Interne Quellen: Selbst Berater glauben nicht mehr an Biden
Das Wichtigste in Kürze
- Die Unterstützung von US-Präsident und Präsidentschaftskandidat Joe Biden bröckelt weiter.
- Berichten zufolge, versuchen Berater hinter den Kulissen, Biden aus dem Rennen zu nehmen.
- Das Weisse Haus dementiert Uneinigkeit im Team der Demokraten.
Einige der Berater von US-Präsident Joe Biden sind Medienberichten zufolge nicht davon überzeugt, dass der 81-Jährige bei der Präsidentschaftswahl im November gegen seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump gewinnen kann.
In den vergangenen Tagen hätten sie versucht, Möglichkeiten zu finden, Biden davon zu überzeugen, sich aus dem Rennen zurückzuziehen, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen.
Biden sei weiter felsenfest davon überzeugt, im Rennen bleiben zu wollen. Dafür würde sich auch sein engster Beraterkreis aussprechen, zu dem seine Familie gehört, so die Zeitung.
Weisses Haus: Berichte «eindeutig nicht wahr»
Das Weisse Haus dementierte, dass Bidens Team nicht geschlossen hinter dem Demokraten stehen würde. «Das ist eindeutig nicht wahr», zitierte die Zeitung Andrew Bates, einen Sprecher des Weissen Hauses. «Das Team von Präsident Biden steht voll hinter ihm.»
Aber auch der US-Sender NBC berichtete, dass mehrere von Bidens Verbündeten die Gewinnchancen bei der Wahl im November bei null sehen würden. «Er muss aussteigen», zitierte der Sender einen nicht namentlich genannten Vertreter aus Bidens Wahlkampfteam. «Davon wird er sich nie mehr erholen.»
Biden als einzige Instanz
Seit fast zwei Wochen kämpft Biden nun schon um seine Kandidatur. Bei den parteiinternen Vorwahlen hat er die nötige Zahl an Delegiertenstimmen gesammelt, um beim Parteitag der Demokraten im August zum Kandidaten gekürt zu werden. Deshalb kann nur er selbst entscheiden, sich zurückzuziehen.
Allerdings stellen einige Unterstützer und Parteimitglieder seit der TV-Debatte gegen Trump infrage, ob Biden noch die nötige geistige Fitness für eine zweite Amtszeit besitzt. Die Diskussion überschattet auch den Nato-Gipfel, der gerade in der US-Hauptstadt Washington stattfindet. Tägliche kommen neue Zweifler dazu. Doch der 81-Jährige hält bisher eisern an seiner Kandidatur fest.