verhängt Ausgangsverbot für Unter-20-Jährige
Das Coronavirus hat die Welt im Griff. Bisher gibt es global mehr als eine Million bestätigte Fälle. Fast 53'000 sind bisher an der Krankheit gestorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Das neue Coronavirus hat sich bisher in mehr als 200 Länder oder Regionen ausgebreitet.
- Insgesamt wurden mehr als eine Million Menschen infiziert, fast 53'000 sind gestorben.
- Weitere Informationen gibt es hier im internationalen Ticker.
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22.13: Das Weisse Haus verschärft die Massnahmen, um die Gefahr einer Infektion von US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence mit dem Coronavirus einzudämmen. Jeder, von dem erwartet werde, dass er sich in unmittelbarer Nähe von Trump oder Pence befinde, werde getestet, teilte der stellvertretende Sprecher des Weissen Hauses, Judd Deere, mit.
Die Massnahme gelte von Freitag an. Damit solle auch festgestellt werden, ob die betroffenen Personen womöglich das hochansteckende Virus in sich trügen, ohne Symptome zu zeigen.
21.37: In Frankreich ist die Zahl der Covid-19-Opfer weiter drastisch angestiegen. Innerhalb von 24 Stunden seien 588 neue Todesfälle gemeldet worden, sagte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Freitagabend in Paris. Seit dem 1. März seien mindestens 6507 infizierte Menschen gestorben.
21.19: In der Türkei sind offiziellen Angaben zufolge innerhalb der vergangenen 24 Stunden weitere 69 Menschen mit Corona-Infektion gestorben. Damit sei die Gesamtzahl dieser Toten auf 425 gestiegen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Freitagabend mit.
Präsident Recep Tayyip Erdogan wandte sich am Abend erneut an die Nation. Nach den Senioren ab 65 Jahren und den chronisch Kranken erteilte er nun auch den Unter-20-Jährigen ein Ausgangsverbot. Das solle ab Mitternacht gelten.
21.03: Das österreichische Parlament hat im Rahmen eines dritten Gesetzespaketes zum Kampf gegen das Coronavirus den Mieterschutz deutlich verstärkt. Mieten, die aufgrund der wirtschaftlichen Lage von 1. April bis 30. Juni nicht oder nicht vollständig bezahlt werden, sind künftig kein Kündigungsgrund. Sie können zudem bis Jahresende auch nicht eingeklagt und auch nicht mit einer Kaution verrechnet werden.
20.35: Am ersten Öffnungstag nach zwei Wochen haben sich vor den Banken in Argentinien lange Schlangen gebildet. Tausende Rentner stellten sich am Freitag vor den Bankfilialen im ganzen Land an, um ihre Pensionszahlungen zu kassieren. In einigen Städten mussten sie bis zu sechs Stunden warten, wie der Fernsehsender TN berichtete. Wegen des grossen Andrangs sollten die Kreditinstitute auch am Wochenende öffnen.
19.46: Die ersten zusätzlich vom Bund bestellten Beatmungsgeräte zur Behandlung von Covid-19-Patienten sollen in der kommenden Woche ausgeliefert werden. In einem Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums, das am Freitag an die Abgeordneten von Union und SPD ging, heisst es, bis zum kommenden Mittwoch sei geplant, «in einer ersten Tranche mehrere hundert Geräte an die Länder zu verteilen».
Das Ministerium habe Verträge mit mehreren Anbietern über den Kauf von mehr als 20'000 Beatmungsgeräten geschlossen. Da diese grösstenteils noch produziert werden müssten, «laufen sie über mehrere Monate verteilt zu».
19.20: Trotz seines Aufrufs zu einer weltweiten Waffenruhe angesichts der Corona-Krise sind einige Konflikte nach Einschätzung von UN-Generalsekretär António Guterres sogar noch weiter eskaliert. «In vielen der kritischsten Situationen haben wir kein Nachlassen der Kämpfe gesehen und einige Konflikte haben sich sogar intensiviert», sagte Guterres am Freitag in New York. Er nehme damit unter anderem auf den Konflikt in Afghanistan Bezug.
