Die US-Justiz hat drei Verdächtigen illegale Spionage für die saudi-arabische Regierung im Kurzbotschaftendienst Twitter vorgeworfen.
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Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman. - Saudi Royal Palace/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Das US-Justizministerium wirft früheren Twitter-Mitarbeitern illegale Spionage vor.
  • Ein US-Bürger und zwei Saudi-Araber sollen Profile von Dissidenten ausgeforscht haben.
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Zwei Saudi-Araber und ein US-Bürger wurden vor einem Gericht in San Francisco beschuldigt, sie hätten persönliche Informationen über die Inhaber von regierungskritischen Twitter-Profilen für die Führung in Riad und die saudi-arabische Königsfamilie beschafft, wie das US-Justizministerium am Mittwoch mitteilte.

Gerichtsdokumenten zufolge handelt es sich bei den Verdächtigen um zwei ehemalige Angestellte von Twitter - den Saudi-Araber Ali Alsabareh und den US-Bürger Ahmad Abouammo.

Sowie um einen als Mittelsmann dienenden saudi-arabischen Chef einer Marketingagentur namens Ahmed Almutairi. Dieser habe Kontakt zu einem Vertreter der saudi-arabischen Regierung gehalten, der die mutmasslichen Spione angeleitet habe.

Almutairis Firma arbeitete demnach auch für Mitglieder der saudi-arabischen Königsfamilie, darunter «Königsfamilien-Mitglied 1». Nach einem Bericht der «Washington Post» verbirgt sich dahinter der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman.

Ziel der Spionage: Regierungskritiker

Nach Angaben von US-Staatsanwalt David Anderson war es das Ziel der Gruppe, aus den internen Systemen des Onlinedienstes «persönliche Informationen über bekannte saudische Kritiker und tausende andere Twitter-Nutzer» zu gewinnen.

Die Gesetze in den USA schützten jedoch US-Unternehmen vor einem derartigen «rechtswidrigen ausländischen Eingriff».

Die US-Justiz werde nicht zulassen, dass US-Technologieunternehmen zu «Werkzeugen ausländischer Repression» im Widerspruch zu US-Recht würden.

US-Bürger verhaftet

Die beiden ehemaligen Twitter-Mitarbeiter wurden den Gerichtsdokumenten zufolge zwischen 2014 und 2015 angeworben. Abouammo erhielt für seine Dienste demnach mehr als 300'000 Dollar und eine wertvolle Uhr.

Abouammo wurde nach Angaben des US-Justizministeriums bereits am Dienstag festgenommen. Nach den beiden anderen Männern werde per Haftbefehl gesucht. Sie sollen sich in Saudi-Arabien aufhalten.

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