FBI-Vizedirektor McCabe wird zwei Tage vor seiner Pensionierung gefeuert
Seit Tagen geht es hin und her, zum Schluss zeigt die Regierung Trump volle Härte: Der Ex-Vize des FBI wird gefeuert. Dabei wäre Andrew Mccabe in zwei Tagen eh pensioniert worden. Im Hintergrund dürften, einmal mehr, die Russlandermittlungen stehen. Und eine alte Bekannte.

Das Wichtigste in Kürze
- FBI-Vizedirektor Andrew Mccabe wurde nur zwei Tage vor seiner geplanten Pensionierung von der Regierung Trumps gefeuert.
- Ihm wird vorgeworfen einem Reporter interne Informationen verraten und später dazu gelogen haben.
- Mccabe bestritt die Vorwürfe und erhob seinerseits schwere Vorwürfe gegen die Regierung Trumps.
Lange schon stand er in der Schusslinie Donald Trumps, nun bekommt er die volle Härte des US-Präsidenten und dessen Regierung zu spüren: Der frühere Vizedirektor des FBI, Andrew McCabe, ist in der Nacht zum Samstag gefeuert worden. Bis zu seiner Pensionierung waren es nur noch zwei Tage.
Trump feierte die Entlassung. «Andrew McCabe GEFEUERT, ein grossartiger Tag für die hart arbeitenden Männer und Frauen des FBI - Ein grossartiger Tag für die Demokratie», twitterte Trump. «Der scheinheilige James Comey war sein Boss und liess McCabe wie einen Chorknaben aussehene. Er wusste alles über die Lügen und Korruption auf höchster Ebene beim FBI.»
Der Vorwurf lautet, McCabe habe einem Reporter interne Informationen verraten und später bei Befragungen darüber falsche Angaben gemacht, mehrfach auch unter Eid. So zitieren amerikanische Medien US-Justizminister Jeff Sessions, der McCabe entliess. Der Druck Trumps auf Sessions soll zuletzt erheblich gewesen sein.
McCabe, der noch am Vortag im Justizministerium in eigener Sache vorgesprochen hatte, widersprach den Vorwürfen in einer Erklärung vehement: Niemals habe er den Ermittlern etwas Falsches berichtet. McCabe erhob schwere Vorwürfe gegen die Regierung Trump. Dieser wolle nur seine Reputation und die des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller beschädigen.
McCabe war Anfang 2018 als Vizedirektor des FBI zurückgetreten, seither war er einfacher Agent der Bundespolizei. An diesem Sonntag, seinem 50. Geburtstag, sollte er in Rente gehen - im 21. Jahr beim FBI. Durch die vorzeitige Entlassung kommt er nun nicht in den vollständigen Genuss aller Rentenansprüche.
McCabe gehörte zu den ersten in den Reihen des FBI, die mögliche Verbindungen Trumps zu einer russischen Beeinflussung der Präsidentenwahl 2016 untersuchten.
Nach Comeys Entlassung stand McCabe loyal zu seinem Ex-Chef, was Trumps erheblichen Unwillen erregte. McCabe war in die Russland-Untersuchungen stark einbezogen gewesen.
Einem Bericht der «New York Times» zufolge erfuhr McCabe in der Nacht zum Samstag aus einer Pressemitteilung des Justizministeriums von seiner Entlassung.