Jeffrey Epstein: Ex-Mitgefangener zweifelt an Suizid

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Nach dem mutmasslichen Suizid von Jeffrey Epstein gibt es offene Fragen. Ein Ex-Mitgefangener zweifelt am Selbstmord-Szenario. Das FBI nimmt Ermittlungen auf.

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Fall Jeffrey Epstein: Seine Wärter sollen ihn vernachlässigt haben. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeffrey Epstein wurde am Samstagmorgen tot in seiner Gefängniszelle gefunden.
  • Die Gefängniswärter hätten nicht regelmässig nach dem Ex-Banker geschaut.
  • Justizminister Bill Barr kündigte derweil eine Untersuchung an.
  • Ein ehemaliger Mitgefangener sagt, Epstein habe sich «niemals» selber getötet.

Das US-Justizministerium untersucht den mutmasslichen Suizid von Jeffrey Epstein. Der Multimillionär war wegen mutmasslichen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger inhaftiert.

Justizminister Bill Barr erklärt am Samstag: Er sei «entsetzt», dass der 66-Jährige nach einem «offenkundigen Suizid» in seiner Zelle in einem Bundesgefängnis in New York leblos aufgefunden wurde. Sein Tod im Gefängnis werfe «ernste Fragen auf, die beantwortet werden müssen.» Er habe daher eine Untersuchung der Umstände angeordnet.

Zuvor hatte bereits die US-Bundespolizei FBI Ermittlungen eingeleitet. Epstein war erst vor rund zwei Wochen bewusstlos und mit Spuren am Hals in seiner Zelle gefunden worden. Unklar ist, ob er nach diesem Versuch wegen Suizidgefahr unter besonderer Beobachtung stand.

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William Barr, Justizminister der USA, kassiert eine Schlappe vor Gericht. - DPA

Was taten Epsteins Gefängniswärter?

Wie die «Daily Mail» berichtet, sollen die Gefängniswärter Epsteins ihre Pflichten vernachlässigt haben. Sie hätten alle 15 Minuten nach dem Inhaftierten schauen müssen. Dies sei nicht geschehen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf eine anonyme Quelle.

Mehrere Medien berichteten hingegen unter Berufung auf einen Gefängnisvertreter, Epstein sei in der Haftanstalt zwar in einer besonderen Einheit mit strengeren Sicherheitsvorkehrungen untergebracht gewesen. Er habe aber nur eine Zeit lang unter besonderer Beobachtung wegen möglicher Suizidgefahr gestanden.

Ex-Mitgefangener zweifelt an offizieller Version

In der «New York Times» meldete sich derweil ein ehemaliger Mitgefangener Epsteins zu Wort. «Es ist absolut unmöglich, dass er sich selbst umgebracht hat», so der Ex-Häftling. «Ich habe viel zu viel Zeit in solchen Gefängnissen verbracht. Das sind 2,50 bis 2,70 Meter zwischen Boden und Decke. Man kann da nichts festmachen.»

Zudem habe man zwar Bettlaken, aber die seien viel zu schwach. «Epstein war 100 Kilo schwer. Das ist unmöglich»

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Epstein - Keystone

Jeffrey Epstein beging offenbar Suizid

Jeffrey Epstein war wegen Missbrauchs minderjähriger Mädchen angeklagt und hat sich in seiner Gefängniszelle in New York offenbar umgebracht. Am Samstagmorgen gegen 6.30 Uhr sei er von Mitarbeitern der Einrichtung gefunden und in ein Spital gebracht worden. Das teilte das Gefängnis in Manhattan mit.

Im Spital wurde der 66-Jährige schliesslich für tot erklärt worden. Unter Berufung auf anonyme Quellen berichten eine Reihe von US-Medien, Epstein habe sich das Leben genommen.

Erst Ende Juli wurde er in seiner Zelle in New York zusammengekauert und halb-bewusstlos mit Verletzungen am Hals aufgefunden. Danach wurde er wegen Selbstmordgefährdung unter Aufsicht gestellt.

Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein stand wegen Selbstmordgefährdung unter Aufsicht. - Keystone

Der Finanzmann war von den Ermittlungsbehörden des Sexhandels und der Verschwörung zum Sexhandel mit Minderjährigen beschuldigt worden. Ein Richter hatte eine Freilassung auf Kaution wegen der bestehenden Fluchtgefahr abgelehnt.

New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio versprach unterdessen den Missbrauchsopfern Gerechtigkeit. «Jeffrey Epstein mag seinem Tag vor Gericht entkommen sein, aber wenn die wohlhabenden Raubtiere, die an seinem Sexring beteiligt waren, glauben, dass sie gerade davongekommen sind, liegen sie falsch», schrieb er auf Twitter.

Trump war kein Fan von ihm

US-Präsident Donald Trump hatte sich im Juli von Epstein distanziert. Er habe vor langer Zeit einen Streit mit ihm gehabt und sei kein Fan von ihm. In einem «New York Magazine»-Interview von 2002 hatte Trump Epstein dagegen als «grossartigen Mann» beschrieben. Damals sagte der noch nicht politisch aktive Immobilienmogul: «Es wird sogar erzählt, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich. Und viele von denen sind eher von der jüngeren Sorte.»

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