Guatemala wählt neuen Präsidenten
Guatemala wird von Armut und Korruption geplagt. Am Sonntag kommt es im mittelamerikanischen Staat zu Neuwahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ex-First Lady Sandra Torres gilt als Favoritin bei den guatemaltekischen Wahlen.
- Sie steht wegen illegaler Wahlkampffinanzierung im Visier der Justiz.
Im mittelamerikanischen Guatemala finden am Sonntag Präsidenten- und Parlamentswahlen statt. Als Favoritin in dem von Korruption und Armut geplagten Land gilt die frühere First Lady Sandra Torres.
Gegen sie wird wegen illegaler Wahlkampffinanzierung ermittelt. Ihr Ex-Mann Álvaro Colom, ist wegen Korruption angeklagt. Von ihm liess sie sich scheiden, um selbst kandidieren zu können.
Zahlreiche flüchten aus Guatemala in die USA
Guatemala ist eines der Länder, aus dem sich viele Menschen über Mexiko auf den Weg Richtung USA machen. In der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Auf Platz zwei sehen Umfragen Alejandro Giammattei. Er sass wegen eines brutalen Einsatzes während seiner Zeit als Chef der Gefängnisverwaltung mehrere Monate in Haft. Er wurde schliesslich aber freigesprochen. Auch die 160 Abgeordneten des Parlaments werden neu gewählt.
In den vergangenen Jahren hatten die Staatsanwaltschaft und die Cicig versucht, den Korruptionssumpf in Guatemala trocken zu legen. Cicig steht für Internationale Kommission gegen Straffreiheit.
8,1 Millionen Wahlberechtigte
Die Cicig muss jedoch auf Druck der Regierung bald ihre Arbeit einstellen. Die auch international anerkannte frühere Generalstaatsanwältin Thelma Aldana wollte für das Präsidentenamt kandidieren. Sie wurde jedoch mit der Begründung ausgeschlossen, sie habe kein Führungszeugnis vorgelegt.
Rund 8,1 Millionen Guatemalteken sind wahlberechtigt. Die Wahllokale öffnen um 7 Uhr Ortszeit und schliessen um 18 Uhr Orszeit. Erreicht keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit, folgt eine Stichwahl am 11. August.