Jetzt seien «robuste diplomatische Anstrengungen» notwendig. «Wir müssen alles tun, um den Frieden und die Gemeinsamkeit zu finden, die unsere Welt im Kampf gegen Covid-19 so dringend braucht», sagte Guterres.
18.45: Nach Berichten über Leichen in den Strassen der Wirtschaftsmetropole Guayaquil hat sich die Interamerikanische Menschenrechtskommission (Cidh) besorgt über den Umgang Ecuadors mit der Corona-Pandemie gezeigt. Zuletzt waren Tote in Guayaquil tagelang in Wohnungen liegen geblieben, die Leichenhallen der Krankenhäuser waren überfüllt und selbst auf den Strassen der Hafenstadt wurden Leichen abgelegt.
«Mit tiefer Sorge beobachten wir die Schwierigkeiten beim Abtransport und der Beisetzung von Menschen, die während der Covid-19-Pandemie in Guayaquil gestorben sind», teilte die Kommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) am Freitag mit. «Wir möchten die Staaten daran erinnern, dass der Umgang mit sterblichen Überresten etwas mit der Achtung der Menschenwürde zu tun hat.»
18.37: Die Rückbauarbeiten am abgeschalteten Atomkraftwerk Ignalina in Litauen werden vorübergehend ausgesetzt. Um Coronavirus-Schutzvorkehrungen und Massnahmen zur Kontaktbeschränkung unter den gut 1800 Mitarbeitern umzusetzen, wird die stillgelegte Anlage in dem baltischen EU-Land von Montag an für etwa zwei Wochen auf Mindestbetrieb umgestellt. Dies sagte Generaldirektor Audrius Kamienas am Freitag der Agentur BNS.
17.06: Um in der Corona-Krise den Preisdruck auf medizinische Ausrüstung zu mindern, streicht die EU-Kommission bei der Einfuhr aus Nicht-EU-Ländern vorläufig Steuern und Abgaben. «In dieser Notsituation müssen wir sehr pragmatisch handeln», sagte Präsidentin Ursula von der Leyen am Freitag in einem Video auf Twitter. Die Regel sei zunächst auf vier Monate ausgelegt, könne aber verlängert werden.
16.54: Indonesische Islamgelehrte wollen verhindern, dass Millionen Muslime in der Corona-Krise zum Fest des Fastenbrechens durch das Land reisen. Das Gremium der Gläubigen, der Ulema-Rat, erliess dazu am Freitag eine Rechtsauskunft, eine Fatwa. Am Tag zuvor hatte Indonesiens Präsident Joko Widodo die Reisen noch zugelassen. Nun urteilte der Generalsekretär des Ulema-Rates anders. «Das Virus breitet sich sehr leicht aus», warnte Anwar Abbas. Mit Blick auf die Reisen meinte er, so etwas während einer Pandemie zu tun, sei «haram», also verboten.
16.25: Eine Gruppe von Expertinnen und Experten aus über 70 Institutionen und 30 Ländern hat eine internationale Koalition ins Leben gerufen, um ärmere Länder bei der Bekämpfung von COVID-19 zu unterstützen. Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) ist durch Direktor Jürg Utzinger und den Direktor Emeritus Marcel Tanner vertreten.
Die Mitglieder der Koalition setzen sich dafür ein, dass wirksame neue Behandlungsmethoden in ärmeren Ländern so schnell wie möglich zur Verfügung stehen sowie erschwinglich und leicht zugänglich sind.
16.14: Im Zuge der Corona-Pandemie sind in Italien bisher etwa 120 mit dem Virus infizierte Ärzte, Schwestern und andere Mitarbeiter im medizinischen Sektor gestorben. Mehr als 10'000 Beschäftigte im medizinischen Sektor, etwa in Krankenhäusern, Praxen und Labors, haben sich seit dem Ausbruch im Februar mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie die Zeitung «La Repubblica» schrieb.
