Emotionales Ende bei Prozess zu US-Schulmassaker in Parkland 2018
Nach über vier Jahren ist die juristische Aufarbeitung des Parkland-Massakers von 2018 in den USA abgeschlossen. Die Hinterbliebenen wollten die Todesstrafe.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gerichtsprozess gegen den Amokläufer in der US-Schule in Parkland von 2018 ist vorbei.
- Nikolaz Cruz soll gemäss Geschworenen-Empfehlung lebenslang hinter Gitter.
- Der Entscheid fällt am Mittwoch, die Hinterbliebenen hoffen auf die Todesstrafe.
Mehr als vier Jahre nach dem Massaker an einer Schule in der US-Stadt Parkland geht der Gerichtsprozess gegen den Täter mit emotionalen Auftritten von Angehörigen der Opfer zu Ende.
Hinterbliebene fordern den Tod
Vor der Verkündung des Strafmasses gegen den Schützen bekamen Verwandte der Getöteten am Dienstag vor dem Gericht im US-Bundesstaat Florida die Möglichkeit, sich im Gerichtssaal selbst an den Attentäter zu wenden.
Dabei äusserten sie Frust und Enttäuschung darüber, dass die Geschworenen in dem Prozess eine lebenslange Haft für den Täter empfohlen hatten – und keine Todesstrafe. Die Strafmassverkündung wurde für Mittwoch erwartet.
Er habe nicht das bekommen, was er verdient habe, sagte eine Frau, deren Mann damals bei dem Massaker getötet worden war, im Gerichtssaal an den Täter gerichtet. «Es gibt keinen mildernden Umstand, der die abscheuliche und grausame Art und Weise, wie Sie ihn uns gestohlen haben, aufwiegen könnte», beklagte sie. «Ihnen wurde ein Geschenk gemacht, ein Geschenk der Gnade und Barmherzigkeit, das Sie keinem Ihrer Opfer gegeben haben.»
19-jähriger Nikolaz Cruz erschiesst 17 Menschen
Der damals 19 Jahre alte Schütze hatte am 14. Februar 2018 an der Schule in Parkland mit einem legal erworbenen halbautomatischen Gewehr 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen und weitere Menschen verletzt.
Überlebende Schüler hatten nach der Tat Protestaktionen gegen Waffengewalt und für striktere Waffengesetze in den USA gestartet, die zu einer landesweiten Bewegung wurden. Weiterhin sind Schusswaffen in den USA aber leicht erhältlich, und immer wieder kommt es zu Amokläufen an Schulen.
Die Geschworenen in dem Prozess hatten Mitte Oktober eine lebenslange Haft für den Täter empfohlen. Die Staatsanwaltschaft in Florida hatte seine Hinrichtung gefordert. Auch Angehörige hatten die Todesstrafe für den inzwischen 24 Jahre alten Täter verlangt und wütend und enttäuscht auf den Beschluss der Geschworenen reagiert. Die Richterin muss das endgültige Strafmass noch formal verkünden.