Donald Trump: So begründet Twitter die Sperrung
Fanatiker von Donald Trump stürmen am Mittwochabend das Kapitol. Der US-Präsident begünstigt bei Twitter die Proteste. Sein Sprachrohr zieht ihm den Stecker.
Das Wichtigste in Kürze
- Twitter löscht am Mittwochabend Tweets von Donald Trump und sperrt sein Konto.
- Der Präsident habe mehrfach gegen die Richtlinien verstossen, begründet das Unternehmen.
- Noch nie hat der Kurznachrichtendienst bei Staatsoberhäuptern so hart durchgegriffen.
«Das sind Dinge und Ereignisse, die passieren, wenn ein Erdrutsch-Wahlsieg so unvermittelt und gemein weggeschafft wird.» Das schrieb der US-Präsident Donald Trump bei Twitter in der Nacht des versuchten Staatsstreiches. Statt seine Anhänger zu beruhigen, giesst der Politiker weiter Öl ins Feuer.
Aus Sicht von Twitter war dies zu viel des Guten. Trumps Sprachrohr blockierte den Account des Präsidenten für zwölf Stunden. Und die letzten drei Tweets wurden gelöscht.
Dass Trumps «Alternative Fakten» beim Kurznachrichtendienst auf Unmut stösst, war bereits bekannt. Twitter kennzeichnet seit längerem die Nachrichten über die Wahlen und das Coronavirus mit Falschmeldung-Warnungen. Erst im Juni wurde diese Methode entwickelt, um wichtigen Politikern nicht ganz die Segel aus dem Wind zu nehmen.
Donald Trump setzt «gewalttätige Drohungen» ab
So strikt wie in der vergangenen Nacht hat das Unternehmen noch selten durchgegriffen. Und es bleibt damit nicht allein: Auch bei Youtube und Facebook ist die letzte Ansprache von Donald Trump nicht mehr aufzufinden.
Die Botschaften von Trump verstiessen «wiederholt und schwerwiegend» gegen die Richtlinien, begründete Twitter den Entscheid. Genauer seien es «gewalttätige Drohungen».
Und das Unternehmen verpasst ihm einen weiteren Denkzettel. Wenn Trump nach Ablauf der Sperre ähnliche Tweets absetzt, wird sein für immer Account gesperrt.