Trump-Kritiker jubeln: Twitter hat einen Tweet des US-Präsidenten als falsch bewertet. Doch warum erst jetzt? Ein Experte erklärt, worums beim Faktencheck geht.
US-Wahlen Trump
Ex-Präsident Donald Trump hat wohl wieder mal keine Konsequenzen zu fürchten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Twitter versetzte einen Tweet von Donald Trump mit einem Faktencheck-Link.
  • Heisst: Die von ihm geposteten Infos sind eindeutig falsch.
  • Ein Experte erklärt nun, was dahinter steckt und warum dies erst jetzt passiert.
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Es war die Meldung, die heute Nacht wohl bei vielen zu einem Schmunzeln führte. Ein Tweet von US-Präsident Donald Trump wurde auf Twitter einem sogenannten Faktencheck unterzogen. Ein Fake-News-Vorwurf nun also mal nicht von ihm – sondern an ihn.

Trump hatte in seinem Tweet behauptet, die Briefwahl würde dazu führen, dass die Präsidentschaftswahlen im November manipuliert würden.

«Das Problem mit Fake News ist ja bekanntlich nicht neu, selbst Medien kämpfen damit.» Das sagt Social Media Experte Aldo Gnocchi zu Nau.ch.

«Vor allem in den USA beschaffen sich viele Menschen ihre Infos via soziale Netzwerke. Facebook und Twitter tragen dort einen wesentlichen Anteil zur Informationsbildung bei.»

Facebook habe schon seit 2017 ein Team, das eingreife und überprüfe, ob publizierte Infos auch wirklich der Wahrheit entsprechen würden. «Diese Art des Faktenchecks scheint auf Twitter jetzt aber neu zu sein», so Gnocchi.

Aldo Gnocchi Donald Trump
Aldo Gnocchi ist ein Schweizer Social Media Experte. Er bewertet den Faktencheck von Donald Trump auf Twitter. - zVg

Wird auf den Link geklickt, öffnet sich ein Fenster und ein Textabschnitt mit «Was Sie jetzt wissen müssen» poppt auf. «Das zeigt, dass es sich nicht um einen automatischen Algorithmus handelt, der Quellen zusammensucht, sondern eine Redaktion dahintersteckt.»

Warum wird Donald Trump erst jetzt Faktencheck unterzogen?

Doch Tatsache ist: Donald Trump veröffentlicht noch so manchen Tweet, der nicht ganz der Wahrheit entspricht. Warum also reagiert Twitter erst jetzt? «Das hat sicher mit den Wahlen im November zu tun», so Gnocchi. Die Plattform-Betreiber hätten wohl auf den grossen öffentlichen Druck reagieren müssen.

Denn normalerweise handle die Community selbst, heisst: Andere Nutzer reagieren auf Posts und stellen diese richtig. Jetzt aber zu Zeiten des Wahlkampfs sei es besonders wichtig, dass sich die Bevölkerung verlässliche Informationen beschaffen könne.

Trump droht Twitter jetzt mit Schliessung

Nun hat Donald seinen Ärger über die angebliche Linkslastigkeit sozialer Medien erneut kundgetan. Er droht den Plattformen dabei mit neuer Regulierung oder sogar einer Schliessung. Eine spezifische Plattform nannte er zwar nicht, doch scheint klar, dass es sich um Twitter handelt.

Viele Republikaner wie er hätten das Gefühl, dass die sozialen Medien konservative Stimmen «komplett verschweigen», schrieb Trump auf Twitter. Um dem entgegenzuwirken würde die Regierung sie «sie streng regulieren, oder ganz schliessen», drohte er.

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