Coronavirus: Corona-Kranker flieht in Bulgarien aus Klinik
Das Wichtigste in Kürze
- Das neue Coronavirus hat sich bisher in mehr als 200 Länder oder Regionen ausgebreitet.
- Insgesamt haben sich fast 1,8 Millionen Menschen infiziert, rund 111'000 sind gestorben.
- Weitere Informationen gibt es hier im internationalen Ticker.
20.42: Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Frankreich ist auf mehr als 100'000 gestiegen. Es seien rund 103'500 Fälle registriert, sagte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon am Dienstagabend in Paris. Mindestens 15'700 Menschen seien in Folge einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 seit Beginn der Pandemie gestorben.
19.28: In Bulgarien ist ein ganzes Dorf unter Quarantäne gestellt worden, weil ein an Covid-19 erkrankter Einwohner aus der Klinik geflohen und in das Dorf zurückgekehrt ist. Der 58-Jährige, der zudem an einer schweren Form von Diabetes leidet, sei am Dienstag mit ein Taxi vom Krankenhaus der südbulgarischen Stadt Stara Sagora in sein Geburtsdorf Panitscherewo gefahren, berichtete der Fernsehsender bTV am Dienstag. Gesundheitsminister Kiril Ananiew stellte das Dorf umgehend für 14 Tage unter Quarantäne.
Polizisten machten den Mann in seinem Haus in dem Dorf ausfindig. Er wurde mit einem Krankenwagen zurück in die Klinik gebracht. Wie das Staatsradio berichtete, wurde auch der Taxifahrer, der den Mann gut 30 Kilometer gefahren hat, ausfindig gemacht. Vier weitere Dorfbewohner seien zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden. Neun Menschen standen bereits unter Quarantäne.
19.03: In Dänemark können ab Mittwoch Zehntausende Kinder wieder in die Krippe, den Kindergarten oder die Schule gehen. Nach Fortschritten im Kampf gegen die Corona-Pandemie öffnet das skandinavische Land seine Schul- und Tageseinrichtungen für Kinder bis einschliesslich zur fünften Schulklasse. Damit sollen Eltern entlastet werden, die ihre jüngeren Kinder in der Corona-Krise bislang neben der Arbeit zu Hause betreuen mussten.
Die Einrichtungen müssen dabei aber bestimmte Anforderungen wie einen ausreichenden Abstand zwischen den Kindern erfüllen können. Während viele Krippen, Kindergärten sowie die unteren Jahrgangsstufen von Schulen in Dutzenden dänischen Kommunen bereits am Mittwoch öffnen werden, benötigen andere noch einige Tage, um diese Voraussetzungen zu schaffen. Sie sollen spätestens am kommenden Montag öffnen.
18.42: Die Zahl der Corona-Infizierten steigt in Italien deutlich langsamer als zuvor. Doch die Zahl der Toten ist am Dienstag mit 602 Opfern innerhalb von 24 Stunden erneut wieder in die Höhe geschnellt. Damit starben in dem Land seit Februar 21'067 mit dem Coronavirus infizierte Menschen. Das gab der Zivilschutz in Rom bekannt. Die Gesamtzahl der Fälle kletterte nur noch um knapp 1,9 Prozent auf 162'488. Das war der niedrigste prozentuale Anstieg seit der ersten Märzwoche.
18.14: Im besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffenen US-Bundesstaat New York ist die Zahl der nach einer Infektion mit dem Virus gestorbenen Menschen weiter auf sehr hohem Niveau stabil. Seit Montag seien 778 weitere Todesopfer dazugekommen, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Dienstag bei seiner täglichen Pressekonferenz. «Das ist die schmerzhafteste Zahl, sie ist praktisch stabil, aber auf einem erschütternden Level.»
17.24: In Indien haben Tausende Wanderarbeiter und Slumbewohner gegen die Verlängerung einer strikten Ausgangssperre protestiert. An einer Bahnstation in der Millionenstadt Mumbai drängten sich Menschen eng aneinander. Sie forderten, die Finanzmetropole verlassen und ihre Dörfer heimkehren zu dürfen, wie Filmaufnahmen von örtlichen Fernsehsendern am Dienstag zeigten. Polizisten hätten die Menge mit Stöcken auseinandergetrieben, berichteten lokale Medien.