16.07: Echtes Gold auf «weissem Gold»: Eine Goldschmiedin in Köln nutzt die aktuelle Aufregung der Deutschen beim Anblick von Klopapier für ihre Schaufenster-Deko. In ihrem Laden im Stadtteil Ehrenfeld bettet Jutta Grote ihre handgefertigten Schmuckstücke seit einigen Tagen auf herrlich reinem Toilettenpapier – und ist damit zum Blickfang von Passanten geworden.
Die Goldschmiedin hörte bereits die Frage, was sie denn mache, wenn ihr nun das Schaufenster eingeschlagen werde. «Ich meine, das ist doch absurd: Die Leute kommen eher auf die Idee, dass wegen Toilettenpapier eingebrochen wird als wegen meines Schmucks», sagte sie.
15.55: Ein Bankräuber hat das in Österreich verbreitete Tragen eines Corona-Mundschutzes zur eigenen Tarnung genutzt. Der Unbekannte verletzte bei dem Überfall am Freitag in Wien eine 58-jährige Bankkundin, die fliehen wollte, durch einen Schuss in den Oberkörper schwer, wie die Polizei berichtete. Dem Mann gelang es, mit einem Geldbetrag in unbekannter Höhe zu fliehen. Nach ihm wurde mit einem Grossaufgebot gefahndet.
15.35: Die Arbeitslosenquote in den USA ist infolge der Corona-Krise deutlich angestiegen. Sie stieg von 3,5 Prozent im Vormonat auf 4,4 Prozent im März, wie die US-Regierung am Freitag mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten sei um 700'000 gesunken.
15.29: In Europa sind mittlerweile mehr als eine halbe Million Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Wie am Freitag aus einer Auflistung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hervorging, gibt es in allen Ländern des Kontinents bislang insgesamt 511'005 bestätigte Infektionsfälle. Davon sind die meisten in Italien, Spanien und Deutschland.
15.07: Forscher der Universität Nebraska haben herausgefunden, dass sich Coronaviren einige Zeit in der Luft halten. Dies haben sie in einem Spital festgestellt, auch nachdem die betroffenen Patienten den Raum schon verlassen hatten.
Die amerkanischen Wissenschaftler fanden in elf untersuchten Zimmern, in denen sich schon seit längerer Zeit kein Patient mehr aufgehalten hatte, Spuren des Coronavirus. Dasselbe haben die Forscher in den Spitalkorridoren festgestellt. Die Forscher gehen deshalb davon aus, dass sich das Virus einige Stunden in der Luft halten kann.
Sie warnen aber: Das bedeute nicht, dass man sich in diesen Räumen mit dem Coronavirus anstecke. Aber: Deshalb sei es wichtig, dass sich medizinisches Personal gut mit Schutzkleidung schütze.
14.54: Rita Reynolds (99) ist die älteste Britin, die das Coronavirus besiegt hat. Die Urgrossmutter aus Bramhall bei Stockport erkrankte am 25. März. Nachdem die alte Dame positiv auf das Coronavirus getestet wurde, befürchtete ihr Familie das Schlimmste. Auch das Altersheim, wo Reynolds lebt, bereitete sich auch auf den Tod der Seniorin vor. Doch dann kam letzten Dienstag für alle überraschend die Entwarnung: Reynolds, die im Juli 100 Jahre alt wird, besiegte das Coronavirus und ist wieder gesund.
Ihre Familie glaubt zu wissen, weshalb Reynolds das Coronavirus überlebt hat: Sie liebt Konfibrote über alles. Ihr stolzer Enkel Henry Phillips sagt der «Daily Mail», er wisse nicht, wie sie das geschafft habe: «Ich glaube, meine Urgrossmutter hat noch nie ein Gemüse oder eine Frucht gegessen. Sie lebt von Konfibroten und Guetsli.»
Rita Reynolds war im Zweiten Weltkrieg Fahrerin in der Luftwaffe. Im Alter von 21 Jahren überlebte sie eine Bombe, die bei ihrem Haus in Liverpool einschlug. Als der Bombenalarm losging, weigerte sie sich, das Haus zu verlassen und in den Luftschutzbunker zu gehen. Sie versteckte sich stattdessen unter dem Tisch, weil sie ein Buch lesen wollte.
