«Deepwater Horizon»: USA nicht auf weitere Katastrophe vorbereitet
Das Wichtigste in Kürze
- 2010 kam es auf der Bohrinsel «Deepwater Horizon» zu einer Katastrophe.
- Einem Medienbericht zufolge wäre die USA auf ein weiteres Desaster nicht vorbereitet.
- Stattdessen erheben Experten Vorwürfe gegen die US-Regierung.
Vor zehn Jahren gab es eine riesige Explosion auf der Bohrinsel «Deepwater Horizon». Einem Medienbericht zufolge sind die USA weiterhin nicht ausreichend auf eine mögliche Ölkatastrophe ähnlichen Ausmasses vorbereitet. Das berichtete die «New York Times» am Sonntag unter Berufung auf die Mitglieder der Kommission, die damals eingesetzt worden war.
USA nur unwesentlich besser vorbereitet, als vor zehn Jahren
Alle sieben damaligen Angehörigen des Gremiums sagten, dass ihre Vorschläge nie ernst genommen worden seien. Sie seien sich einig, dass die USA nur unwesentlich besser vorbereitet seien als vor zehn Jahren, berichtete die Zeitung.
Eine Explosion auf der Ölbohrinsel «Deepwater Horizon» am 20. April 2010 hatte die bis dahin schwerste Ölkatastrophe in der US-Geschichte ausgelöst. Beim Desaster kamen elf Arbeiter ums Leben. 780 Millionen Liter Erdöl strömten in den Golf von Mexiko.
Der Ölteppich verbreitete sich auf 149'000 Quadratkilometern Meeresfläche – mehr als die doppelte Fläche von Bayern. Der Energiekonzern BP hatte 2015 in einem Vergleich mit der US-Regierung eingewilligt, für die Folgen 20,8 Milliarden Dollar zu bezahlen.
Vorwürfe an US-Regierung
Die vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama eingesetzte Kommission hatte 2011 ihren Abschlussbericht vorgelegt. Die «New York Times» berichtete nun, dass jedes Mitglied der Kommission der US-Regierung vorgeworfen hat, amerikanische Gewässer zu gefährden.
Der Grund dafür sei, dass die Regierung Sicherheits- und Umweltbestimmungen geschwächt habe. Zugleich dränge sie darauf, Ölbohrungen in fast allen US-Gewässern auszuweiten. Dem US-Kongress hätten die Kommissionsmitglieder vorgeworfen, fast alle ihre Sicherheitsvorschläge nicht umgesetzt zu haben.
«Deepwater Horizon» soll nicht noch einmal geschehen
Die Zeitung berichtete, Vertreter der Ölindustrie und der Trump-Regierung teilte die Meinung nicht. Sie führten an, dass sich die staatliche Aufsicht und die Technologien zur Prävention solcher Katastrophen deutlich verbessert hätten. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Katastrophe dieser Art sei gering. Die Nationale Ozeanbehörde (NOAA) teilte mit, seit der «Deepwater Horizon»-Katastophe seien die Instrumente und das wissenschaftliche Verständnis verfeinert worden.