Zurzeit fahren keine Züge. Wegen einer seit drei Wochen geltenden Ausgangssperre haben die Wanderarbeiter, die meist von der Hand in den Mund lebten, ihre Jobs verloren. Am Dienstag kündigte Premierminister Narendra Modi eine Verlängerung der grössten Ausgangssperre der Welt bis zum 3. Mai an. In seiner Rede sagte er, dass sein Land die Verbreitung des Virus besser im Griff habe als andere Länder.
16.50: Angesichts der Gefahr durch das Coronavirus werden die Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln leicht entlastet.
Aus den Lagern auf Lesbos und den anderen Inseln würden etwa 1000 besonders gefährdete Migranten in leerstehende Hotels umziehen, schrieb EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Dienstag auf Twitter. Dies sei möglich durch Bemühungen des UN-Flüchtlingshilfswerks, der Internationalen Organisation für Migration, der griechischen Regierung und der EU-Kommission.
16.33: In Nordrhein-Westfalen sollen Kinder, die kurz vor der Einschulung stehen, bald wieder die Kindertagesstätten besuchen dürfen. In der kommenden Woche werde die Notfallbetreuung für diese Kinder noch fortgesetzt. «Danach schlage ich vor, den letzten Jahrgang vor der Einschulung wieder zuzulassen», sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
16.16: Nach den Schulschliessungen in der Corona-Krise hat etwa die Hälfte der 27 EU-Staaten bereits konkrete Pläne, die Kinder wieder in die Klassenzimmer zurückkehren zu lassen. Sechs bis sieben Staaten wollten dies bereits bis Ende April tun, sieben bis acht weitere dann im Mai, berichtete die kroatische Bildungsministerin Blazenka Divjak am Dienstag nach einer Videokonferenz mit ihren EU-Kollegen. Die übrigen Länder hätten sich noch nicht festgelegt oder wollten die Schulen bis zum Jahresende geschlossen halten.
16.00: Ein FKK-Strand an einem Baggersee in Tschechien hat es in Corona-Zeiten zu weltweiter Berühmtheit gebracht. Selbst der US-Nachrichtensender CNN berichtete inzwischen über einen Aufruf der örtlichen Polizei an die Nacktbadenden, doch bitte einen Mundschutz zu tragen. Unter dem Motto «Nackter Körper –Ja, unverhüllter Mund – Nein» hatten die Ordnungshüter ihre Ermahnung ins Internet gestellt.
Der Appell scheint gefruchtet zu haben, wie Polizeisprecherin Marketa Janovska am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Über das Osterwochenende habe eine Streife an der Kiesgrube bei der Stadt Lazne Bohdanec keine weiteren Verstösse gegen die geltenden Notstandsregeln festgestellt.
15.45: Dänemark unterstütz das schwer vom Coronavirus getroffene Italien mit medizinischer Ausrüstung. «Ich bin Dänemark sehr dankbar, dass es Beatmungsgeräte und ein mobiles Feldlazarett nach Italien schicken will», sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag in einer Videobotschaft auf Twitter. Italien und Spanien habe das Coronavirus früher und härter als andere EU-Staaten getroffen. Deshalb sei die Unterstützung der EU und ihrer Mitgliedstaaten für diese Länder besonders wichtig. «Hier kann europäische Solidarität Leben retten», sagte von der Leyen.
15.24: In Textilfabriken von Bangladesch haben nach Gewerkschaftsangaben wegen der Corona-Krise mindestens 10'000 Beschäftigte ihren Job verloren. Die Zahl steige fast täglich, sagte Gewerkschaftsvertreter Babul Akhtar am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Nach Angaben der Vereinigung der Textilproduzenten von Bangladesch haben führende Textilfirmen Aufträge im Wert von mehreren Milliarden Dollar ausgesetzt oder storniert. Ausserdem seien zurzeit die meisten der knapp 4000 Fabriken im Land wegen einer Ausgangssperre geschlossen, sagte der Gewerkschafter. In diesen Fabriken arbeiten rund vier Millionen Beschäftigte - überwiegend Frauen.
