Elf weitere Festnahmen wegen angeblich versuchter Invasion in Venezuela
Das Wichtigste in Kürze
- Drei «Söldner» sollen den Sturz von Staatschef Maduro zum Ziel gehabt haben.
- Sie wurden am Sonntag festgenommen in Colonia Tovar festgenommen.
Drei «terroristische Söldner» seien am Sonntag in Colonia Tovar rund 60 Kilometer von der Hauptstadt Caracas entfernt gefasst worden, teilte Armeechef Remigio Ceballos im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Später berichtete das Staatsfernsehen, dass acht weitere «Terroristen» im an der Karibikküste gelegenen Bundesstaat Vargas festgenommen worden seien.
Damit wurden mittlerweile bereits 45 Menschen im Zusammenhang mit den Invasionsvorwürfen festgenommen, darunter zwei frühere US-Soldaten. Ihnen werden «Terrorismus, Verschwörung, illegaler Handel mit Kriegswaffen» sowie die Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt, was mit bis zu 30 Jahren Haft bestraft werden könnte.
Angriff aus Kolumbien?
Am Samstag hatte Venezuelas linksgerichteter Staatschef Nicolás Maduro bei der Verkündung weiterer Festnahmen versichert: «Wir werden sie alle fassen.»
Die venezolanische Führung hatte vor einer Woche erklärt, Sicherheitskräfte hätten einen Angriff von «Söldnern» aus Kolumbien verhindert. Die Gruppe habe «terroristische Anschläge» zum Sturz von Maduro geplant. Der Präsident verglich den Vorfall mit der Schweinebucht-Invasion, bei der Exilkubaner 1961 mit Unterstützung der USA versucht hatten, die kubanische Regierung unter Fidel Castro zu stürzen.
Laut Darstellung der Regierung in Caracas wollten die angeblichen Söldner durch einen Sturz Maduros dem Oppositionsführer Juan Guaidó an die Macht verhelfen. Er betrachte US-Präsident Donald Trump als den «Oberbefehlshaber» hinter der versuchten Invasion und Guaidó als seinen Komplizen, sagte Maduro. Die USA haben eine Verwicklung in die angeblich versuchte Invasion zurückgewiesen.
Guaidó wirft der Regierung vor, den Vorfall als Vorwand für eine weitere Verfolgung Oppositioneller inszeniert zu haben. Maduro und Guaidó sind in einen erbitterten Machtkampf verstrickt. Die USA haben sich hinter Guaidó gestellt, der sich Anfang 2019 zum Übergangspräsidenten ausgerufen hatte, und verlangen Maduros Rückritt.