Kurz vor seiner erwarteten Ankunft in Puerto Rico hat der Sturm «Dorian» die Stärke eines Hurrikans erreicht.
Menschen an einem Strand in Puerto Rico
Menschen an einem Strand in Puerto Rico - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • «Dorian» ist zu einem Hurrikan heraufgestuft worden und steuert auf Puerto Rico zu.
  • Es werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern erwartet.
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Das US-Hurrikanzentrum (NHC) in Miami stufte den Sturm am frühen Mittwochnachmittag (Ortszeit) als Hurrikan der niedrigsten Stufe eins ein. «Dorian» erreichte inzwischen Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern. Erst vor zwei Jahren hatte der Hurrikan «Maria» schwere Zerstörungen auf der zu den USA gehörenden Karibikinsel angerichtet.

«Dorian» bedrohte nicht nur Puerto Rico, sondern auch die Amerikanischen und Britischen Jungferninseln. Das NHC warnte auch die dortigen Einwohner vor heftigen Regenfällen und möglichen Sturzfluten.

Seit Montag herrscht Notstand in Puerto Rico

Die neue Gouverneurin von Puerto Rico, Wanda Vázquez, hatte bereits am Montag den Notstand ausgerufen. Sie versicherte, dass die Behörden diesmal besser auf den Sturm vorbereitet seien als 2017 bei «Maria». Durch den damaligen Hurrikan, der Puerto Rico mit der Stärke vier heimsuchte, waren laut einer Wissenschaftsstudie aus dem vergangenen Jahr knapp 3000 Menschen ums Leben gekommen.

US-Präsident Donald Trump fuhr kurz vor der erwarteten Ankunft von «Dorian» in Puerto Rico eine verbale Generalattacke gegen Politiker des US-Aussenterritoriums. Puerto Rico sei «einer der korruptesten Orte der Erde», schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die dortigen Politiker seien «entweder inkompetent oder korrupt».

Trump beschwerte sich, dass Milliarden von Dollar aus den Hilfen für Puerto Rico nach «Maria» an «betrügerische Politiker» geflossen seien. Der Ex-Gouverneur des Territoriums, Ricardo Rosselló, war Anfang August unter dem Druck von Strassenprotesten zurückgetreten. Ihm wurde unter anderem Korruption im Zusammenhang mit Hilfsgeldern nach «Maria» vorgeworfen.

Harte Kritik gab es aber nicht nur am Krisenmanagement von Rosselló nach dem Hurrikan, sondern auch an dem von Trump. Bei einem Besuch des Territoriums im September 2017 bezeichnete der Präsident die Zahl der dortigen Todesopfer als vergleichsweise minimal.

Der Hilfe für die damals ungefähr zeitgleich vom Wirbelsturm «Harvey» heimgesuchten US-Bundesstaaten Texas und Louisiana hatte Trump dagegen hohe Priorität eingeräumt. Trump-Kritiker stellten einen Zusammenhang mit der Tatsache her, dass die Bürger von Puerto Rico nicht zur Teilnahme an US-Präsidentschaftswahlen berechtigt sind.

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