Endlich Regen in L.A. – doch auch der macht Sorgen
Noch immer brennen in Teilen von Los Angeles Feuer. Nun soll der langersehnte Regen helfen. Doch ohne Gefahren kommt der Niederschlag nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Im von verheerenden Bränden betroffenen Los Angeles fällt am Wochenende Regen.
- Behörden warnen vor potenziellen Überschwemmungen und Schlammlawinen.
- Der Niederschlag dürfte weiteres giftiges Material in den Ozean spülen.
Los Angeles erwartet an diesem Wochenende der erste richtige Niederschlag seit Monaten. Das erleichtert die Arbeit der Einsatzkräfte, die die schlimmsten Feuer mittlerweile weitgehend unter Kontrolle haben.
Doch der Niederschlag sorgt in der kalifornischen Metropole nicht nur für Aufatmen. Fällt zu viel Regen auf einmal, kann der Boden das Wasser nicht aufnehmen.
Die Konsequenz: Überschwemmungen sowie Schlamm- und Trümmerlawinen.
Insgesamt sei die Gefahr in Los Angeles gross genug, um sich auf das «Worst Case»-Szenario vorzubereiten, schreibt der US-Wetterdienst. «Es gibt noch viel Unsicherheit bei diesem Sturm.»
Giftstoffe landen im Meer
Der Regen hat auch in Bezug auf den Pazifik seine schlechte Seite. Die verheerenden Brände leiteten bereits Trümmer und giftiges Material ins Meer. Der Niederschlag wird nun wohl noch mehr hineinspülen.
«Ich kann mir die Auswirkungen all dieser potenziell giftigen Stoffe auf das Ökosystem gar nicht vorstellen», sagt die Mikrobiologin Julie Dinasquet deshalb dem Sender Fox 11.
Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hat bereits Trümmer und Asche aus dem Wasser geholt. Der Geruch lässt nichts Gutes erahnen, sagt der Ozeanograf Rasmus Swalethorp. Er sei sehr synthetisch.
«Das erste, was mir in den Sinn kam, war verbrannte Elektronik», beschreibt Swalethorp. Dinge, «die wir nicht in unserem Meer und auch nicht in unserem Körper haben wollen».
Gelange noch mehr davon in den Pazifik, schade das nicht nur dem Ökosystem, sondern auch den Menschen. «Langfristig ist der Fisch vielleicht nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet», meint der Wissenschaftler.
Entlang des berühmten Pacific Coast Highway wurden nun Barrieren errichtet, um den Schlamm- und Trümmerlawinen entgegenzuwirken.
Mindestens 28 Tote
Los Angeles kämpft seit Wochen gegen verheerende Brände. Alleine die «Eaton» – und «Palisades»-Feuer, die beiden schlimmsten, haben über 16'000 Gebäude zerstört.
28 Todesopfer sind bislang bekannt, weitere könnten noch folgen. Zu einigen Zonen ist der Zugang noch nicht möglich.