Havanna verhängt wegen hoher Corona-Zahlen wieder Ausgangssperre
Wegen einer Zunahme der Corona-Fälle ist in der kubanischen Hauptstadt wieder eine nächtliche Ausgangssperre verhängt worden. Diese gelte ab sofort und bis auf weiteres in der Provinz Havanna jede Nacht zwischen 21 und 5 Uhr, verkündete die Provinzverwaltung am Freitag. In diesem Jahr sind in dem karibischen Inselstaat bereits mehr Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden als im gesamten Jahr 2020. Vergangenes Wochenende kamen erstmals innerhalb von 24 Stunden mehr als 1000 neue Fälle hinzu.
Das Wichtigste in Kürze
- Für den Anstieg machten staatliche Experten unter anderem fehlende Disziplin beim Anstehen für Lebensmittel und andere Dinge des Grundbedarfs verantwortlich.
In den Schlangen werde nicht genug Abstand gehalten.
In dem seit Jahrzehnten von der Kommunistischen Partei regierten Land mit rund elf Millionen Einwohnern sind seit Beginn der Pandemie 31 190 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 und 229 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung festgestellt worden. Im Oktober hatte Kuba seine zwischenzeitlich geltenden, strengen Anti-Corona-Massnahmen gelockert und sich auch wieder grösstenteils für Touristen geöffnet. Seit Januar wurden einige Massnahmen wieder verschärft.
Die Regierung lehnt es unter anderem aus Kostengründen ab, die inzwischen in vielen Ländern zugelassenen Corona-Impfstoffe einzukaufen, und entwickelt stattdessen eigene. Vier kubanische Präparate werden derzeit in klinischen Studien getestet.