14.45: Russland will zur Überwachung der Corona-Infizierten eine Foto-Datenbank der Patienten anlegen. Direkt nach einem positiven Test würde ein Foto des Infizierten gemacht. Dies teilte der Vorsitzende des Moskauer Stadtparlaments, Alexej Schaposchnikow.
Die Bilder seien nur für die Behörden zugänglich und die Personalien würden besonders geschützt. Personen in Quarantäne oder Selbstisolation könnten so besser überwacht werden. Vorerst gilt diese Regelung nur in Moskau und dessen Umland. Eine landesweite Ausbreitung sei aber gut vorstellbar.
14.33: Die Ukraine geht mit einer Ausgangssperre für über 60-Jährige gegen die Ausbreitung des Coronavirus vor. Ab Montag dürfen Senioren das Haus nur noch für Besorgungen in einem Umkreis von zwei Kilometern verlassen.
Dies auch nur noch, wenn sie alleine leben, wie es in einer Regierungsanordnung vom Freitag heisst. Für alle Ukrainer gilt zudem eine Mundschutzpflicht ausser Haus. In der Ukraine haben sich bislang 942 Menschen mit dem Virus infiziert. 23 starben an der Lungenkrankheit Covid-19.
14.15: In der Selbst-Isolation vertreiben sich einige die Zeit mit Backen. Dabei entstehen jede Menge Coronavirus-Torten. Einige von ihnen sehen appetitlich, andere etwas weniger verführerisch aus.
Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob ein Gesicht mit Mundschutz oder eine Rolle Klopapier – alles ist erlaubt. Geteilt wird das ganze natürlich fleissig in den Sozialen Netzwerken.
13.26: In Südafrika läuft derzeit eine grosse Rückholaktion für Europäer. Tausende festsitzende Touristen sollen jeweils von Johannesburg oder Kapstadt aus nach Deutschland geflogen werden. Trotz geltender Ausgangssperre müssen die Reisenden zu Sammelpunkten gebracht und mit dem Bus zum Flughafen gefahren werden. Dies teilte der Deutsche Botschafter Martin Schäfer mit.
Die ausreisenden Touristen müssen zuerst negativ auf das Coronavirus getestet worden sein. Infizierte Personen müssen in Kapstadt in der Quarantäne verweilen.
13.02: Die Zahl der Neuerkrankungen am Coronavirus hat sich in Südkorea bei rund 100 pro Tag stabilisiert. Am Donnerstag sind 86 Menschen positiv getestet worden, die Todesfälle stiegen um fünf auf 174 an. Neben China war Südkorea zeitweise am stärksten vom Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 betroffen. Südkorea gilt mittlerweile unter anderem dank seines rigiden Testprogramms als Vorbild für die Eindämmung des Virus.
12.40: Spanien vermeldet erneut eine grosse Zahl an Todesfällen an einem Tag. Seit gestern seien 932 Todesfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Madrid mit. Damit starben in dem Land bereits 10.932 Menschen an den Folgen des Coronavirus - das ist die weltweit zweithöchste Opferzahl nach Italien.
Allerdings machten die am Freitag vorgelegten Zahlen auch leichte Hoffnung auf eine Entspannung der Lage: Die Steigerungsrate bei den Neuinfektionen und auch bei den Todesfällen ging erneut nach unten.
12.31: Nach langer Irrfahrt und Zurückweisung durch mehrere Länder hat das vom Coronavirus betroffene Kreuzfahrtschiff «Zaandam» endlich im US-Bundesstaat Florida angelegt. Das Schiff mit vier Toten und mindestens neun Fällen fuhr am Donnerstag in den Hafen von Fort Lauderdale ein. Zuvor hatten die Behörden der «Zaandam» und dem Schwesterschiff «Rotterdam» nach langem Hin und Her die Erlaubnis zum Anlegen erteilt.