14.55: Die Zahl neu erfasster Corona-Todesfälle in den USA ist zuletzt gesunken. Am vergangenen Freitag war in den Vereinigten Staaten der international bislang höchste bekannte Wert registriert worden: Innerhalb von 24 Stunden waren laut Daten der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität mehr als 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
Seitdem gingen die Zahlen in den USA über mehrere Tage nach unten. Nach dem Höchstwert von 2108 Todesfällen am Freitag wurden in den vergangenen Tagen USA-weit innerhalb von 24 Stunden jeweils 1877, 1557 und zuletzt 1509 neue Todesfälle erfasst. Ob damit bereits eine längerfristige Trendwende eingeleitet ist, ist jedoch unklar.
14.49: In Schweden sind mittlerweile mehr als 1000 Menschen mit Covid-19-Erkrankung gestorben. Bis zum frühen Dienstagnachmittag gab es in dem skandinavischen EU-Land 11 445 bestätigte Infektionen und 1033 Todesfälle, wie aus Zahlen der schwedischen Gesundheitsbehörde hervorging.
Damit hat Schweden skandinavienweit die meisten Fälle vor Norwegen (etwa 6600 Infektionen und 130 Todesfälle) und Dänemark (rund 6500 Infektionen und 300 Todesfälle) registriert. Allerdings hat das Land mit seinen rund 10,3 Millionen Bewohnern auch fast doppelt so viele Einwohner wie Dänemark, Norwegen oder Finnland.
Im Gegensatz zu seinen skandinavischen Nachbarn verfolgt Schweden eine freizügigere Strategie im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2: Man darf im Land weiter in Restaurants und Cafés gehen, Schulen und Kindergärten sind ebenfalls nach wie vor offen. Öffentliche Versammlungen sind erst ab mehr als 50 Personen untersagt.
14.45: Wegen auffallend vieler Corona-Opfer in Altenheimen haben Ermittler in Mailand mehrere Einrichtungen durchsucht. Bei den Razzien vom Dienstag seien Dokumente und E-Mails beschlagnahmt worden, schrieb die Nachrichtenagentur Ansa. Dabei habe es sich etwa um Unterlagen zu Virus-Abstrichen und die Nutzung von Mundschutz gehandelt. Zudem seien Schriftwechsel mit den Behörden der Lombardei über den Umgang mit Heimbewohnern und Patienten sichergestellt worden. Es geht um Vorwürfe der schuldhaften Ausbreitung der Epidemie und um Totschlag.
Die Staatsanwaltschaft in Mailand hatte vor einigen Tagen Ermittlungen zu mehreren Heimen aufgenommen. Es hatte Anzeigen und Hinweise von Familienangehörigen und Mitarbeitern gegeben, wie Medien schrieben.
14.22: Der Iran hat nach Angaben seines Gesundheitsministers einen ersten Teilerfolg im Kampf gegen das Coronavirus verbucht. «Zum ersten Mal in den letzten vier Wochen war die Opferzahl heute zweistellig», sagte Minister Saeid Namaki am Dienstag. Seit dem 11. März kamen demnach erstmals weniger als 100 Corona-Patienten ums Leben. Laut Namaki gab es binnen 24 Stunden 98 Tote. Dies sei das Ergebnis eingehaltener Kontaktbeschränkungen und der erfolgreichen Arbeit in den medizinischen Bereichen, so der Minister laut Nachrichtenagentur Isna.
Die Kontaktbeschränkungen sollten weiter konsequent respektiert und umgesetzt werden. «Haltet euch bitte an die Anweisungen und macht die Arbeit unserer Ärzte und Krankenschwestern nicht noch schwieriger als sie bereits ist», sagte Namaki.
14.18: In einem Altenheim in Budapest haben sich inzwischen mehr als 200 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Zehn Senioren starben bislang, wie Ungarns oberste Amtsärztin Cecilia Müller am Dienstag in Budapest bekanntgab.
