Facebooks Libra Partner bekommen kalte Füsse
Das Wichtigste in Kürze
- Facebook ist wegen der geplanten Digitalwährung Libra unter Kritik geraten.
- Nun überdenken einige grosse Partner ihre Beteiligung am Projekt.
Angesichts der starken Kritik an Facebooks geplanter Digitalwährung Libra überdenken einige Libra Partner laut US-Medien ihre Beteiligung an dem Projekt. Visa und Mastercard sowie andere Libra Partner seien durch den Widerstand aus der Politik in den USA und Europa abgeschreckt. Das berichtete das «Wall Street Journal» in der Nacht auf Mittwoch unter Berufung auf Insider.
Demnach sei Facebook bei einigen der beteiligten Unternehmen mit der Bitte abgeblitzt, Libra öffentliche Unterstützung auszusprechen. Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg sind auch die Online-Bezahldienste PayPal und Stripe wegen des regulatorischen Gegenwinds inzwischen unentschlossen. Die Unternehmen äusserten sich zu den Berichten auf Nachfrage zunächst nicht.
Facebook hatte jüngst Bedenken von Aufsehern zurückgewiesen, wonach Libra in die Hoheit von Notenbanken eingreifen könnte. Bei der Digitalwährung werde kein neues Geld ausgegeben, was souveränen Staaten vorbehalten bleibe. Dies betonte der beim Online-Netzwerk für die Entwicklung von Libra zuständige Top-Manager David Marcus.
Libra soll nach bisherigen Plänen eins zu eins mit einem Korb von stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden. Wenn jemand Libra mit einer klassischen Währung kauft, soll das Geld direkt in diesen Fonds gehen. Libra würde dann als System für schnelle internationale Überweisungen fungieren. Politiker und Regulierer befürchten, dass der Fonds angesichts der enormen Nutzerzahlen von Facebook zu Verwerfungen auf den Geldmärkten führen könnte.