Insgesamt befanden sich auf beiden Schiffen zuletzt rund 1250 Passagiere und etwa ebenso viele Besatzungsmitglieder. 107 Passagiere und 143 Besatzungsmitglieder litten während der Reise unter grippeähnlichen Symptomen, mehrere sind inzwischen wieder genesen. 14 Kranke sollten in Florida ins Krankenhaus gebracht werden.
Die «Zaandam» der Reederei Holland America Line war am 7. März von der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gestartet und hatte das Kap Horn umfahren. Das Kreuzfahrtschiff sollte seine Reise eigentlich am 21. März in Chile beenden, musste dann wegen der Coronavirus-Fälle aber seinen Kurs ändern. Mehrere südamerikanische Länder verweigerten ein Anlegen.
12.06: In Norwegen haben sich im März so viele Menschen arbeitslos gemeldet wie noch nie in einem Einzelmonat. Die Arbeitslosenverwaltung musste rund 235'000 Vollzeitarbeitslose registrieren.
Somit befinden sich derzeit etwas mehr als 300'000 Menschen auf Arbeitssuche, wie die Regierung Norwegens mitteilte. Vorübergehende Beurlaubungen werden dabei mitgezählt. Die Vollzeitarbeitslosenquote stieg somit von 2,3 Prozent im Februar auf das Allzeithoch von 10,7 Prozent.
11.58: Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Freitag nach zweiwöchiger Corona-Quarantäne ins Kanzleramt zurückgekehrt. Laut Regierungssprecher Steffen Seibert hat sie ihre Geschäfte in der Regierungszentrale wieder aufgenommen.
Am 20. März hatte die Kanzlerin während einer Impf-Konsultation Kontakt zu einem infizierten Arzt. Daraufhin liess Merkel drei Corona-Test machen, die alle drei negativ waren.
11.44: Auf der thailändischen Ferien-Insel Phuket schliessen ab Samstag sämtliche Hotels. Am Freitag startet eine deutsche Condor-Maschine mit 250 Plätzen für Deutsche und andere EU-Bürger. Der Flug geht von Bangkok nach Frankfurt wie der Deutsche Botschafter Georg Schmidt auf Twitter mitteilte. Am 10. April stellt auch der Flughafen in Phuket seinen Betrieb ein.
11.12: Die Deutschen Presse-Agentur gab die neusten Infizierten-Zahlen bekannt. In Deutschland haben sich bis am Freitagvormittag 80'500 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die höchsten Zahlen vermelden die Bundesländer Bayern und Nordrhein-Westfalen. 1022 Menschen sind am Coronavirus verstorben.
10.30: Tel Aviv bietet wegen der Ausgangsbeschränkungen eine Sonnenuntergangs-Party mit DJ im Internet an. Die Party soll heute von 16 Uhr bis 17 Uhr (deutscher Zeit) von der Dachterrasse der Stadtverwaltung aus gesendet werden. Dies teilte die israelische Küstenstadt mit. Sie werde auf Facebook und über die Videokonferenzsoftware Zoom übertragen, «damit Anwohner und Menschen auf der ganzen Welt teilnehmen und in ihren Wohnzimmern tanzen können».
10.07: Die schwedische Modekette H&M muss wegen des Coronavirus mit einem massiven Einbruch seiner Erlöse zurechtkommen. Aufgrund der Pandemie mussten Läden in mehreren Ländern geschlossen werden. Der Umsatz im März ging im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent zurück. Dies teilte die Gruppe bei der Präsentation der Quartalszahlen am Freitag mit.
Für das zweite Quartal - das von März bis Mai geht - rechnet die Konzerngruppe wegen der anhaltenden Corona-Krise mit einem Verlust. Vorübergehende Beurlaubungen und Kurzarbeit mussten verhängt werden.
09.22: Die Brauerei in Mexiko, in der das Corona-Bier gebraut wird, stoppt vorerst die Produktion. Grund dafür sei die Beschränkungen der Regierung. Diese erlaubt nur wenigen Branchen die Weiterarbeit. «Wir sind dabei, die Produktion in unseren Werken auf das nötigste Minimum herunterzufahren.» Dies teilte die Brauereigruppe Modelo am Donnerstag mit.