Der Ausbruch in dem Heim im Stadtteil Rakoskeresztur war in der Vorwoche bekanntgeworden. Müller hatte am Donnerstag von mehr als 100 Erkrankten und fünf Toten gesprochen.
14.10: Besonderer Schutz für die Kleinsten: Um sie vor dem neuartigen Coronavirus abzuschirmen, bekommen Babys auf den Entbindungsstationen in Bangkok einen eigens für sie gefertigten Gesichtsschutz.
Mit dem durchsichtigen Gesichtsschild sollen die jüngsten Bürger der thailändischen Hauptstadt vor einer Ansteckung mit dem gefährlichen Erreger Sars-CoV-2 bewahrt werden, mit dem sich in Thailand nach Behördenangaben bislang mehr als 2600 Menschen infiziert haben.
Der Gesichtsschutz mit passendem Mützchen wurde im Krankenhaus Praram 9 entwickelt. Auch andere Hospitäler haben die Idee übernommen, damit die Babys geschützt von der Entbindungsstation nach Hause kommen.
13.47: Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland spendet der Chemiekonzern BASF 100 Millionen Mund-Nasen-Schutzmasken an den Staat. Zusätzlich gebe das Unternehmen dem Land Rheinland-Pfalz eine Million Masken, teilte BASF mit.
Die Masken werden demnach in China eingekauft und für den Versand nach Deutschland vorbereitet. «Eine Notsituation wie diese können wir nur alle gemeinsam bewältigen», sagte BASF-Chef Martin Brudermüller. «Wir nutzen daher unsere Einkaufsnetzwerke und unsere Logistik in China, um zu helfen.»
13.03: Der Coronavirus-Hotspot Spanien erzielt im Kampf gegen die Pandemie weiterhin Erfolge. Das vom Erreger Sars-CoV-2 schwer betroffene Land meldete am Dienstag mit 1,8 Prozent die niedrigste Zuwachsrate bei den Neuansteckungen seit Beginn der Krise. Das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als am Vortag, obwohl wegen des sogenannten Wochenendeffekts ein Anstieg in Vergleich zum Montag erwartet worden war. Vor zwei Wochen lag die Rate noch bei über 20 Prozent. In ganz Spanien gilt seit gut vier Wochen und noch mindestens bis Mitternacht des 25. April eine sehr strenge Ausgehsperre.
Innerhalb von 24 Stunden seien gut 3000 weitere Infektionen hinzugekommen, die Gesamtzahl betrage nun gut 172'000, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Der täglichen Bilanz zufolge wurden ausserdem weitere 567 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert. Am Vortag waren es 517, am Sonntag 619 gewesen. Die Gesamtzahl erhöhte sich auf 18'056.
12.53: Nach Hinweisen aus der Bevölkerung ermittelt die Polizei in Freiburg gegen einen Mann, der in einem Einkaufsmarkt Lebensmittel abgeleckt und bespuckt hat und sich dabei filmen liess. Die «Bild»-Zeitung (Dienstag) berichtete darüber.
Die Packungen mit den Lebensmitteln habe der Mann nach der Aktion wieder verschlossen und zurück in die Regale gestellt, bestätigte ein Polizeisprecher am Dienstag. Zudem habe er unverpackt in Regalen liegendes Obst und Gemüse bespuckt und abgeleckt. Dies sei in Zeiten des Coronavirus eine gefährliche Aktion. Es müsse davon ausgegangen werden, dass Kunden die Lebensmittel anschliessend gekauft hätten.
Die Polizei sei in der vergangenen Woche mehrfach von Bürgern auf das Video des Mannes, das im Internet kursierte, hingewiesen worden. Der Mann sei mittlerweile identifiziert. Sein Motiv sei noch unklar.
12.40: Diese Geburt hatte sich Angela Primachenko wohl anders vorgestellt. Sie war in der 33. Woche schwanger, als sie sich mit dem Coronavirus infizierte. Weil sich ihr Zustand schnell verschlechterte, kam sie zuerst ins Spital, später auf die Intensivstation.
