Donald Trump attackiert Richter: Lass meine Kinder «in Ruhe»
Donald Trump und seine zwei ältesten Söhne werden in New York angeklagt, ihre Immobilienwerte aufgeblasen zu haben. Der Ex-Präsident schiesst gegen den Richter.
Das Wichtigste in Kürze
- Diese Woche sollen die Söhne von Donald Trump vor dem Gericht in New York befragt werden.
- Die drei werden angeklagt, ihre Immobilienwerte aufgeblasen zu haben.
- Der Ex-Präsident greift auf der Onlineplattform Truth Social den Richter an.
«Lass meine Kinder in Ruhe, Engoron», schrieb Trump am Mittwoch auf seiner Onlineplattform Truth Social an den Richter Arthur Engoron. Der 77-jährige Republikaner bezog sich damit auf ein Gerichtsverfahren. Diese Woche ist eine Befragung seiner ältesten Söhne Donald Trump Junior und Eric Trump geplant.
Donald Trump bezeichnete Engoron auf Truth Social als politisch motivierten Richter, «der die schmutzige Arbeit für die Demokratische Partei erledigt». Engoron sei «verrückt, total irre und gefährlich» – und eine «Schande» für seinen Berufsstand.
In dem Zivilprozess des Ex-Präsidenten und seiner beiden ältesten Söhnen geht es um einen Vorwurf. Die drei werden beschuldigt, über Jahre die Vermögenswerte des Familien-Immobilienimperiums aufgeblasen zu haben. Dadurch wären sie eventuell an bessere Konditionen für Kredite und Versicherungen gekommen.
Zu hohe Vermögenswerte der Immobilien
Der 45-jährige Don Jr. und der 39-jährige Eric sind Exekutiv-Vizepräsidenten der Trump Organization, der zahlreiche Immobilien, Hotels und Golfplätze gehören. Sie sollten am Mittwoch und Donnerstag befragt werden.
Bei dem Prozess könnte auch Trumps älteste Tochter Ivanka befragt werden. Sie ist in dem Verfahren aber keine Beschuldigte mehr.
Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, hatte Trump und seine Söhne im September 2022 verklagt. Sie erzielte bereits vor dem Auftakt des Prozesses Anfang Oktober einen wichtigen juristischen Erfolg: Richter Engoron urteilte, dass Trump die Vermögenswerte seiner Immobilien zu hoch angab und damit «Betrug» beging.
Donald Trump zurzeit in fünf Gerichtsverfahren eingewickelt
Bei dem Zivilprozess geht es deswegen insbesondere um die Frage, wie hoch die Strafe ausfallen wird. Generalstaatsanwältin James hat unter anderem eine Geldstrafe von 250 Millionen Dollar (236 Millionen Euro) gefordert. Sie will auch, dass Trump und seine beiden ältesten Söhne in New York keine Unternehmen mehr leiten dürfen. Eine Gefängnisstrafe droht dem Ex-Präsidenten in diesem Verfahren nicht.
Trump, der bei der Präsidentschaftswahl in einem Jahr erneut antreten will, hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und als politisch motiviert bezeichnet. Der Rechtspopulist hat in diesem Zusammenhang immer wieder Generalstaatsanwältin James und Richter Engoron attackiert. Engoron verhängte zwei Mal Geldstrafen gegen Trump, weil dieser eine Gerichtsmitarbeiterin attackiert hatte.
Neben dem Zivilverfahren ist der Ex-Präsident in vier Strafverfahren angeklagt worden. Bei zwei Anklagen geht es um die Präsidentschaftswahl 2020. Der Rechtspopulist versuchte, dessen Ausgang zu kippen und sich damit an der Macht zu halten.