Ex-Präsident von Honduras wegen Drogenschmuggel an USA ausgeliefert
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Ende seiner Amtszeit wurde der Präsident von Honduras an die USA ausgeliefert.
- Juan Orlando Hernández werden Drogenschmuggel und Waffendelikte vorgeworfen.
- Hernández beharrt darauf, dass er unschuldig sei.
Juan Orlando Hernández wurde am Donnerstag am Flughafen der Hauptstadt Tegucigalpa Beamten der US-Antidrogenbehörde DEA übergeben. Das war live im Fernsehen zu sehen. Der 53-Jährige muss sich wegen Verschwörung zum Drogenschmuggel und Waffendelikten vor einem Bundesgericht in New York verantworten.
Der Anklage zufolge soll er Honduras zum «Drogen-Staat» gemacht haben. Der Politiker und spätere Präsident soll Drogenschmugglern geholfen haben. So sollen seit 2004 rund 500'000 Kilogramm Kokain über Honduras in Richtung USA geschleust worden sein.
Hernández, der das mittelamerikanische Land acht Jahre lang regierte, weist die Vorwürfe zurück. «Ich bin unschuldig und werde einem unfairen Gerichtsverfahren unterworfen», sagte er in einer Videobotschaft. Seine Frau, Ana García, veröffentlichte das Video kurz vor der Auslieferung auf Twitter.
Seiner Ansicht nach sind die Anschuldigungen eine Rache von Drogenhändlern, die von ihm an die US-Justiz übergeben wurden. Sie hätten gelogen, um Vereinbarungen zur Verringerung ihrer Strafen zu erreichen.
Oberste Gerichtshof von Honduras billigt Auslieferung an USA
Vor einem Jahr wurde Hernández' Bruder Juan Antonio wegen Kokainschmuggels in den USA zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. In dem Gerichtsverfahren wurde auch der damalige Präsident belastet.
Das Schicksal des konservativen Ex-Staatschefs änderte sich unmittelbar nach dem Ende seiner Amtszeit nach zwei vierjährigen Regierungsperioden. Am 27. Januar kam die linke Politikerin Xiomara Castro als erste Frau an die Macht.
Fast drei Wochen später wurde er vor seinem Haus in Tegucigalpa festgenommen. Der Oberste Gerichtshof von Honduras billigte die Auslieferung an die USA.