Um das Leben ihres ungeborenen Babys zu retten, versetzten die Ärzte die 27-Jährige in ein künstliches Koma und leiteten gleichzeitig die Wehen ein. Im Koma brachte Primachenko so ein gesundes Töchterchen zur Welt. Die frischgebackene Mutter bekam davon allerdings nichts mit.
Erst fünf Tage später erwachte sie aus dem Koma – und merkte, dass ihr Babybauch weg war. «Offensichtlich hat niemand damit gerechnet, dass ich so krank werde, also habe ich absolut nicht damit gerechnet, mein Kind zur Welt zu bringen», schildert sie das Erlebte in der amerikanischen «Today Show». «Ich wachte auf und plötzlich hatte ich keinen Bauch mehr! Es war einfach extrem umwerfend!»
Ihre Tochter, die sie auf den Namen Ava getauft hat, darf die Amerikanerin wegen der Infektionsgefahr noch nicht in die Arme schliessen. Allerdings durfte sie vor ein paar Tagen bereits das Spital verlassen.
12.19: Etwa jeder zweite Todesfall durch das Coronavirus in fünf europäischen Ländern wird einer Studie zufolge aus einem Pflegeheim gemeldet. Eine Forschergruppe der London School of Economics hat für ihre Untersuchung die offiziellen Daten von fünf Ländern ausgewertet: Italien, Spanien, Irland, Belgien und Frankreich. Demnach standen zwischen 42 und 57 Prozent aller Todesfälle in diesen Heimen in Verbindung mit dem neuartigen Erreger.
Die Wissenschaftler betonten am Dienstag, dass ihre Studie nur bedingt aussagekräftig sei: Die einzelnen Länder zählten die Fälle auf verschiedene Weisen; auch die Definition von «Pflegeheim» unterscheide sich von Staat zu Staat. Dies könnte die Ergebnisse beeinflusst haben, erläutern die Experten. Dennoch dürfe das Ausmass der Infektionen und Todesfälle in den Heimen nicht ignoriert werden.
11.07: In Nigeria haben die Behörden nach Zwischenfällen mit bewaffneten Kriminellen Sondereinheiten der Polizei in die Region um die Grossstadt Lagos entsandt. Mehrere mit Schusswaffen, Macheten oder Stöcken bewaffnete Jugendliche hatten in den Tagen zuvor die für die Region verfügte Ausgangssperre genutzt, um Geschäfte und Wohnhäuser zu plündern.
«Sie kamen Sonntagabend in meine Nachbarschaft, attackierten Menschen und sammelten mit sporadischen Schüssen von Haus zu Haus ziehend Bargeld ein», sagte Wole Adegboye aus Agege, einem Vorort von Lagos, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden 191 Verdächtige bereits festgenommen. Mehrere davon behaupteten demnach, dass sie wegen der Restriktionen aktuell kein Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen könnten. Die Regierung hat gerade die Ausgangssperre für Lagos und den benachbarten Bundesstaat Ogun um zwei Wochen verlängert. Die Region stellt fast die Hälfte der 343 Covid-19-Fälle in Nigeria.
11.03: Das grösste Frachtflugzeug der Welt, eine Antonow An-225 «Mrija», hat Schutzausrüstung für den Kampf gegen Covid-19 von China nach Polen gebracht. Die Grossraummaschine landete am Dienstag auf dem Flughafen in Warschau. Geladen hatte die Antonow unter anderem sieben Millionen Schutzmasken und mehrere Hunderttausend Schutzanzüge für medizinisches Personal. Die Maschine war von der polnischen Raffinerie Lotos und dem Kupferminen-Betreiber KGHM gechartert worden.
Die An-225 ist das grösste und schwerste Transportflugzeug, das sich derzeit im Dienst befindet. Es ist 84 Meter lang und hat eine Spannweite von mehr als 88 Metern. Die sechsstrahlige Maschine kann mehr als 250 Tonnen Ladung transportieren.
In Polen gab es laut Gesundheitsministerium mit Stand vom Dienstagmorgen 7049 bestätigte Coronavirus-Fälle und 251 Tote.
