Ex-Sprecherin: «Musik-Mann» sollte Trump bei Wutanfällen beruhigen
Ein «Musik-Mann» zur Beruhigung des Präsidenten: Die frühere Sprecherin von Ex-US-Präsident Donald Trump, Stephanie Grisham, plaudert in einem neuen Enthüllungsbuch Interna aus ihrer Zeit im Weissen Haus aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Stephanie Grisham bringt Enthüllungsbuch heraus.
So schildert sie laut Vorabberichten in US-Medien vom Dienstag, dass ein Mitarbeiter des Weissen Hauses den Auftrag gehabt habe, Trump bei Wutausbrüchen beruhigende Musik vorzuspielen. Der von Kollegen «Music Man» (Musik-Mann) genannte Mitarbeiter habe unter anderem auf «Memory» aus dem Erfolgsmusical «Cats» gesetzt.
Dem Buch «I'll Take Your Questions Now» (etwa: «Sie können mir jetzt Fragen stellen») zufolge hatte Trump immer wieder «furchterregende» Wutausbrüche. So habe er immer wieder den damaligen Rechtsberater des Weissen Hauses, Pat Cipollone, angeschrien, weil dieser Trumps Ansinnen wiederholt als «unethisch oder illegal» zurückgewiesen habe.
An einer anderen Stelle schreibt Grisham, Trump habe sie einmal in der Präsidentenmaschine Air Force One zu sich beordert, um Äusserungen der Porno-Darstellerin Stormy Daniels entgegenzutreten, sein Penis habe die Form eines «Pilzes». Sie habe «Äh, okay, Sir» geantwortet, schreibt Grisham laut «New York Times».
Ohnehin sei Trumps Ego immer wieder ein Problem gewesen. So habe er sich bei einem mysteriösen Krankenhausbesuch im Jahr 2019 lediglich einer «sehr gewöhnlichen Prozedur» unterzogen, schreibt Grisham, und deutet an, es habe sich um eine Darmspiegelung gehandelt. Trump habe aber eine Anästhesie verweigert, weil er dann die Amtsbefugnisse vorübergehend an seinen Stellvertreter Mike Pence hätte abtreten müssen. Trump sei der Auffassung gewesen, dass das ein Zeichen von «Schwäche» sei.
Trump hat die Schilderungen in dem Buch, das nächste Woche in den Handel kommt, zurückweisen lassen. Grisham sei eine «verärgerte frühere Mitarbeiterin», ihr Buch sei «voller Unwahrheiten».
Grisham war weniger als ein Jahr lang Trumps Sprecherin im Weissen Haus. Sie sorgte unter anderem für Aufsehen, weil sie keine einzige Pressekonferenz leitete. Nach ihrer Zeit als Trump-Sprecherin wurde sie Pressesprecherin und Stabschefin von First Lady Melania.
In ihrem Buch liefert sie eine Erklärung, warum sie nie eine Presseunterrichtung im Weissen Haus abhielt. «Ich wusste, dass der Präsident früher oder später von mir verlangen würde, dass ich der Öffentlichkeit etwas sage, das nicht war ist oder dass mich wie eine Verrückte klingen lassen würde.»