Costa Rica: Hakenkreuze bei Protesten gegen Flüchtlinge
Mit Hakenkreuzen haben hunderte gegen Flüchtlinge in Costa Rica demonstriert.

Das Wichtigste in Kürze
- In Costa Rica fanden Proteste gegen nicaraguanische Flüchtlinge statt – mit Nazisymbolen.
- Die Polizei stoppte Angriffe auf eine Gruppe Nicaraguaner.
Hunderte Menschen haben in Costa Rica teilweise mit Hakenkreuzen gegen Flüchtlinge aus Nicaragua protestiert. Nach Behördenangaben wollten die Demonstranten am Samstag in einem Park in der Hauptstadt San José eine Gruppe Nicaraguaner angreifen, wurden jedoch von der Polizei gestoppt.
Sie riefen fremdenfeindliche Parolen, einige trugen Hakenkreuze und die costa-ricanische Nationalflagge. Mehrere Menschen wurden nach Angaben des Sicherheitsministeriums leicht verletzt, mehrere weitere wurden festgenommen.
Die Demonstranten verabredeten sich demnach über soziale Netzwerke. Dort kursieren zahlreiche Falschnachrichten, etwa über angebliche Straftaten nicaraguanischer Flüchtlinge. Kommunikationsminister Juan Carlos Mendoza verurteilte die Ausschreitungen. Aufrufe zu Hass und Gewalt müssten beendet werden, erklärte er.
Nach Regierungsangaben sind etwa 23'000 Menschen aus Nicaragua nach Costa Rica geflohen. In Nicaragua finden seit Monaten Massenproteste statt, die von Polizei und Paramilitärs regelmässig niedergeschlagen werden. Seit Mitte April wurden nach Angaben von Menschenrechtsgruppen dabei bereits mehr als 440 Menschen getötet.