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Experte zu Telefon mit Donald Trump: «Putin kann sich feiern lassen»

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

USA,

Das «Friedens»-Telefonat mit Donald Trump ist für Wladimir Putin ein Erfolg. Der US-Präsident hat einen taktischen Fehler begangen, so US-Experte Manfred Elsig.

donald trump
Donald Trump hat sowohl mit Wladimir Putin als auch mit Wolodymyr Selenskyj telefoniert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump hat mit Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj telefoniert.
  • Bei beiden Gesprächen ging es um die Aufnahme von Friedensverhandlungen.
  • Nach den Kontakten ist für US-Experte Manfred Elsig klar: «Putin kann sich feiern lassen.»
  • Trump habe einen «verhandlungstaktischen Fehler» begangen.
  • Nämlich: Ein Ukraine-Beitritt in die Nato ist schon vor den Verhandlungen vom Tisch.

Erst ein Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin. Anschliessend eines mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Donald Trump hat mit dem Aggressor und der angegriffenen Ukraine über ein Kriegs-Ende gesprochen. Putin hat der Aufnahme von Friedensverhandlungen zugestimmt.

Und auch Selenskyj reagierte positiv. Er lobte den US-Präsidenten, einen «wahren Frieden» schaffen zu wollen.

Donald Trump Wolodymyr Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj reagiert positiv auf das Telefonat: «Ich bin Präsident Donald Trump dankbar.» - X

«Der Plan ist durchaus realistisch», ordnet Manfred Elsig bei Nau.ch ein. Er ist Professor für Internationale Beziehungen am World Trade Institute an der Uni Bern.

Sieger nach den Trump-Telefonaten: Wladimir Putin

Allerdings sei auch klipp und klar, wer der Sieger mit den Trump-Plänen wäre.

«Die Ukraine verliert auf allen Ebenen. Wenn dies so umgesetzt wird, wie zurzeit kommuniziert, kann sich Putin feiern lassen», analysiert er bei Nau.ch.

Selenskyjs Lob komme auch daher, dass er in einer schwierigen Situation sei. Er braucht die Unterstützung von Trump. Und muss gleichzeitig die Moral und den Verteidigungswillen des Landes hochhalten.

Das alles verliert die Ukraine

Denn trotz positiver erster Reaktion: Die US-Regierung zeigt Perspektiven auf, die vielen in der Ukraine sauer aufgestossen sein dürften.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte beim Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe: Eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine am Ende der Verhandlungen sei wenig wahrscheinlich.

Wie findest du die Friedens-Pläne von Donald Trump?

Auch, dass die Ukraine die Grenzen von 2014 beibehalte, sei unrealistisch. Abgesichert werden soll die Ukraine durch eine internationale Friedenstruppe. Aber ohne Beteiligung von US-Soldaten.

Experte: Donald Trump hat falsch verhandelt

Ein Widerspruch zur bisherigen Position des Westens. Man beteuerte stets, man werde die Ukraine so lange wie notwendig unterstützen. «Europa steht allgemein als Verlierer da», sagt Experte Elsig.

«Es soll zu einem Friedensschluss kommen vor allem durch bilaterale Verhandlungen zwischen Trump und Putin. Die wichtige Sicherheitsgarantie, dass die Ukraine die Möglichkeit hätte, Nato-Mitgliedsstaat zu werden, wurde aufgegeben.»

ukraine-krieg donald trump
Bis jetzt hat der Westen der Ukraine stets seine Unterstützung zugesichert. - keystone

Für Elsig ist klar: «Dies ist wohl der grösste verhandlungstaktische Fehler neben der Schwächung der westlichen Allianz.»

Jetzt habe man noch weniger Verhandlungsmasse. Ein solches Zugeständnis hätte man frühestens in einer tatsächlichen Verhandlung erwägen dürfen.

Russlands Ukraine-Attacke wird «legitimiert»

Derzeit sind rund 20 Prozent des Ukraine-Territoriums besetzt.

Durch einen «diktierten Friedensschluss» würde der Angriffskrieg «nachträglich legitimiert», so Elsig. «Das internationale Völkerrecht würde wieder mal mit Füssen getreten.»

ukraine-krieg donald trump
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine läuft seit dem 24. Februar 2022. - keystone

Für Putin wäre dies ein politischer Erfolg seiner Vision von Grossrussland.

«Donald Trump wird Russland kaum aufhalten»

Die Kreml-Strategie, in Europa und Zentralasien die Einflusssphäre zu vergrössern, dürfte weitergehen. Wenn nötig mit militärischen Mitteln.

«Russland hat sich zu einer Kriegswirtschaft entwickelt und Trump wird Putin kaum aufhalten», sagt Elsig.

Die Telefonate von Donald Trump könnten weitere Auswirkungen haben. «China schaut hier genau hin. Da es das Kosten-Nutzen-Kalkül betreffend einer möglichen Invasion Taiwans beeinflusst.»

Kommentare

User #5697 (nicht angemeldet)

Ich feiere Putln erst, wenn er nach London hoch zu Ross auch in Paris über den Arc de Triumph reitet und die Millionen Fähnchen des Volkes ihm zujubeln.

User #1385 (nicht angemeldet)

Wiedermal einen neuen sogenannten Experten aus dem Hut gezaubert und gekauft der dem Mainstream wohlwollend gesonnen ist.

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