Drohnen-Angriffe in Saudi-Arabien: Donald Trump droht mit Vergeltung
Nach den Drohnen-Angriffen auf die grösste Ölraffinerie in Saudi-Arabien droht Donald Trump den Urhebern mit Vergeltung. Also dem Iran.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag griffen Drohnen eine Raffinerie in Saudi-Arabien an - die Produktion brach ein.
- US-Präsident Donald Trump droht nun den Urhebern mit Vergeltung.
- Weiter genehmigt er die Freigabe nationaler Ölreserven.
Nach den Drohnen-Angriffen auf die grösste Ölraffinerie in Saudi-Arabien hat US-Präsident Donald Trump den Urhebern mit einem Vergeltungsschlag gedroht.
Er machte keine Angaben dazu, wen die USA für den Urheber des Angriffs halten. «Es besteht Grund zu der Annahme, dass wir den Täter kennen. Wir sind gesichert und geladen», schrieb er auf Twitter. Es ist kein Geheimnis, dass Trump den Iran meint.
US-Aussenminister Mike Pompeo nimmt kein Blatt vor den Mund, sagt: «Der Iran hat einen beispiellosen Angriff auf die globale Energieversorgung verübt.»
Saudi Arabia oil supply was attacked. There is reason to believe that we know the culprit, are locked and loaded depending on verification, but are waiting to hear from the Kingdom as to who they believe was the cause of this attack, and under what terms we would proceed!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 15, 2019
Die USA stünden Gewehr bei Fuss, warteten aber auf eine Bestätigung und auf Angaben der saudischen Führung, wen sie für den Angriff verantwortlich mache. Und unter welchen Bedingungen vorgegangen werden solle.
Wenige Minuten später schrieb Trump, Medienberichte, wonach er «ohne Bedingungen» zu einem Treffen mit der iranischen Führung bereit sei, seien falsch.
The Fake News is saying that I am willing to meet with Iran, “No Conditions.” That is an incorrect statement (as usual!).
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 15, 2019
US-Aussenminister Mike Pompeo hatte am Samstag auf Twitter geschrieben: «Inmitten der Rufe nach Deeskalation hat der Iran jetzt einen Angriff auf die Welt-Energieversorgung verübt. Es gibt keinen Beweis, dass die Angriffe vom Jemen kamen.» Der Iran hatte das zurückgewiesen.
Der einflussreiche US-Senator und Trump-Vertraute Lindsey Graham hatte sich am Samstag dafür ausgesprochen, iranische Ölraffinerien anzugreifen. Ein solcher Schritt würde der Führung in Teheran «das Rückgrat brechen», schrieb er auf Twitter.
Iran will not stop their misbehavior until the consequences become more real, like attacking their refineries, which will break the regime’s back.
— Lindsey Graham (@LindseyGrahamSC) September 14, 2019
Donald Trump gibt US-Öl-Reserven frei
Ausgehend von dem Angriff, «der sich auf die Ölpreise auswirken könnte», habe er, falls erforderlich, die Freigabe genehmigt, schrieb US-Präsident Donald Trump am Sonntagabend auf Twitter.
Based on the attack on Saudi Arabia, which may have an impact on oil prices, I have authorized the release of oil from the Strategic Petroleum Reserve, if needed, in a to-be-determined amount....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 15, 2019
Die Menge habe er noch nicht festgelegt, aber sie werde ausreichend sein, «um die Märkte gut zu versorgen». Er habe zudem die zuständigen Behörden informiert, um die Genehmigungsverfahren für die Ölpipelines in Texas und anderen Staaten zu beschleunigen.
Die strategischen Ölreserven der USA umfassen nach Angaben des US-Energieministeriums 630 Millionen Barrel. Saudi-Arabien produzierte im vergangenen Monat rund 9,8 Millionen Barrel Öl pro Tag.
Saudi-Arabien: Ölproduktion brach dramatisch ein
Die Drohnenangriffe auf die Ölraffinerie in Saudi-Arabien liessen die Ölproduktion in dem Königreich dramatisch einbrechen.
Die Produktionsmenge sei infolge der «terroristischen Attacken» um 5,7 Millionen Barrel auf etwa die Hälfte des üblichen Volumens pro Tag eingebrochen.
Dies hatte die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtet. Obwohl sich die Huthi-Rebellen im benachbarten Jemen zu den Angriffen bekannten, machten die USA den Iran dafür verantwortlich. Teheran bestritt jegliche Beteiligung.