Jair Bolsonaro: Sexismus-Eklat mitten im brasilianischen Wahlkampf
Bei der ersten TV-Debatte für die Wahlen in Brasilien sorgt Präsident Jair Bolsonaro für einen Skandal: Er beleidigt eine Journalistin sexistisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Jair Bolsonaro beleidigt in einer Fernsehdebatte eine Journalistin sexistisch.
- Er nennt sie «eine Schande für den brasilianischen Journalismus».
- Der rechtsextreme amtierende Präsident tritt erneut für die Präsidentschaftswahlen an.
Im brasilianischen Wahlkampf um die Präsidentschaft verschärft sich der Ton. Der rechtspopulistische Amtsinhaber Jair Bolsonaro greift eine Journalistin während einer TV-Debatte sexistisch an. Auch sein Konkurrent Luiz Inácio Lula da Silva bekommt sein Fett weg.
Journalistin Vera Magalhães lastet Bolsonaro in einer Frage an, falsche Informationen über die Corona-Impfung verbreitet zu haben. Er antwortet barsch: «Vera, du schläfst mit den Gedanken an mich ein, du hast eine Art Schwärmerei.» Sie sei eine «Schande für den brasilianischen Journalismus», und er wirft ihr «falsche Anschuldigungen vor».
Eine andere Kandidatin wirft ihm danach Frauenfeindlichkeit vor. Dem schenkt er aber nicht viel Aufmerksamkeit. Mehrere Journalistinnen und Journalisten solidarisieren sich später auf Twitter mit Magalhães.
«Bolsonaro ist frauenfeindlich gegenüber Vera Magalhães. Er greift den Journalisten an, anstatt zu antworten», schreibt etwa der Journalist Kennedy Alencar.
Auch gegen seinen linksgerichteten Rivalen und Ex-Präsidenten Lula geht Bolsonaro in der Fernsehdebatte mit massiven Vorwürfen vor. Seine Regierung sei die korrupteste Brasiliens gewesen, so der Präsident. Lula erwidert darauf, dass in den Jahren 2003 bis 2010 während seiner Regierungszeit viele Sozialreformen angestossen worden seien. Lula sagt, Bolsonaro sei nun dabei, das Land zu «zerstören».
Jair Bolsonaro wehrte sich während der Pandemie stark gegen eine Durchimpfung der Gesellschaft. Während der zweiten Welle der Pandemie wetterte er laut der Nachrichtenagentur AFP gegen Biontech und seinen US-Partner Pfizer: «Im Pfizer-Vertrag steht es deutlich drin: Wir sind nicht verantwortlich für Nebenwirkungen des Impfstoffs. Er kann Sie in ein Krokodil verwandeln, und das ist dann Ihr Problem.»