Donald Trump mit Purzelbaum in Affäre um Stormy-Daniels

Luca Ferrari
Luca Ferrari

USA,

Trump bestätigt die Angaben, die sein Anwalt am Mittwoch gemacht hat: Er habe von dem Schweigegeld gewusst. Geschlechtsverkehr will er mit dem Pornostar aber trotzdem nicht gehabt haben.

Trump schlägt mit seinen Tweets zwei Fliegen mit einer Klappe: Er weist Vorwürfe von sich, die Zahlung an Cohen sei für Wahlkampfzwecke gewesen und er verwirrt mit seiner Aussage über seine angebliche Unwissenheit über das Schweigegeld.
Trump schlägt mit seinen Tweets zwei Fliegen mit einer Klappe: Er weist Vorwürfe von sich, die Zahlung an Cohen sei für Wahlkampfzwecke gewesen und er verwirrt mit seiner Aussage über seine angebliche Unwissenheit über das Schweigegeld. - dpa / Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump bestätigt, von dem Schweigegeld gewusst zu haben.
  • Er kündigt rechtliche Schritte gegen Stormy Daniels wegen Bruchs der Schweigevereinbarung an.
  • Der US-Präsident bestreitet immer noch, mit der Pornodarstellerin Sex gehabt zu haben.

Früh aufstehen bedeutet für Donald Trump nicht, dem morgendlichen Vogelgezwitscher zu lauschen, sondern selbst zur digitalen News-Taube zu werden und zu twittern. Am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) bestätigte der US-Präsident, was sein neuer Anwalt zuvor im Fernsehen ausplauderte: Die 130'000 Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels stammen zumindest indirekt von ihm selbst.

Er bestreitet indes weiterhin, Sex mit dem Porno-Sternchen gehabt zu haben. Wozu sollte er dann solch immenses Schweigegeld in Auftrag geben? «Schweigevereinbarungen sind unter Prominenten und Reichen üblich», belehrt der US-Präsident seine Follower.

Er doppelt noch nach: Da Daniels die Vereinbarung gebrochen hatte, leite er strafrechtliche Massnahmen ein.

«Cohen in Monaten abbezahlt»

Am Mittwoch sorgte Trumps neuer Anwalt Rudy Giuliani für die Wende in der Affäre um Stormy Daniels. Neu war, dass Trump von der Zahlung an Daniels gewusst hatte. Demnach soll Cohen, der das Geld über eine Anwaltsagentur überwiesen hatte, in monatlichen Raten von Trump abbezahlt worden sein. Nach Trumps Tweets von Donnerstag sei dabei kein Wahlkampf-Geld geflossen. Dahinter ist die Befürchtung versteckt, dass Cohens Zahlung an Daniels unmittelbar vor der Wahl als Betrug gewertet wird. Dies würde allerdings ungültig sein, wenn Cohen das Geld auf Trumps Geheiss mit dessen Geld überwiesen hätte.

Stormy Daniels Schweigebruch

Noch zuvor machte Trump stets deutlich, dass er von dem Schweigegeld nichts wusste.

Im April sagte die Pornodarstellerin Stormy Daniels in einem Fernsehinterview, dass sie 2006 Sex mit Donald Trump hatte – kurz nachdem Melania dessen Sohn Barren zur Welt gebracht hatte. Trump bezeichnete dies als Lüge.

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