Isländische Designerin entwirft gruselige Masken zum Abstandhalten in Corona-Krise
Masken mit rausgestreckten Zungen und unheimlichen Reisszähnen: Mit dieser Idee will die isländische Designerin Yrurari die Menschen während der Coronavirus-Krise auf Distanz halten.
Das Wichtigste in Kürze
- Johannsdottir: «Die Masken sollen wegen der Abstandsregel 'furchterregend' sein».
«Die Masken sollen wegen der Abstandsregel furchterregend sein», erklärt Yrurari, die eigentlich Yr Johannsdottir heisst, in ihrem Atelier in Reykjavik. Inspiriert wurde die Künstlerin zu den bizarren Strick-Kreationen durch Filme und Fernsehsendungen, die sie während ihrer Selbstisolation im März und April sah.
Eigentlich seien die Masken nur ein Scherz, sagt die 27-jährige Designerin. «Sie bieten keinen Schutz vor dem Virus, aber halten die Menschen voneinader fern.» Yrurari hat unter anderem eine Maske entworfen, aus der vier Zungen heraushängen. Neben Zungen und gruseligen Reisszähnen gibt es auch Modelle mit nicht sehr vorteilhaft aussehenden Zahnspangen. Die aufwändigsten Kreationen erfordern bis zu zehn Stunden Arbeit.
Wie den meisten isländischen Kindern wurde Johannsdottir im Alter von neun Jahren in der Schule das Stricken beigebracht. «Ich wurde merkwürdig besessen vom Stricken», berichtet die Designerin. «Ich habe immer Donald-Duck-Comics gelesen und gleichzeitig gestrickt.»
Obwohl sich ihre Masken in Online-Netzwerken grosser Beliebtheit erfreuen, hat die isländische Designerin nicht vor, sie massenhaft herzustellen. «Ich will, dass sie einfach so sind, wie sie sind, für den Moment, in dem ich sie gemacht habe», fügte sie hinzu. Textilmuseen in den USA und den Niederlanden haben jedoch bereits Interesse bekundet, die Masken der Isländerin in ihre Sammlungen aufzunehmen - als Erinnerung an die ungewöhnlichen Corona-Zeiten.