In Venezuela ruft Juan Guaidó zum Sturz von Nicolás Maduro auf. Man solle sich ihm anschliessen für das «definitive Ende der Macht».
Juan Guaido
Juan Guaido während einer Rede. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Juan Guaidó ruft zum Putsch gegen den Präsidenten Nicolás Maduro auf.
  • Die Bevölkerung Venezuelas solle sich ihm anschliessen und demonstrieren.
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Die Ereignisse in Venezuela überschlagen sich. Offenbar kommt es im südamerikanischen Land zu einem Putsch durch die Opposition und Teilen der Armee.

Die venezolanische Regierung um Maduro spricht von einem «kleinen» Putschversuch von «Verrätern des Militärs», die sich der Opposition angeschlossen haben. Wie Fernsehbilder zeigen, reagieren regierungstreue Sicherheitskräfte drastisch auf die Proteste.

Vermummte Regierungsgegner griffen am Dienstag gepanzerte Militärfahrzeuge an. Ein Panzerfahrzeug fuhr ohne Rücksicht in eine Gruppe von Protestierenden, wie im kolumbianischen Fernsehsender RCN zu sehen war. Ob dabei Demonstranten verletzt wurden oder ums Leben kamen, war zunächst unklar.

Guaidó spricht von «Ende der Macht» von Maduro

Via Twitter rief Juan Guaidó zuvor die Bevölkerung Venezuelas auf, sich ihm anzuschliessen und zu demonstrieren. Man sei kurz vor dem «definitiven Ende der Macht» und müsse Nicolás Maduro nun aus dem Amt drängen.

Im Video steht der Oppositionelle vor uniformierten Streitkräften und dem aus dem Hausarrest befreiten Oppositionsführer Leopoldo Lopez. «Der Moment ist gekommen», meinte der selbst ernannte Interimspräsident mit Blick zur Kamera und rief das Militär dazu auf, sich von der Diktatur Maduros zu entfernen.

Er habe den «Aktionsplan Freiheit» aktiviert und rief das Volk dazu auf, sich vor den wichtigen Militäreinrichtungen zu versammeln.

Oppositionsführer Lopez von Soldaten befreit

Kurz zuvor hatten Soldaten Oppositionsführer Lopez nach dessen Angaben aus dem Hausarrest befreit. «Militärs haben mich auf Anweisung von Präsident Guaido befreit», schrieb Lopez auf Twitter.

Auf Fotos soll er gemeinsam mit Guaidó und Soldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt La Carlota bei Caracas zu sehen gewesen sein. «Jetzt ist die Stunde, um die Freiheit zu erringen», schrieb Lopez auf Twitter. «Kraft und Glaube.»

Präsidentenpalast Miraflores verteidigen

Daraufhin riefen die regierenden Sozialisten ihre Anhänger zur Verteidigung des Präsidentenpalastes Miraflores auf.

«Genossen, die Rechten wollen dem Volk seine Erfolge entreissen. Ich lade alle ein – das Volk von Venezuela, die Milizen, die sozialistische Partei – zum Palast von Miraflores zu kommen, um die Revolution, Nicolás und das Erbe von Hugo Chávez zu verteidigen», sagte der Präsident der regierungstreuen Verfassungsgebenden Versammlung und einflussreiche Parteifunktionär Diosdado Cabello.

Verteidigungsminister Vladimir Padrino gelobte der Regierung von Maduro die Treue. «Die Streitkräfte verteidigen die Verfassung und die legitimen Autoritäten», schrieb er auf Twitter. «Alle militärischen Einheiten melden Normalität in ihren Kasernen und Stützpunkten und befinden sich unter der Befehlsgewalt ihrer Kommandeure.»

Trump-Regierung bekräftigt Solidarität mit Opposition

Die USA «unterstützen vollumfänglich das venezolanische Volk in seinem Streben nach Freiheit und Demokratie», erklärte Aussenminister Mike Pompeo am Dienstag über den Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Demokratie «kann nicht besiegt werden», fügte er hinzu.

Der Nationale Sicherheitsberater im Weissen Haus, John Bolton, wandte sich direkt an den venezolanischen Verteidigungsminister Vladimir Padrino López. Er forderte ihn auf, die Armee zum Schutz der «Verfassung und des venezolanischen Volkes» einzusetzen. Die Streitkräfte müssten sich auf die Seite der «legitimen Institutionen» und gegen die Angriffe auf die Demokratie stellen, twitterte der hochrangige Berater von Präsident Donald Trump.

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