Engpass bei Babynahrung: Bidens ungewöhnliche Lösung

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USA,

Dass der US-Präsident in die amerikanische Wirtschaft eingreift, passiert eher selten. Nun gibt es nicht genügend Babymilchnahrung - mit einem Gesetz aus Kriegszeiten will Biden die Krise stoppen.

US-Präsident Biden wendet ein Gesetz aus Kriegszeiten an, um die Engpässe bei Babynahrung zu stoppen.
US-Präsident Biden wendet ein Gesetz aus Kriegszeiten an, um die Engpässe bei Babynahrung zu stoppen. - Andrew Harnik/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen dramatischer Engpässe bei Babymilchnahrung in den USA greift die Regierung zu ungewöhnlichen Mitteln, um Familien mit Milchpulver zu versorgen.

US-Präsident Joe Biden entschied, das ursprünglich für Kriegszeiten eingeführte Gesetz «Defense Production Act» anzuwenden, um die Produktion von Babynahrung anzukurbeln, wie das Weisse Haus am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Konkret ordnete Biden an, dass Hersteller von Säuglingsmilchnahrung von Lieferanten bevorzugt vor anderen Kunden mit den nötigen Zutaten versorgt werden.

Eingreifen des US-Präsidenten in Wirtschaft

Das Gesetz erlaubt es US-Präsidenten, im Interesse der nationalen Sicherheit in die Privatwirtschaft einzugreifen. In der Corona-Pandemie war die Regelung zuletzt bereits zum Einsatz gekommen, um Unternehmen zur verstärkten Herstellung von medizinischen Geräten und Schutzmasken zu verpflichten.

Um den Import von Babymilchpulver zu beschleunigen, habe Biden nun ausserdem angewiesen, dass Verkehrsflugzeuge des Verteidigungsministeriums genutzt werden könnten, um Säuglingsnahrung aus dem Ausland in die USA zu bringen, hiess es weiter. Wie schon zu Beginn der Corona-Pandemie, werde das Pentagon seine Verträge mit kommerziellen Luftfrachtunternehmen nutzen, um Produkte aus ausländischen Produktionsstätten zu transportieren. Die Umgehung der regulären Luftfrachtrouten spare viel Zeit.

Ausfall bei grösstem Hersteller Abbott

Hintergrund des Mangels ist der Ausfall einer Fabrik des grössten Herstellers von Säuglingsmilchnahrung in den USA, Abbott. Der Produzent hatte mehrere Produktlinien zurückgerufen, nachdem womöglich wegen bakterieller Verunreinigungen vier Säuglinge erkrankt und zwei gestorben waren. Die Produktion in einem Werk der Firma im Bundesstaat Michigan wurde vorerst komplett gestoppt.

Erst am Montag hatte die US-Regierung angekündigt, wegen der Engpässe mehr Importe von Babymilchpulver zuzulassen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA einigte sich nach eigenen Angaben auch mit Abbott auf diverse Vorkehrungen, um die betroffene Fabrik wieder zu eröffnen. Bis die Produktion dort aber wieder angelaufen sei und Säuglingsmilchnahrung in den Handel ausgeliefert werden könne, werde es mehrere Wochen dauern, teilte das Unternehmen mit.

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