Muss Jeffrey Epstein im Gefängnis um sein Leben fürchten?
Ein früherer Opferanwalt glaubt nicht daran, dass Jeffrey Epstein einen Suizidversuch unternommen hat. Vielmehr könnte es eine gezielte Attacke gewesen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Jeffrey Epstein soll letzte Woche in seiner Zelle einen Suizidversuch unternommen haben.
- Ein früherer Opferanwalt, glaubt jedoch eher daran, dass es ein gezielter Anschlag war.
- Spencer Kuvin kann sich vorstellen, dass sogar einer seiner «Freunde» involviert war.
Der US-Milliardär Jeffrey Epstein (66) ist wegen Missbrauchs von minderjährigen Mädchen angeklagt und sitzt bis zum Prozessbeginn im Knast. Letzte Woche wurde er in seiner Zelle in New York zusammengekauert und halb-bewusstlos mit Verletzungen am Hals aufgefunden.
Verschiedene Quellen berichteten gegenüber «NBC», Epstein soll versuch haben, sich zu erhängen. Andere Quellen widersprachen dem und sagten, er sei Opfer eines Angriffs von Mithäftlingen geworden.
Auch Spencer Kuvin glaubt nicht an einen Suizidversuch. Der Anwalt, der vor mehr als einem Jahrzehnt in einem früheren Prozess gegen Epstein drei Frauen vertrat, geht sogar noch einen Schritt weiter.
Er ist der Meinung, dass der 66-Jährige sein Gerichtsverfahren möglicherweise nicht mehr erleben wird. Denn: Sollte er gegen Kaution entlassen oder mit anderen Insassen zusammen vermischt werden, «ist sein Leben in Gefahr!»
Fiel Jeffrey Epstein einem Anschlag zum Opfer?
In einem Interview mit der britischen Zeitung «The Sun» sagte Kuvin, er könne sich vorstellen, dass Epsteins einem gezielten Angriff zum Opfer fiel. «Ich frage mich, wie würgt man sich selbst? Das ergibt keinen Sinn», sagte Kuvin.
Laut der Zeitung ist unklar, woher Kuvin die Information habe, dass Epstein versuchte sich zu erwürgen. Das Büro des Bundesgefängnisses hatte sich nämlich geweigert, Einzelheiten über den Vorfall zu veröffentlichten. Einzig Berichte über vorhandene Nackenwunden wurden bestätigt.
Der frühere Opferanwalt erklärte zudem auch nicht, wie es möglich sein könnte, dass sich eine Person zu Epsteins Zelle Zutritt verschaffte. Der Milliardär sitzt nämlich im Hochsicherheitsflügel des Gefängnisses in Manhattan fest und die «Attacke» wäre nach der Abriegelung geschehen.
Will jemand Jeffrey Epstein zum Schweigen bringen?
Kuvin hielt jedoch fest, dass er daran glaube, dass «einer von Epsteins mächtigen Freunden hinter dem versuchten Anschlag» stehe. Denn: «Wenn er zu seiner Gerichtsverhandlung antritt, ist jeder der mit ihm in Kontakt war, letztendlich ‹Freiwild›.»
Und weiter: «Ich habe keinen Zweifel daran, dass kein Gefängnis existiert, dass Sie beschützen kann, wenn es mächtige Leute gibt, die es auf Sie abgesehen haben.»
Die Staatsanwälte des Epstein-Falls machten jedoch von Anfang an klar, dass sie in diesem Fall keine weiteren Personen anklagen wollen. Denn wie Kuvin vor über einem Jahrzehnt selbst feststellen musste, ist es keine leichte Aufgabe, Epsteins Freunde dazu zu bringen, schon nur unter Eid Aussagen zu müssen.