In wenigen Tagen werde die Produktion dann ganz gestoppt. Auch der Brauereikonzern Heineken werde die Produktion im Land am Freitag anhalten, berichtete die mexikanische Zeitung «Reforma».
09.00: Israel hat die strengreligiöse Stadt Bnei Brak bei Tel Aviv wegen der massiven Ausbreitung des Coronavirus zum Sperrgebiet erklärt. Zudem erliess die Regierung eine Notverordnung, womit weitere Bereich mit vielen Infizierten abgesperrt werden können. Dies teilte ein Sprecher des Miniterpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.
In Bnei Brak sollen sich 40 Prozent der 200'000 Einwohner mit dem Coronavirus infiziert haben. Bereits heute Morgen haben mehrere 1000 Polizisten Strassensperren errichtet.
08.41: Indiens Premier Narendra Modi plant am Samstag eine grosse Soldiaritäts-Aktion wegen des Coronavirus. Gegen Abend sollen alle Bürger die Lichter in ihren Wohnungen löschen und auf den Balkon gehen. Mit Kerzen und Taschenlampen sollen die Bürger gegen die Dunkelheit der Corona-Pandemie kämpfen.
07.10: Die deutsche Bundeswehr hält ab heute 15'000 Soldaten ausrückbereit. Sie sollen im Ernstfall Länder und Kommunen im Kampf gegen das Coronavirus unterstützen. Ein Sprecher der Bundeswehr versicherte, dass die Soldaten binnen maximal 72 Stunden abmarschbereit wären.
06.35: Im Kampf gegen das Virus hat sich die Osterinsel fast komplett abgeschottet. Die Insel liegt 3500 Kilometer vor der südamerikanischen Küste. Trotz Abhängigkeit vom Tourismus verkehrt derzeit nur noch ein Flug pro Woche zur Insel mit gut 7700 Einwohnern.
Zwei Infektions-Fälle wurden bisher nachgewiesen, zwei Testergebnisse stehen noch aus. Auf der ganzen Insel gibt es nur drei Beatmungsgeräte. Zwischen 14 Uhr und 5 Uhr in der Früh gilt auf der Osterinsel eine Ausgangssperre.
04.20: Hohe Funktionäre fordern die Einwohner der chinesischen Millionenmetropole Wuhan auf, ihre Schutzmassnahmen zu verstärken und zu Hause zu bleiben. Wuhan ist das Epizentrum der Epidemie. Dort war die Lungenkrankheit zuerst ausgebrochen.
Auf dem Festland Chinas sind die täglichen Fallzahlen seit dem Höhepunkt der Krise im Februar zwar stark zurückgegangen, so dass Peking die Industrien des Landes wieder hochfahren konnte.
Die Funktionäre sind jedoch besorgt über die Gefahr einer so genannten zweiten Welle, da jeden Tag Dutzende neue Covid-19-Fälle mit Reisenden aus Übersee gemeldet werden. Unterdessen wird China am Samstag eine nationale Trauerfeier für «Märtyrer» abhalten, die im Kampf gegen die Epidemie gestorben sind, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua weiter berichtet.
Hongkong seinerseits schliesst Bars und Lokale für zwei Wochen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Bei Verstössen drohen bis zu sechs Monate Gefängnis und eine Geldstrafe, teilte die Regierung der Finanzmetropole in einer Erklärung mit. Alkohol werde weiterhin in Supermärkten und Lebensmittelläden erhältlich sein.
03.55: In den USA ist die bislang weltweit höchste Zahl von Todesfällen durch das neuartige Coronavirus binnen 24 Stunden innerhalb eines Landes verzeichnet worden. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore wurden zwischen Mittwoch 20.30 Uhr US-Ostküstenzeit und der gleichen Uhrzeit am Donnerstagabend 1169 weitere Todesfälle registriert.