10.56: In Dänemark soll nach und nach auch wieder die medizinische Betreuung von Patienten ohne Covid-19-Erkrankung verstärkt in Gang gebracht werden. Mit einer erhöhten Aktivität im Gesundheitswesen wolle man die Wartezeiten bei Untersuchungen und Behandlungen verkürzen, die durch den Ausbruch des Coronavirus entstanden seien, teilte das dänische Gesundheitsministerium am späten Montagabend mit. Darauf habe sich die Regierung mit den dänischen Regionen, Kommunen und der Ärztevereinigung PLO verständigt.
Im Kampf gegen die Virusausbreitung waren viele gesundheitliche Aufgaben der dänischen Kommunen und Regionen ausgesetzt worden, um sich voll und ganz auf Covid-19 zu konzentrieren. Tausende geplante Operationen, die als nicht akut galten, wurden deshalb unter anderem aufgeschoben.
10.43: Als erste Autofabrik in Tschechien hat das Hyundai-Werk im östlich gelegenen Nosovice nach mehr als dreiwöchiger Corona-Pause den Betrieb wieder aufgenommen. Die Fliessbänder liefen am Dienstagmorgen an, wie ein Firmensprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Der südkoreanische Automobilhersteller hatte die Produktion in seinem einzigen Werk in der Europäischen Union am 21. März im Zuge der Massnahmen gegen das neuartige Coronavirus gestoppt.
Zu Beginn arbeiteten nur zwei der üblichen drei Schichten. Es gelten zudem verschärfte Hygienevorschriften. Das Betriebsgelände werde beispielsweise mehrmals täglich desinfiziert. In der Kantine seien Trennwände installiert worden.
10.33: In Deutschland sind bis Dienstagvormittag mehr als 126'600 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 10.15 Uhr: Mehr als 124'100 Infektionen). Mindestens 2998 (Vortag Stand 10.15 Uhr: 2834) mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.
10.10: Seit heute Dienstag dürfen in unserem Nachbarland Österreich kleine Geschäfte sowie Baumärkte und Gärtnereien wieder öffnen. Die Lockerung sorgt für einen Ansturm auf die betroffenen Geschäfte. Videos und Bilder auf Twitter erinnern an Black-Friday-Zustände in den USA. Sie zeigen lange Schlangen vor Baumärkten – natürlich mit dem gebührenden Abstand und Schutzmasken vor dem Gesicht.
08.01: Indien hat seine strikte Ausgangssperre bis zum 3. Mai verlängert. Bis Anfang kommender Woche werde zudem bei jedem Distrikt überprüft, ob er sich an die strikten Regeln halte, sagte Indiens Premierminister Narendra Modi bei einer Fernsehansprache am Dienstag. Anschliessend könnte es gegebenenfalls in Nicht-Covid-19-Hotspots einige Lockerungen geben. Zurzeit darf man raus, um Lebensmittel und Medikamente zu kaufen und bei Notfällen. Modi sagte, sein Land habe wegen des schnellen Handelns die Ausbreitung des Virus besser eingeschränkt als andere Nationen.
Im zweitbevölkerungsreichsten Land nach China mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern gibt es inzwischen mehr als 10'000 bestätigte Covid-19-Fälle, mehr als 300 Infizierte starben. Die Zahlen könnten aber zu niedrig sein, weil das Land vergleichsweise wenig testet. Die Ausgangssperre gilt seit drei Wochen.
07.30: China lässt einem Medienbericht zufolge zwei experimentelle Impfstoffe zur Bekämpfung des neuen Coronavirus für Humantests zu. Die Impfstoffe würden von einer in Peking ansässigen Einheit der Sinovac Biotech und dem Institute of Biological Products, einer Tochtergesellschaft der staatlichen China National Pharmaceutical Group in Wuhan entwickelt.
Dies berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag. Im März hatte China bereits grünes Licht für eine klinische Studie eines vielversprechenden Impfstoff-Kandidaten gegeben, der von der chinesischen Akademie für Militärmedizin und dem Biotechunternehmen CanSino Bio entwickelt worden war.
