Ein Jahr mit «James Webb»: Faszinierende Einblicke in Universum
Seit einem Jahr begeistert das «Webb»-Teleskop mit spektakulären Bildern aus dem All. Zum Jubiläum gibt es einen Blick in eine kosmische Kinderstube.
Das Wichtigste in Kürze
- Das «James Webb»-Weltraumteleskop hat vor einem Jahr die Arbeit aufgenommen.
- Seitdem liefert es Forschenden neue Einblicke ins Universum.
Vor einem Jahr begann das Teleskop «James Webb» seine wissenschaftliche Mission. Die NASA, die US-Raumfahrtbehörde, feiert nun den ersten Jahrestag mit der Veröffentlichung eines brandneuen Bildes.
Das am Mittwoch enthüllte Bild zeigt die faszinierende Rho-Ophiuchi-Wolke. Laut der NASA handelt es sich dabei um das Sternentstehungsgebiet. Dieses liegt der Erde mit einer Entfernung von 390 Lichtjahren am nächsten.
Genau ein Jahr zuvor hatte die Nasa erstmals Aufnahmen des Teleskops gezeigt. Bilder, die bis den bis dahin tiefsten und detailreichsten Einblick in den Weltraum lieferten. Die allererste veröffentlichte Aufnahme wurde im Weissen Haus gemeinsam mit US-Präsident Joe Biden und dessen Vize Kamala Harris präsentiert. Biden sprach von einem «historischen Tag».
Seitdem hat die Nasa immer wieder neue Bilder des Teleskops veröffentlicht und damit Wissenschaftler und Weltraum-Fans weltweit begeistert. Unter anderem waren darunter Aufnahmen von den Planeten Jupiter, Neptun und Saturn sowie von Galaxien und Exoplaneten.
Nach 30 Jahren Entwicklung
«James Webb», das bislang grösste und leistungsfähigste Teleskop, das je ins All gebracht wurde, war am 25. Dezember 2021 an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet. Zuvor hatte es Kostenexplosionen und immer neue Verschiebungen gegeben.
Das Teleskop ist nach einem früheren Nasa-Chef benannt, der die Behörde in den für die Raumfahrt wichtigen 60er Jahren leitete. Die Weltraumagenturen der USA, Kanadas und Europas kooperieren bei dem Projekt.
«James Webb» soll 1,5 Millionen Kilometer ins All fliegen
Das «James Webb Space Telescope» (JWST) wurde rund 30 Jahre lang entwickelt. Schlussendlich kostete es etwa 10 Milliarden Dollar. Es folgt auf das Teleskop «Hubble», das seit mehr als 30 Jahren im Einsatz ist. Während «Hubble» im optischen und ultravioletten Bereich arbeitet, untersucht «James Webb» im infrarotnahen Bereich.
«James Webb» soll rund 1,5 Millionen Kilometer weit ins All fliegen. Unter anderem mithilfe eines 25 Quadratmeter grossen Spiegels soll es neue Bilder aus dem frühen Universum liefern. Wissenschaftler erhoffen sich von den Aufnahmen unter anderem Erkenntnisse über die Zeit nach dem Urknall vor rund 13,8 Milliarden Jahren.
Sie hoffen auf Bilder von Sternen, die älter sind als unser Sonnensystem und vielleicht nicht mehr existieren. Und möglicherweise sogar auf Hinweise auf eine zweite Erde. Die Lebensdauer von «James Webb» ist dabei erstmal auf zehn Jahre angelegt.