Der traurige Rekord war bislang von Italien mit 969 verzeichneten Corona-Toten am 27. März gehalten worden. Insgesamt zählte die Johns-Hopkins-Universität bis Donnerstagabend 5926 Todesopfer in den USA. Laut den Prognosen der US-Regierung könnten in den USA zwischen 100'000 und 240'000 Menschen an der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 sterben.
Die weltweit meisten verzeichneten Todesopfer der Pandemie gibt es aber weiterhin in Italien, gefolgt von Spanien und den Vereinigen Staaten. In Italien zählte die Johns-Hopkins-Universität 13'915 Corona-Tote, in Spanien 10'003.
In der Zahl der registrierten Corona-Infektionsfälle liegen die USA hingegen mit weitem Abstand weltweit vorn. Laut Johns-Hopkins-Universität stieg die Zahl der Ansteckungen im Land bis Donnerstagabend auf rund 244'600.
Der deutliche Anstieg der Infektionszahlen in den USA hängt auch damit zusammen, dass inzwischen deutlich mehr getestet wird. Laut US-Vizepräsident Mike Pence wurden inzwischen mehr als 1,3 Millionen Corona-Tests ausgeführt. Präsident Donald Trump sagte, täglich gebe es mittlerweile mehr als 100'000 Tests.
03.12: Millionen Amerikaner ohne Krankenversicherung sollen nach dem Willen des Weissen Hauses nicht für eine Behandlung wegen einer etwaigen Covid-19-Behandlung bezahlen müssen. US-Vizepräsident Mike Pence sagte am Donnerstagabend im Weissen Haus: «Wir wollen, dass kein Amerikaner sich Sorgen machen muss darüber, einen Test oder eine Behandlung zu bekommen.»
Präsident Donald Trump habe die Coronavirus-Arbeitsgruppe im Weissen Haus angewiesen, Wege zu finden, wie die Regierung für Behandlungen der rund 30 Millionen nicht krankenversicherten Amerikaner bezahlen könne. Man arbeite an einem Vorschlag für Trump, wie Coronavirus-Hilfsgelder dafür verwendet werden könnten, die Krankenhäuser direkt zu bezahlen.
02.36: Um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen begrenzt Peru die Ausgehzeiten für Männer und Frauen. Wie der peruanische Präsident Martin Vizcarra sagte, dürfen Männer und Frauen ihre Häuser nur an bestimmten Tagen, getrennt nach Geschlecht, verlassen.
So dürften Montags, Mittwochs und Freitags nur Männer nach draussen gehen, um sich zu versorgen. Frauen dürften dann Dienstag, Donnerstag und Samstag ausgehen. Sonntags dürfe niemand das Haus verlassen. «Wir müssen dafür sorgen, dass weniger Menschen täglich auf der Strasse sind», sagte Vizcarra.
01.46: Als Lehre aus der Coronavirus-Krise will die US-Regierung die Herstellung wichtiger medizinischer Produkte wieder verstärkt in die Vereinigten Staaten zurückholen. Die Krise habe gezeigt, wie stark die USA von Lieferungen aus dem Ausland abhängig seien, sagte ein Berater von US-Präsident Donald Trump, Peter Navarro, am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus.
Als Beispiele führte er unter anderem das Antibiotikum Penizillin und Beatmungsgeräte an. Jetzt müsse erst die Krise bewältigt werden, aber danach werde die Regierung die Industrie unterstützen, um «nie wieder» derart vom Ausland abhängig zu sein, sagte Navarro.
01.36: Ein Bundesgericht lehnt eine Verschiebung der für nächste Woche geplanten Vorwahl der Demokraten in Wisconsin für die Kandidatur bei der US-Präsidentenwahl wegen der Virus-Pandemie ab.
Die Durchführung des Nominierungswettbewerbs am Dienstag würde zwar beispiellose Belastungen für Wähler und Wahlhelfer schaffen. Es sei aber nicht angemessen, dass ein Bundesgericht die landesweiten Wahlen verzögert, teilte Richter William Conley mit. Allerdings verlängerte er die Zeit für die Abstimmung in Abwesenheit.
Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders hatte den Bundesstaat Wisconsin aufgefordert, wegen der Virus-Epidemie die für Dienstag geplante Vorwahl zu verschieben. Sanders liegt bei den Demokraten hinter Joe Biden. Die Präsidentenwahl findet Anfang November statt.
00.47: Angesichts der Coronavirus-Krise und des damit verbundenen geringeren Flugverkehrs schliesst der Londoner Flughafen Heathrow ab Montag eine seiner beiden Startbahnen.
Es gehe darum, die Belastbarkeit und Sicherheit für die Mitarbeiter, Passagiere und die Fracht zu erhöhen. Dies sagte ein Sprecher des grössten Flughafens Europas am Donnerstagabend, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete. Die beiden Start- und Landebahnen würden wöchentlich abwechselnd genutzt.
Der Sprecher betonte, der Flughafen werde aber offen bleiben - auch wenn es weltweit deutlich weniger Flüge gebe. Damit könne man weiter eine wesentliche Rolle spielen, um lebensnotwendige medizinische Güter und Nahrung während dieser Pandemie zu beschaffen.
00.15: US-Präsident Donald Trump ist ein zweites Mal negativ auf das Coronavirus getestet worden. Trump sagte am Donnerstagabend (Ortszeit) bei seiner täglichen Pressekonferenz im Weissen Haus, er habe sich einem neuen Schnelltest «vor allem aus Neugier» unterzogen, um zu sehen, wie lange ein Ergebnis dauere.
Das Resultat habe innerhalb von «14 oder 15 Minuten» vorgelegen. Der Test selbst habe «buchstäblich eine Minute» gedauert und sei deutlich angenehmer als die erste Untersuchung gewesen. Auch das Weisse Haus veröffentlichte das negative Testergebnis.
Bereits Mitte März hatte sich Trump auf das Coronavirus testen lassen, damals unter öffentlichem Druck. Trump war zuvor bei einem Besuch des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro in seinem Feriendomizil Mar-a-Lago mit mindestens zwei Personen in Kontakt gewesen, die später positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
23.47: Die Coronavirus-Pandemie hat in Italien auch dramatische Auswirkungen auf die Leichenbestattung. Die Stadt Mailand schloss am Donnerstag ihr grösstes Krematorium wegen Überlastung bis Ende April.
Dieser Schritt sei wegen der überwältigenden Zahl an Leichen, die noch nicht eingeäschert worden seien, nötig, teilte der Stadtrat mit. Zuletzt habe es einen stetigen und zunehmenden Anstieg bei den Verstorbenen gegeben, die eingeäschert werden sollen.
Die Wartezeit im Crematorio di Lambrate habe nunmehr 20 Tage erreicht, hiess es auf der Website des Stadtrats von Mailand. Eine längere Wartezeit sei aufgrund hygienisch-gesundheitlicher Probleme nicht verantwortbar. Unklar blieb, wie viele Leichen noch eingeäschert werden müssen.
«Um Familien in dieser schwierigen Zeit zu helfen, wird es von Freitag an möglich sein, ihre Liebsten kostenlos zu begraben», erklärte der Stadtrat weiter.
Die norditalienische Region Lombardei, deren Hauptstadt Mailand ist, ist innerhalb Italiens am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Seit dem ersten Todesfall am 21. Februar wurden in der Lombardei fast 8000 Corona-Tote verzeichnet. Damit entfallen auf die Region mehr als die Hälfte der insgesamt in Italien aufgetretenen Corona-Todesfälle.
23.00: Die Odyssee des vom Coronavirus betroffenen Kreuzfahrtschiffes «Zaandam» ist vorbei. Die «Zaandam» und kurz danach auch das Schwesterschiff «Rotterdam» legten am Donnerstag (Ortszeit) im Hafen von Fort Lauderdale in Florida an. Die Passagiere sollten von der Stadt nahe Miami aus zum Grossteil ausgeflogen werden. Einige Erkrankte sollten aber auch vor Ort medizinisch versorgt werden oder zur Quarantäne an Bord bleiben, wie der Bürgermeister von Fort Lauderdale, Dean Trantalis, mitteilte.