Jacksonville: Schiesserei bei Videospielturnier in Florida

In der US-Stadt Jacksonville kam es zu einer Schiesserei bei einem Gaming-Event. Dabei starben drei Menschen, der Täter ist unter den Opfern.

Polizisten stehen im Einsatz nach der Schiesserei in Jacksonville im US-Bundesstaat Florida.
Polizisten stehen im Einsatz nach der Schiesserei in Jacksonville im US-Bundesstaat Florida. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Florida hat ein Schütze während eines Gaming-Events auf mehrere Menschen geschossen.
  • Dabei starben zwei Menschen, der Amokschütze richtete sich anschliessend selbst.
  • Elf Menschen wurden zudem während des Vorfalls verletzt und wurden medizinisch behandelt.

Bei einer Schiesserei an einem Gaming-Event in Jacksonville, im US-Bundesstaat Florida sind drei Menschen gestorben. Darunter sei auch der Schütze, sagte Sheriff Mike Williams am Sonntagabend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz. Elf Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt: Neun von ihnen wurden von Schüssen getroffen, zwei weitere Personen zogen sich Verletzungen zu, als sie flüchteten.

Die Ermittler vermuten, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen 24-jährigen Weissen aus der rund 1000 Kilometer entfernt gelegenen Stadt Baltimore handelt. Er habe sich erschossen, sagte Williams. Der junge Mann sei wegen des Gaming-Events in Jacksonville gewesen, sagte Williams. Das Motiv war zunächst unklar. Weitere Verdächtige gab es demnach nicht.

Schiesserei geschah während Videospielturnier

Tatort war ein Restaurant in der Stadt Jacksonville, in dem ein Videospielturnier stattfand. Es handelt sich um die GHLF Game Bar, in einem Restaurant der Kette Chicago Pizza. Dieses befindet sich in der Jacksonville Landing, einem Shopping-Komplex in der Innenstadt von Jacksonville. Die Teilnehmer trafen sich dort, um das Madden NFL 2019 zu spielen. Madden ist das offizielle Videospiel der National Football League, der Profiliga des American Football, und sehr beliebt in den USA.

Die GLHF Game Bar in der Filiale von Chicago Pizza in Jacksonville.
Die GLHF Game Bar in der Filiale von Chicago Pizza in Jacksonville. - Facebook/@GLHFGameBar

Mehrere Ambulanzen und Feuerwehren waren vor Ort, die Polizei hatte das Gebiet grossräumig abgesperrt. Die Verwundeten seien in ein Spital gebracht worden. Auf einem Videostream von dem Game-Turnier sind Schüsse und Schreie zu hören. Die Zeitung «LA Times» meldete unter Berufung auf einige Teilnehmer, der Schütze habe an dem Turnier teilgenommen und verloren. Daraufhin sei er wütend geworden, habe in seinem Auto eine Waffe geholt und drauf los geschossen.

Drini Gjoka, der für das Team Complexity Gaming an dem Wettbewerb teilnahm, wurde nach Angaben seines Leiters Jason Lake am Daumen verletzt. Er habe sich in Sicherheit bringen können. Der 19-jährige Drini erklärte auf Twitter, er werde «nie wieder irgendetwas für selbstverständlich halten. Das Leben kann in einer Sekunde vorbei sein».

Reaktion von Trump lässt auf sich warten

Jacksonville befindet sich im Norden Floridas. Der Bundesstaat war am 14. Februar Schauplatz eines Blutbades mit 17 Toten. An der Marjory Stoneman Douglas Highschool in Parkland erschoss ein 19-Jähriger damals 14 Jugendliche und 3 Erwachsene. Nach der Tat kam es landesweit zu zahlreichen Demonstrationen. Präsident Donald Trump stellte nach dem Massaker eine Verschärfung der Waffengesetze in Aussicht, rückte aber später wieder davon ab. Dafür wurde er scharf kritisiert.

Der Präsident wurde am Sonntag über den tödlichen Vorfall in Jacksonville unterrichtet, wie seine Sprecherin Sarah Sanders mitteilte. Eine Reaktion von Trump gab es zunächst nicht.

Das Jacksonville Landing, ein Einkaufskomplex in der Innenstadt von Jacksonville.
Das Jacksonville Landing, ein Einkaufskomplex in der Innenstadt von Jacksonville. - Keystone

Überlebende der Schiesserei von Parkland hingegen zeigten sich bestürzt über den Vorfall in Jacksonville. «Wieder einmal empfinde ich Schmerz und bin so wütend, wir können das nicht als unsere Realität akzeptieren», schrieb Delaney Tarr, eine der Organisatoren der Schüler-Kampange «March For Our Lives» (Marsch für unsere Leben), bei Twitter.

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