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Corona-Krise trifft US-Wirtschaft ins Mark

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Seit März legt die Corona-Pandemie die USA lahm, nun wird nach und nach das Ausmass der wirtschaftlichen Schäden klar. Der Einzelhandel baut in Rekordtempo ab, die Industrieproduktion bricht ein. Die grossen Banken wappnen sich derweil für eine schwere Kreditkrise.

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Industrieproduktion, Einzelhandel, Finanzsektor: Die Corona-Pandemie trifft wichtige Stützen der US-Wirtschaft mit voller Wucht. - dpa

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  • Industrieproduktion, Einzelhandel, Finanzsektor: Die Corona-Pandemie trifft wichtige Stützen der US-Wirtschaft mit voller Wucht.

Angesichts neuer Konjunkturdaten warnten Experten vor einem «beispiellosen Absturz».

Die grossen US-Banken bereiten sich unterdessen mit enormen Rückstellungen auf ein extremes Krisenszenario vor. Es wird immer klarer, dass die weltgrösste Volkswirtschaft mit hohem Tempo in eine schmerzhafte Rezession steuert. An den Börsen gingen Anleger wieder in die Defensive.

Diese Entwicklung übertraf sogar die düsteren Prognosen der Ökonomen: Die US-Industrieproduktion ist im März so stark gefallen wie seit 1946 nicht mehr. Die Gesamtproduktion brach im Monatsvergleich um 5,4 Prozent ein, wie die US-Notenbank Fed in Washington mitteilte.

Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang um 4,0 Prozent gerechnet. Die nächste Hiobsbotschaft: Im Einzelhandel - einem der wichtigsten Stützpfeiler der US-Wirtschaft - gingen die Umsätze im März im historischen Rekordtempo von 8,7 Prozent zurück.

«Der in der zweiten Märzhälfte begonnene Lockdown in einer Reihe von Bundesstaaten frisst sich nun in das volkswirtschaftliche Datenmaterial hinein», sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.

Die konsumfreudigen US-Bürger müssten eine Zwangspause einlegen. Auch wenn die Einkäufe in den kommenden Monaten wieder anziehen sollten, werde es kein rasches Zurück zu den altbekannten Werten geben, sagte Gitzel weiter. «Die wirtschaftlichen Unsicherheiten und eine höhere Sockelarbeitslosigkeit vermiest den Amerikanern noch längere Zeit das Shoppen.»

Mit milliardenschweren Sicherheitspuffern rüsten sich derweil die grossen US-Banken in der Corona-Pandemie für eine drohende Lawine von Kreditausfällen. Die Krisenvorsorge liess die Gewinne der Branchenriesen Goldman Sachs, Citigroup und Bank of America im ersten Quartal bereits massiv einbrechen, wie die Geschäftsberichte am Mittwoch zeigten. Bislang spürten die Banken nur erste Auswirkungen der Krise - die grössten Belastungen stehen erst noch bevor.

Bei Goldman Sachs blieb im abgelaufenen Quartal unter dem Strich ein Gewinn von 1,1 Milliarden US-Dollar (1,0 Mrd Euro) und damit nur noch gut halb so viel wie ein Jahr zuvor. Um sich für faule Kredite zu wappnen, legte die Bank 937 Millionen Dollar zur Seite und damit über vier Mal so viel wie vor einem Jahr. Die enormen Rückstellungen sind ein klarer Hinweis darauf, auf was für einen heftigen Konjunktureinbruch Grossbanken wie Goldman Sachs sich einstellen.

Das machte in Kombination mit den schwachen Konjunkturdaten auch Anleger nervös - die Wall Street reagierte zur Wochenmitte mit starken Kursverlusten, viele Finanzaktien standen weit oben auf den Verkaufslisten der Börsenhändler. Seit März legt die Corona-Krise die US-Wirtschaft lahm - zahlreiche Geschäfte und Fabriken mussten schliessen, viele Rechnungen können nicht mehr bezahlt werden. Die Banken müssen angesichts drohender Firmenpleiten und Massenarbeitslosigkeit mit einer Welle fauler Kredite rechnen.

Die Citigroup erlitt im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreswert einen Gewinneinbruch um 46 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro). Der Finanzkonzern stellte fast fünf Milliarden Dollar zurück. Auch der Bank of America verhagelte die Corona-Pandemie die Quartalsbilanz. Im Jahresvergleich sackte das Ergebnis um 45 Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar (3,7 Mrd Euro) ab. Für wie prekär die US-Geldhäuser die Lage halten, hatte sich am Dienstag bereits am Branchenführer JPMorgan gezeigt. Der Finanzriese erlitt einen 70-prozentigen Gewinneinbruch - Rückstellungen in Höhe von 8,3 Milliarden Dollar (7,6 Mrd Euro) drückten die Bilanz.

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