Sein Sender werde die von CNN eingereichte Klage gegen das Weisse Haus bei Gericht unterstützen, kündigte Fox-News-Chef Jay Wallace an.
Fox News.
Auf einer Leuchtreklame steht Fox News. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Weisse Haus hatte Jim Acostas Akkreditierung nach einer Pressekonferenz suspendiert.
  • Während einer Diskussion mit Donald Trump hatte er sich geweigert, das Mikrofon abzugeben.
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Der US-Fernsehsender CNN bekommt in seinem Rechtsstreit mit dem Weissen Haus um die Aussperrung eines Reporters Rückendeckung vom direkten Konkurrenten Fox News. Sein Sender werde die von CNN eingereichte Klage mittels eines schriftlichen Statements bei Gericht unterstützen, kündigte Fox-News-Chef Jay Wallace heute Mittwoch an. Sein Sender befürworte einen freien Zugang der Medien zur Regierung und einen «offenen Austausch».

Während CNN vorwiegend kritisch über Präsident Donald Trump berichtet, ist der dezidiert konservative Sender Fox News generell überaus freundlich gegenüber Trump eingestellt. Der zum Imperium des Medienmoguls Rupert Murdoch gehörende Sender wird vom Präsidenten bevorzugt geschaut.

«Als Waffe eingesetzt»

Senderchef Wallace erklärte nun aber zum Streit um den CNN-Reporter Jim Acosta, die Handhabung von Akkreditierungen dürfe nie «als Waffe eingesetzt» werden. Sein Sender billige zwar «den zunehmenden feindseligen Ton zwischen dem Präsidenten und der Presse bei kürzlichen Medienbegegnungen» nicht, unterstütze aber die Pressefreiheit.

Donald Trump und CNN-Reporter Jim Acosta beim Eklat.
Das Weisse Haus entzog dem CNN-Reporter Jim Acosta die Akkreditierung. - dpa

Rückendeckung in Form von gerichtlichen Stellungnahmen bekommt CNN auch noch von zahlreichen weiteren US-Medienorganisationen, darunter den Zeitungen «New York Times» und «Washington Post», dem Sender NBC News und den Nachrichtenagenturen AP und Bloomberg.

Das Weisse Haus hatte Acostas Akkreditierung in der vergangenen Woche nach einer turbulenten Pressekonferenz des Präsidenten bis auf Weiteres suspendiert. Während der Veranstaltung waren Trump und Acosta, die schon seit langem in eine Fehde verwickelt sind, besonders heftig aneinander geraten.

Verfassungsrechte des Reporters

CNN beantragte dann am Dienstag bei einem Bundesgericht in Washington eine einstweilige Verfügung gegen das Weisse Haus mit dem Ziel, dass Acosta «unverzüglich» seinen Presseausweis zurückbekommt. In seiner Klage argumentiert der Sender, dass das Weisse Haus gegen die Verfassungsrechte des Reporters sowie von CNN verstosse.

Das Weisse Haus argumentierte jedoch in einer bei dem Gericht eingereichten Stellungnahme, dass es bei der Vergabe der Akkreditierungen einen «breiten Ermessensspielraum» habe. Bei der Zulassung von Medienvertretern zum Weissen Haus sei dieser Spielraum genauso gross wie bei den Entscheidungen des Präsidenten, welchen Journalisten er Interviews gebe und welchen er bei Pressekonferenzen das Wort erteile, hiess es in dem heute Mittwoch veröffentlichten Statement.

«Physisch geweigert» das Mikrofon abzugeben

Trumps Sprecherin Sarah hatte den Entzug der Akkreditierung für Acosta am Vortag damit begründet, dass diese sich auf Trumps Aufforderung hin «physisch geweigert» habe, das Mikrofon abzugeben und Kollegen ebenfalls zu Wort kommen zu lassen. In der vergangenen Woche hatte sie die Massnahme allerdings noch damit begründet, dass Acosta eine Praktikantin des Weissen Hauses angefasst habe, die ihm das Mikrofon abzunehmen versucht hatte.

Diese Begründung war von vielen Seiten als fadenscheinig kritisiert worden. Denn Acosta berührte die Praktikantin allenfalls nur sehr leicht am Arm. Auch entschuldigte er sich sofort bei der Frau, als er an dem Mikrofon festhielt, um eine weitere Frage zu stellen.

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