Google will Android trotzt US-Sanktionen weiter an Huawei liefern
Das Wichtigste in Kürze
- USA hat die Geschäftsbeziehungen mit Huawei stark eingeschränkt.
- Nun will Google eine Erlaubnis, um weiterhin mit dem Konzern arbeiten zu können.
Google strebt laut einem Zeitungsbericht eine Erlaubnis der US-Regierung an, weiter mit dem chinesischen Huawei-Konzerns im Geschäft zu bleiben. Dabei gehe es vor allem darum, Huawei-Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android versorgen zu dürfen, schrieb die «Financial Times» am Freitag.
Der Internet-Konzern argumentiere, dass ein Ende der Zusammenarbeit schlecht für die Sicherheit der Nutzer wäre. Dies hiess es unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen.
Huawei mit einem eigenen Betriebssystem
Die USA hatten Mitte Mai Huawei auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind.
Zugleich lockerte US-Präsident Donald Trump aber nach wenigen Tagen die Massnahmen für drei Monate. Damit kann Google die Telefone heutiger Huawei-Kunden bis Mitte August weiter in vollem Umfang mit Updates und Apps versorgen. Für die Verwendung von US-Technologie in neuen Produkten gilt die Lockerung aber nicht. Huawei kündigte bereits an, ein eigenes Betriebssystem für seine Smartphones spätestens im nächsten Jahr zur Marktreife zu bringen.
Mehr Software-Fehler als Android
Google warne nun in Gesprächen mit der US-Regierungsvertretern, dass das chinesische Betriebssystem mehr Software-Fehler als Android haben könnte. Damit wäre das neue Betriebssystem leichtere Beute für Hacker, schrieb die «Financial Times». Deshalb setze sich Google in Washington für eine längere Lockerung der Regeln oder eine komplette Ausnahme von dem Verbot ein.
Huawei ist der zweitgrösste Smartphone-Anbieter der Welt und auch ein führender Netzwerkausrüster.