Eisbär-Angriff: Mann stellt sich zwischen Tier und seine Kinder

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DPA, Simon Binz

Kanada,

Ein Kanadier stellt sich einem angreifenden Eisbären in den Weg und rettet so seine Kinder. Seine Heldentat kostet ihn das Leben.

Ein Eisbär hat in Kanada auf einer Insel in der Hudson Bay einen Menschen getötet (Symbolbild).
Ein Eisbär hat in Kanada auf einer Insel in der Hudson Bay einen Menschen getötet (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Norden Kanadas starb ein Mann bei einem Angriff eines Eisbären.
  • Der 31-Jährige stellte sich dem Tier in den Weg, als es ein Kind verfolgen wollte.
  • Das seltene Aufeinandertreffen zwischen Mensch und Tier endete auch für den Bären tödlich.

Beim Angriff eines Eisbären ist im Norden Kanadas ein Mensch getötet worden. Die Polizei in Arviat im Territorium Nunavut teilte am Mittwoch mit, das Opfer sei ein 31 Jahre alter Mann. Ein weiterer Mann habe den Bären getötet. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge am Vorabend auf einer Insel in der Hudson Bay.

Laut der kanadischen Zeitung «Times-Colonist» stellte sich der Mann, der zusammen mit seinen Kindern einen Ausflug unternommen hatte, einem angreifenden Eisbären in den Weg. «Er genoss den Tag mit seinen Kindern, als sie von einem Eisbären überrascht wurden. Dieser rannte dann plötzlich auf eines der Kinder zu», wird der Onkel des 31-Jährigen zitiert.

Daraufhin habe der Familienvater seine Kinder angewiesen zu einem Boot zu flüchten. «Er selbst hat sich dann zwischen den Bär und die Kinder gestellt, um sie zu beschützen», so der Onkel weiter.

Die Kinder im Primarschulalter konnten sich gemäss der Zeitung sicher zum Boot retten. Ein Mädchen habe daraufhin über Funk nach Hilfe gerufen. «Wir haben den Funk sogar mitgehört. Es war einfach nur schrecklich zum Anhören», so der Onkel, der von «einem grossen Schock» spricht.

Nur 73 Vorfälle mit Eisbären dokumentiert

Tragödien, wie diese kommen sehr selten vor. Allgemein sind Angriffe von Eisbären auf Menschen selten: Das «Wildlife Society Bulletin» berichtete im vergangenen Jahr von 73 Vorfällen, die in Kanada, Grönland, Norwegen, Russland und den USA im Zeitraum zwischen 1870 und 2014 dokumentiert wurden. Dabei wurden den Angaben zufolge 20 Menschen getötet und 63 weitere verletzt.

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