Auch der US-Arzneimittelentwickler Moderna hatte im März erklärt, er habe mit den Humantests für einen Impfstoff begonnen.
06.55: Im Streit über eine Lockerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den USA hat Präsident Donald Trump die Entscheidungshoheit für sich reklamiert. Er habe bei der Frage der Wiederöffnung Amerikas infolge der Coronavirus-Epidemie die «allumfassende Macht», sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) im Weissen Haus.
Er reagierte damit auf Äusserungen von Gouverneuren mehrerer US-Bundesstaaten, die zuvor erklärt hatten, sich bei der Aufhebung der von ihnen verhängten Beschränkungen untereinander abstimmen zu wollen. Trump betonte: «Wenn jemand Präsident der Vereinigten Staaten ist, hat er allumfassende Macht.»
In den USA haben wegen des neuartigen Coronavirus inzwischen fast alle Bundesstaaten eigene Ausgangsbeschränkungen erlassen. Trumps Regierung hat zudem für das ganze Land Vorsichtsmassnahmen empfohlen, die noch bis Ende April gelten sollen. Trump sagte, er werde bei der Entscheidung zu einer Lockerung eng mit den Gouverneuren zusammenarbeiten.
Vizepräsident Mike Pence verteidigte Trumps Äusserung und sagte, dieser habe im Krisenfall uneingeschränkte Befugnisse. Die Macht eines US-Präsidenten ist verfassungsrechtlich jedoch durch die Gewaltenteilung und den Föderalismus begrenzt.
06.52: Trotz erster Erfolge im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus halten Australien und Neuseeland an den verhängten Ausgangs- und Reisebeschränkungen fest.
Das Land sei noch «viele Wochen» davon entfernt, Auflagen wie etwa Abstandsregeln aufheben zu können, sagte Australiens Premierminister Scott Morrison am Dienstag. Geduld sei das Gebot der Stunde.
Morrison verwies auf Länder wie Singapur und Südkorea, die nach ersten Erfolgen im Kampf gegen das Virus Reise- und andere Beschränkungen aufgehoben und dann eine zweite Infektionswelle erlebt hatten.
05.57: Frankreich hat die seit vier Wochen geltende Ausgangssperre wegen der Coronavirus-Pandemie bis zum 11. Mai verlängert.
Präsident Emmanuel Macron sagte am Montagabend in einer Fernsehansprache, Lockerungen der Massnahmen würden anschliessend schrittweise erfolgen. Er forderte die Franzosen auf, sich weiter «verantwortungsvoll» an die Regeln zu halten, damit die Ausbreitung des Virus definitiv langsamer werde. Andere Staaten wagen unterdessen bereits erste Schritte zurück zur Normalität.
Ab 11. Mai werde eine «neue Phase» mit ersten Lockerungen beginnen, sagte Macron. Während Kitas und Schulen dann schrittweise wieder öffnen sollen, wird der Lehrbetrieb an den Universitäten nicht vor dem Sommer wieder losgehen, wie Macron ankündigte. Restaurants, Bars, Kinos und Theater bleiben auch nach dem 11. Mai geschlossen. Auch die Einreisesperren für Nicht-EU-Länder bleiben «bis auf Weiteres» bestehen.
05.07: Im besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffenen US-Bundesstaat New York sind inzwischen mehr als 10'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben.
Die Gesamtzahl der Todesopfer in dem nordöstlichen Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern liege nun bei 10'065, teilte Gouverneur Andrew Cuomo am Montag (Ortszeit) bei seiner täglichen Pressekonferenz mit.
Zwischen Sonntag und Montag seien noch einmal 671 dazugekommen, weniger als in den Tagen zuvor. «Die Zahl ist praktisch flach, aber auf einem schrecklichen Level von Schmerz, Trauer und Sorge.» Die Gesamtzahl der Infektionen liegt in New York inzwischen bei 195 031. «Ich glaube, man kann sagen, dass das Schlimmste vorbei ist», sagte Cuomo - betonte aber, dass das nur gelte, wenn sich die Menschen in New York weiterhin an die strengen Ausgangsbeschränkungen hielten.
