Dreht US-Präsident Donald Trump jetzt völlig durch?

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

USA,

Die Ukraine-Affäre macht US-Präsident Donald Trump offenbar mächtig zu schaffen. Denn: Gleich mehrmals explodierte er vor laufenden Kameras.

Trump Pressekonferenz Niinistö
US-Präsident Donald Trump an der Pressekonferent im Rahmen des Staatsbesuchs vom finnischen Präsidenten Sauli Niinistö. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine-Affäre macht US-Präsident Donald Trump wohl mehr zu schaffen als angenommen.
  • Mehrmals eskalierte er vor laufenden Kameras. So auch beim Treffen mit Finnlands Präsi.
  • Den Skandal versucht er klein zu reden – und postet eine Wahlkarte, die verzerrt ist.

Die Schlinge um seinen Hals zieht sich langsam aber sicher zu: US-Präsident Donald Trump scheint dies derweil auch selbst zu spüren. Das drohende Amtsenthebungsverfahren und die Whistleblower-Affäre setzen ihn unter Druck.

Niinistö Trump Pence
Der finnische Präsident Sauli Niinistö, US-Präsident Donald Trump und der US-Botschafter in Finnland, Robert Frank Pence. - Keystone

Beim gestrigen Treffen mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö und der dazu einberufenen Pressekonferenz explodierte Trump nämlich gleich mehrmals. Fast 20 Minuten schimpfte er über Journalisten, Kritiker und «Spione» aus den eigenen Reihen.

Aber: Der Wutausbruch scheint heftiger und länger als üblich. Er pöbelt die Demokraten als «Pack» an, droht, flucht, verleumdet, lügt weiter und bezeichnet die Medien als «die wahren Staatsfeinde».

«Versucht, das hier des Amtes zu entheben»

Auch auf Twitter wütet der Präsident laufend. Kürzlich postete er eine Wahlkarte, die stutzig macht. Zeigen soll sie in rot die Bezirke, in denen Trump die Wahl 2016 gewonnen hatte. Blaue Flecken stehen für diejenigen Bezirke, in denen dazumals Hillary Clinton vorne lag.

Seine Worte dazu: «Try to impeach this» (zu deutsch: «Versucht, das hier des Amtes zu entheben»). Zeigen will er damit, wie gross die Basis seiner Unterstützer ist.

Tatsache ist: Die Karte stimmt grundsätzlich, allerdings wird die Bevölkerungsdichte und -verteilung nicht berücksichtigt. Clinton hatte damals vor allem bevölkerungsdichte Wahlbezirke wie New York, Los Angeles, San Francisco, Seattle oder Chicago für sich gewonnen.

Clinton holte 487 Wahlbezirke, Trump deren 2626. Trotzdem holte Clinton mehr Stimmen. Trump gewann die Wahl trotzdem.

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