Donald Trump erhöht vor Zinswende Druck auf US-Notenbank
US-Präsident Donald Trump wirft der Fed «einen grossen Fehler» vor. Nun übt er Druck aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch senkt die Fed woll die Zinsen um 0,25 Prozent
- Für Donald Trump ist dies aber nicht genug.
- Für den US-Präsidenten brauche es «eine grosse Absenkung».
Unmittelbar vor einer möglichen Absenkung des Leitzinses hat Präsident Donald Trump seine scharfe Kritik an der US-Notenbank erneuert. Die für Mittwoch erwartete Bekanntgabe einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte sei nicht genug, es brauche «eine grosse Absenkung».
Die Federal Reserve müsse auch ihre Anleihenkäufe wieder ausweiten, forderte er am Dienstag im Weissen Haus, erklärte Donald Trump. Diese herunterzufahren und gleichzeitig die Zinsen zu erhöhen, sei «ein grosser Fehler» gewesen.
Finanzmärkte rechneten mit der ersten Zinssenkung der Fed seit einem Jahrzehnt. Dies, wegen der von Trump angezettelten Handelskonflikte und zunehmender Sorgen um die Konjunktur.
Entscheidung am Mittwoch
Sollte es zu einer Senkung um 0,25 Prozentpunkte kommen, würde die Leitzinsspanne künftig bei 2 bis 2,25 Prozent liegen. Analysten zufolge will die Fed eine drohende Abschwächung der wachsenden US-Wirtschaft auffangen. Die Entscheidung wurde für Mittwochabend erwartet.
Die Zinswende dürfte Finanzmärkten und der US-Konjunktur neuen Schwung verleihen. Der Schritt markiert auch eine Zäsur der Geldpolitik: Im Zuge der verheerenden globalen Finanzkrise 2008/2009 senkte die Notenbank die Zinsen aggressiv, um die Wirtschaft zu stabilisieren. 2015 begann sie, den Leitzins wieder sukzessive zu erhöhen. Allein im vergangen Jahr gab es vier Erhöhungen.
US-Wirtschaft wächst robust
Mit einer Zinssenkung kommt die unabhängige Notenbank auch ihrem prominentesten Kritiker – Präsident Donald Trump – entgegen. Er äussert seit Monaten öffentlich harsche Kritik am Kurs der Notenbank und fordert niedrigere Zinsen. Er hatte die Fed als «völlig ahnungslos» und als «hartnäckigstes Problem» der US-Wirtschaft bezeichnet.
Notenbankchef Jerome Powell hatte zuletzt öffentlich eine Lockerung der Geldpolitik ins Spiel gebracht. Das Wachstum der US-Wirtschaft ist noch robust, verlangsamt sich aber. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei nur 3,7 Prozent.
Die Inflation indes liegt konstant unter dem Ziel der Notenbank von zwei Prozent. Einige Analysten argumentierten daher, es bräuchte eigentlich eine Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte, um die Inflation nachhaltig anzukurbeln.