04.55: Wegen der Coronavirus-Pandemie sind Präsidenten- und Parlamentswahlen in der Dominikanischen Republik verschoben worden.
Statt wie bisher geplant am 17. Mai sollen sie nun wegen des Gesundheitsnotstands erst am 5. Juli stattfinden, wie die Wahlbehörde des Karibikstaates am Montag mitteilte. Falls nötig, gäbe es die zweite Runde am 26. Juli.
In der Dominikanischen Republik, die sich die Insel Hispaniola mit Haiti teilt, wurden bislang 3167 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und 177 Todesfälle bestätigt. 152 Patienten gelten als genesen.
04.14: Die Coronavirus-Krise wird die Arbeitslosigkeit in Australien nach Einschätzung der Behörden dramatisch in die Höhe treiben.
Das Finanzministerium rechnet mit einer Verdoppelung der derzeitigen Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent auf zehn Prozent, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Ministeriums hervorgeht.
Bei einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf zehn Prozent hätte 1,4 Millionen Australier keine Arbeit mehr. Dies entspräche der grössten Arbeitslosenquote seit 30 Jahren in dem Land.
Finanzminister Josh Frydenberg sagte, die Folgen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt wären noch verheerender ohne das Milliardenpaket der Regierung zur Unterstützung von Unternehmen in der Krise.
Mehr als 800'000 Unternehmen hätten sich bereits für das Programm «JobKeeper» registriert, teilte das Finanzministerium weiter mit. Teilnehmende Unternehmen des Programms erhalten Zuschüsse, um die Gehälter ihrer Angestellte zu bezahlen. Im Gegenzug sollen sie auf Entlassungen verzichten.
Premierminister Scott Morrison hatte die Australier zuletzt auf das «schlimmste Jahr» ihres Lebens eingestimmt. Die aktuellen Statistiken der Coronavirus-Pandemie nannte er herzzerreissend. In Australien gibt es 6400 bestätigte Coronavirus-Infektionsfälle, 61 Menschen starben.
03.41: In den USA sind nach einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität vom Montagabend (Ortszeit) in einem Zeitraum von 24 Stunden erneut mehr als 1500 Menschen mit einer Coronavirus-Infektion gestorben.
Damit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus in den USA laut der Universität in Baltimore auf mehr als 23'500.
Die USA sind inzwischen das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land der Welt. Mehr als 550.000 Menschen sind laut der Johns-Hopkins-Universität mit dem neuartigen Erreger Sars-Cov-2 infiziert. Die im internationalen Vergleich sehr hohen Infektionszahlen sind aber auch darauf zurückzuführen, dass in den USA besonders viel getestet wird.
03.04: Der Einreisestopp der USA für Ausländer aus Europa bleibt vorerst bestehen. Italien und Spanien gehe es in der Corona-Krise noch immer nicht gut und Frankreich habe gerade erst Massnahmen zur Eindämmung des Virus verlängert. Dies sagte US-Präsident Donald Trump diesbezüglich am Montagabend (Ortszeit) im Weissen Haus.
Derzeit gelte ein «sehr starker» Einreisestopp und dieser bleibe in Kraft, bis es den Menschen in den Ländern besser gehe, sagte Trump. Sobald dies der Fall sei, wolle man den Einreisestopp «sehr schnell» beenden, machte Trump allerdings deutlich. «Aber wir wollen sicherstellen, dass alles gut ist.»
Bei der Ankündigung des Einreisestopps Mitte März hatte Trump gesagt, dass die Regelung auf 30 Tage begrenzt sei. Vor zwei Wochen kündigte er bereits an, dass die Massnahme länger gelten solle.
Seit einem Monat dürfen Reisende aus dem Schengenraum, Grossbritannien und Irland nicht mehr in die USA reisen. Ausgenommen sind nur US-Amerikaner, bestimmte Diplomaten und Europäer, die eine langfristige Arbeitsgenehmigung in den USA haben, eine sogenannte «Green Card». Auch deren Angehörige sind weitestgehend ausgenommen.